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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0040
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35
Άμυμώνη <ή> Πέλοψ (Amymöne e Pelops)
(„Amymone oder Pelops“)
Diskussionen Meineke 1827, 58; Meineke I (1839) 253-4; Bothe 1855, 324;
Kock I (1880) 770; Schmid 1946, 167 Anm. 6; Edmonds I (1957) 926 Anm. 4,
928-9 Anm. b, 933 Anm. b; PCG VII (1989) 40; Storey, FOCII (2011) 383.
Titel Der Titel Άμυμώνη ist für Nikochares durch Athen. 10,426e (fr. 2) und
Sud. v 407 (test. 1) bezeugt. Der Titel Πέλοψ steht nur in Sud. v 407, direkt
nach Άμυμώνη. Für die communis opinio, dass es sich bei Πέλοψ um einen
Alternativtitel der Amymöne handelt,30 spricht (1), dass Πέλοψ die weitgehend
alphabetische Reihenfolge der Liste durchbricht, und (2) die Anrede an einen
Oinomaos in fr. 1 aus der Amymöne.31 Zu Komödien mit alternativen Titeln
vgl. Sommerstein 2002, 5-8. 13-5 (und zu weiterer Literatur Orth 2014a (FrC
9.2), 387 Anm. 633).
Nikochares’ Stück ist die einzige bekannte Komödie mit dem Titel Άμυ-
μώνη. Gleichnamige Tragödien sind bezeugt für Aischylos (ein Satyrspiel, fr.
13-5 R.) und Nikomachos I (TrGF 36 T 2; 3. Platz an den Lenäen 364 v. Chr.);
vgl. auch Trag, adesp. fr. lc Kn.-Sn. Πέλοψ ist noch zweimal als Alternativtitel
von Komödien von Eubulos und Antiphanes mit dem Titel Οίνόμαος ή Πέλοψ
bezeugt.
Amymone (vgl. Simon 1981 [LIMC s. v.], Gantz 1993, 207-8) war eine der
Töchter des Danaos. Ein Satyr versuchte, sie zu vergewaltigen, doch wur-
de sie von Poseidon gerettet, der mit ihr Nauplios zeugte (Apollod. 2,13-4
Wagner, Hygin. Fab. 169. 169a; vgl. Prop. 2,26,45-50). Die Geschichte stand
im Mittelpunkt von Aischylos’ Satyrspiel Amymöne (fr. 13-5 R.); vgl. Radt,
TrGF 111 (1985) 131-2.
Im Mittelpunkt der mythischen Überlieferung zu dem Tantalossohn Pelops
steht das Wagenrennen zwischen Pelops und Oinomaos um dessen Tochter
Hippodameia (vgl. Gantz 1993, 540-5, Triantis 1994 [LIMC s. v. Pelops]). Diese
Episode bildete wahrscheinlich das Thema der Tragödien des Sophokles und
Euripides mit dem Titel Οίνόμαος (Soph. fr. 471-7 R., vgl. Lloyd-Jones 1996,

30 Vgl. z. B. Meineke 1827, 58, Meineke I (1839) 253-4, Kock I 770, PCG VII 40, Storey,
FOCII (2011) 383.
31 Dagegen wendet sich Schmid 1946, 167 Anm. 6 (der allerdings fr. 2 nicht berück-
sichtigt). Vgl. auch Edmonds I 926 Anm. 4, der die Annahme eines Doppeltitels
Αμυμώνη ή Πέλοψ mit der komplizierten (und unwahrscheinlichen) Hypothese zu
vermeiden versucht, dass sich hinter den Angaben in der Suda und bei Athenaios
ein Alternativtitel Αμύμων ή Πέλοψ verbirgt.
 
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