Metadaten

Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0071
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
66

Nikochares

fr. 8 K.-A. (5 K.)
φέρε νύν ταχέως χιτώνα τόνδ’ έπενδύτην
bring nun schnell diesen Überzieh-Chiton
Poll. (FS A) 7,45
έπεί δέ (om. A) και ό επενδυτής έστιν έν τη των πολλών χρήσει, όστις βούλοιτο και
τούτω τω όνόματι βοηθεΐν φαύλω δντι, ληπτέον αύτό έκ των Σοφοκλέους Πλυν-
τριών· ... (fr. 439 R.). καί Θέσπις δέ που φησίν έν τω Πενθεί·... (TrGF 1 F lc). άντικρυς
δέ δοκεΐ τό έν τω Νικοχάρους Ήρακλεΐ χορηγώ φέρε — έπενδύτην τη νυν (τη νυν
SA: τινί F) χρεία βοηθεΐν. (solum ό έπενδύτης, εί καί φαΰλον όμως Σοφοκλής αύτό
έθέσπισεν Νικοχάρις έχρήσατο habet C).
Da aber auch der ependytes im allgemeinen Sprachgebrauch ist, muss derjenige, der
auch dieses minderwertige Wort stützen will, dies aus Sophokles’ Plyntriai nehmen:...
(fr. 439 R.). Und auch Thespis sagt irgendwo im Pentheus:... (TrGF 1 F lc). Direkt scheint
aber der Vers in Nikochares’ Herakles choregos, „bring — Überzieh-Chiton (ependytes)“
den heutigen Sprachgebrauch zu stützen.

Metrum iambischer Trimeter
Diskussionen Toup 1790, IV 371-2; Meineke I (1839) 255; Meineke II.2 (1840)
843-4; Bothe 1855, 325; Kock I (1880) 771; Blaydes 1890, 61; Blaydes 1896, 95;
PCG VII (1989) 44; Miller 1989, 313-4; Taplin 1993, 66; Wilson 2000, 378 Anm.
209; Casolari 2003, 263-4.
Zitatkontext Die Attizisten legten besonderen Wert darauf, zeitgenössisches
Vokabular zu vermeiden (wenn es sich nicht durch attische Belege stützen
ließ). In diesem Kontext wurde - wie Pollux zeigt - auch έπενδύτης disku-
tiert, das als Bezeichnung eines über einem ersten Chiton getragenen zweiten
Chiton auch im biblischen Griechisch verbreitet ist (VT Reg. 2,13,18, NT Joh.
21,7, Acta Pauli et Theclae 23. 40). Vgl. Moer. χ 34 Hansen χιτωνίσκος χιτών
Αττικοί- ύποδύτην καί έπενδύτην Έλληνες. Pollux’ Haltung ist zwiespältig:
Er bezeichnet das Wort einerseits als φαΰλον (also für Attizisten nicht emp-
fehlenswert), nennt aber dennoch klassische Belege, mit denen man es stützen
kann, άντικρυς bei der Einleitung des Zitats des Nikochares deutet an, dass
dieser Beleg besonderes Gewicht hat.78 Vgl. auch Ael. Dion, χ 11 Erbse (vgl.
unten zu χιτώνα τόνδ’ έπενδύτην).

78 Die Version der Hs. C des Pollux ist stärker korrupt und verkürzt (so wird aus
den Hinweisen auf Sophokles und Thespis Σοφοκλής έθέσπισεν „Sophokles hat
prophezeit“) und ohne eigenen Wert.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften