Testimonia (test. 6)
25
nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, da einerseits auch in der Komödie
immer wieder hexametrische Passagen (vgl. zum Hexameter in der Komödie
Pretagostini 1987, 249-53, Pretagostini 1995, Arnott 1996, 113, Kloss 2001,
70-89, Quaglia 2007), teilweise auch wirkliche Eposparodien (z.B. Cratin. fr.
349, Ar. Pac. 1270-83. 1286-9. 1292-3, Metag. fr. 4 und 19) vorkommen, und
andererseits gerade für Hegemon, den Aristoteles als Erfinder der Parodien
nennt, auch eine Komödie mit dem Titel Φίλιννα bezeugt ist (PCG V 546-7).
Vgl. auch die Nachricht von Athen. 15,699a, dass auch der Komödiendichter
Hermippos Parodien gedichtet habe (Hermipp. test. 7).
test. 6 (= Λάκωνος test, ii K.-A.)
Arg. (VERsParAld) Ar. Plut. 3,1-3 Chantry
έδιδάχθη επί άρχοντος Αντιπάτρου, άνταγωνιζομένου αύτω Νικοχάρους
μέν Λάκωσιν, Αριστομένους δέ Άδμήτω, Νικοφώντος δέ Άδώνιδι, Αλκαίου
δέ Πασιφάη.
(Das Stück) wurde unter dem Archontat des Antipatros (389/8 v. Chr.) aufge-
führt, wobei gegen ihn Nikochares mit den Lakönes, Aristomenes mit dem
Admetos, Nikophon mit dem Adonis und Alkaios mit der Pasiphae antraten.
Diskussionen Nesselrath 1990, 190; Sommerstein 2001, 1 mit Anm. 2; Orth
2013 (FrC 9.1), 24 ad Ale. com. test. 2.
Kontext Eine didaskalische Notiz, die letztlich wohl auf Material aus Aris-
toteles’ Didaskaliai zurückgeht (vgl. dazu Blum 1977, 50-91); es folgen An-
gaben zur Aufführung der letzten beiden Stücke des Aristophanes durch
seinen Sohn Araros.
Interpretation Die Hypothesis zu Aristophanes’ Plutos bezeugt eine Auf-
führung von Nikochares’ Lakönes an einem der beiden Agone 388 v. Chr. und
liefert damit den einzigen sicheren Datierungshinweis für Nikochares (vgl.
Einleitung Nr. 2).
Wenn die Reihenfolge, in der die Rivalen des Aristophanes genannt wer-
den, die Platzierung im Agon reflektiert (vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 24 ad Ale.
com. test. 2), dann war Nikochares der beste der Rivalen des Aristophanes,
belegte also entweder den ersten oder hinter Aristophanes den zweiten Platz.
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nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden, da einerseits auch in der Komödie
immer wieder hexametrische Passagen (vgl. zum Hexameter in der Komödie
Pretagostini 1987, 249-53, Pretagostini 1995, Arnott 1996, 113, Kloss 2001,
70-89, Quaglia 2007), teilweise auch wirkliche Eposparodien (z.B. Cratin. fr.
349, Ar. Pac. 1270-83. 1286-9. 1292-3, Metag. fr. 4 und 19) vorkommen, und
andererseits gerade für Hegemon, den Aristoteles als Erfinder der Parodien
nennt, auch eine Komödie mit dem Titel Φίλιννα bezeugt ist (PCG V 546-7).
Vgl. auch die Nachricht von Athen. 15,699a, dass auch der Komödiendichter
Hermippos Parodien gedichtet habe (Hermipp. test. 7).
test. 6 (= Λάκωνος test, ii K.-A.)
Arg. (VERsParAld) Ar. Plut. 3,1-3 Chantry
έδιδάχθη επί άρχοντος Αντιπάτρου, άνταγωνιζομένου αύτω Νικοχάρους
μέν Λάκωσιν, Αριστομένους δέ Άδμήτω, Νικοφώντος δέ Άδώνιδι, Αλκαίου
δέ Πασιφάη.
(Das Stück) wurde unter dem Archontat des Antipatros (389/8 v. Chr.) aufge-
führt, wobei gegen ihn Nikochares mit den Lakönes, Aristomenes mit dem
Admetos, Nikophon mit dem Adonis und Alkaios mit der Pasiphae antraten.
Diskussionen Nesselrath 1990, 190; Sommerstein 2001, 1 mit Anm. 2; Orth
2013 (FrC 9.1), 24 ad Ale. com. test. 2.
Kontext Eine didaskalische Notiz, die letztlich wohl auf Material aus Aris-
toteles’ Didaskaliai zurückgeht (vgl. dazu Blum 1977, 50-91); es folgen An-
gaben zur Aufführung der letzten beiden Stücke des Aristophanes durch
seinen Sohn Araros.
Interpretation Die Hypothesis zu Aristophanes’ Plutos bezeugt eine Auf-
führung von Nikochares’ Lakönes an einem der beiden Agone 388 v. Chr. und
liefert damit den einzigen sicheren Datierungshinweis für Nikochares (vgl.
Einleitung Nr. 2).
Wenn die Reihenfolge, in der die Rivalen des Aristophanes genannt wer-
den, die Platzierung im Agon reflektiert (vgl. Orth 2013 (FrC 9.1), 24 ad Ale.
com. test. 2), dann war Nikochares der beste der Rivalen des Aristophanes,
belegte also entweder den ersten oder hinter Aristophanes den zweiten Platz.