Incertarum fabularum fragmenta (fr. 30)
259
Interpretation Aus dem nur in der Epitome überlieferten Hinweis kann mit
Sicherheit nur geschlossen werden, dass Philyllios irgendwo das Wort δάς
(„Fackel“) verwendete (vgl. oben zum Zitatkontext).
Die Fackel wird in der Komödie (wie in anderen Gattungen) regelmäßig
sowohl als λαμπάς (von λάμπω „leuchten“, vgl. Frisk s. v.) als auch als δάς (von
δοάω „anzünden“ vgl. Frisk s. v.) bezeichnet. Da λαμπάς regelmäßig auch in der
Tragödie verwendet wird, δάς dagegen nur ganz vereinzelt (vgl. Austin / Olson
2004, 90), und in lyrischen Passagen der Komödie jeweils λαμπάς verwendet
wird (vgl. Ar. Thesm. 102.1151, Ran. 340. 350.1098.1362), im Trimeter und den
komischen Langversen dagegen häufiger δάς (z.B. im iambischen Trimeter
Ar. Vesp. 1372. 1373. 1377. 1390, Nub. 1490. 1494, Thesm. 238, Ran. 313, Eccl.
978. 1150, Plut. 425. 1041. 1052. 1194, Antiph. fr. 197,2. 269,2, Mnesim. fr. 7,3,
Men. Dysc. 964, Misum. 459, Sic. 418, Perinth. 9, im trochäischen Tetrameter
Ar. Vesp. 1330, Nub. 612. 614, Men. Sam. 731, Chrysipp. fr. 1, im anapästischen
Tetrameter Ar. Nub. 1319, in Eupolideen Ar. Nub. 543),373 liegt der Unterschied
wohl hauptsächlich auf stilistischer Ebene: δάς ist offenbar das einfachere,
alltäglichere Wort, das für Passagen in gehobener Sprache weniger geeignet
ist. Zu Fackeln vgl. Mau 1909.
Strattis verspottete Philyllios für die Verwendung von Fackeln und ähn-
lichen Requisiten, vermutlich besonders in der Exodos seiner Komödien,
verwendet dabei jedoch das Wort λαμπάς (Stratt. fr. 38 = Philyll. test. 5, vgl.
oben S. 131-2).
fr. 30 K.-A. (30 K.)
Poll. (FS ABC) 2,231
άπό δ’ επιθυμίας™”' έπιθυμεΐν,™ έπιθυμών/5 επιθυμητικός (επιθυμητικόν Α, utrum-
que FS),fsa έπιθυμητικώς,ΚΑ επιθυμητής,Α καί™ έπιθύμημα (έπιθυμήματα BC)fsabc ώςΚΑ
παρά Πλάτωνι (Leg. 687c), καί έπιθύμησιςΡ5ΑΒ0 κακών παρ’ Ίσαίω (fr. 158 Sauppe; ρ.
201 Thalheim),FS καί έπιθυμήματα παρά Φιλυλλίω.Α
von epithymia („Sehnsucht“, „Begierde“) aber epithymein („begehren“), epithymön („be-
gehrend“), epithymetikos („voller Begierden“ [Adj.]), epithymetikös („voller Begierden“
[Adv.]), epithymetes („Begehrender“) und epithymema („Objekt der Begierde“) wie bei
Platon (Leg. 687c), und epithymesis kakön („Begierde nach Unglück“) bei Isaios (fr. 158
Sauppe; p. 201 Thalheim), und epithymemata bei Philyllios.
373 Zu λαμπάς vgl. im iambischen Trimeter Ar. Vesp. 1203, Lys. 1217, Thesm. 280. 917,
Ran. 131, Eccl. 50, Stratt. fr. 38,2, Men. fr. 508,3, im iambischen Tetrameter Ar. Lys.
316. 376, im anapästischen Tetrameter Ar. Thesm. 655.
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Interpretation Aus dem nur in der Epitome überlieferten Hinweis kann mit
Sicherheit nur geschlossen werden, dass Philyllios irgendwo das Wort δάς
(„Fackel“) verwendete (vgl. oben zum Zitatkontext).
Die Fackel wird in der Komödie (wie in anderen Gattungen) regelmäßig
sowohl als λαμπάς (von λάμπω „leuchten“, vgl. Frisk s. v.) als auch als δάς (von
δοάω „anzünden“ vgl. Frisk s. v.) bezeichnet. Da λαμπάς regelmäßig auch in der
Tragödie verwendet wird, δάς dagegen nur ganz vereinzelt (vgl. Austin / Olson
2004, 90), und in lyrischen Passagen der Komödie jeweils λαμπάς verwendet
wird (vgl. Ar. Thesm. 102.1151, Ran. 340. 350.1098.1362), im Trimeter und den
komischen Langversen dagegen häufiger δάς (z.B. im iambischen Trimeter
Ar. Vesp. 1372. 1373. 1377. 1390, Nub. 1490. 1494, Thesm. 238, Ran. 313, Eccl.
978. 1150, Plut. 425. 1041. 1052. 1194, Antiph. fr. 197,2. 269,2, Mnesim. fr. 7,3,
Men. Dysc. 964, Misum. 459, Sic. 418, Perinth. 9, im trochäischen Tetrameter
Ar. Vesp. 1330, Nub. 612. 614, Men. Sam. 731, Chrysipp. fr. 1, im anapästischen
Tetrameter Ar. Nub. 1319, in Eupolideen Ar. Nub. 543),373 liegt der Unterschied
wohl hauptsächlich auf stilistischer Ebene: δάς ist offenbar das einfachere,
alltäglichere Wort, das für Passagen in gehobener Sprache weniger geeignet
ist. Zu Fackeln vgl. Mau 1909.
Strattis verspottete Philyllios für die Verwendung von Fackeln und ähn-
lichen Requisiten, vermutlich besonders in der Exodos seiner Komödien,
verwendet dabei jedoch das Wort λαμπάς (Stratt. fr. 38 = Philyll. test. 5, vgl.
oben S. 131-2).
fr. 30 K.-A. (30 K.)
Poll. (FS ABC) 2,231
άπό δ’ επιθυμίας™”' έπιθυμεΐν,™ έπιθυμών/5 επιθυμητικός (επιθυμητικόν Α, utrum-
que FS),fsa έπιθυμητικώς,ΚΑ επιθυμητής,Α καί™ έπιθύμημα (έπιθυμήματα BC)fsabc ώςΚΑ
παρά Πλάτωνι (Leg. 687c), καί έπιθύμησιςΡ5ΑΒ0 κακών παρ’ Ίσαίω (fr. 158 Sauppe; ρ.
201 Thalheim),FS καί έπιθυμήματα παρά Φιλυλλίω.Α
von epithymia („Sehnsucht“, „Begierde“) aber epithymein („begehren“), epithymön („be-
gehrend“), epithymetikos („voller Begierden“ [Adj.]), epithymetikös („voller Begierden“
[Adv.]), epithymetes („Begehrender“) und epithymema („Objekt der Begierde“) wie bei
Platon (Leg. 687c), und epithymesis kakön („Begierde nach Unglück“) bei Isaios (fr. 158
Sauppe; p. 201 Thalheim), und epithymemata bei Philyllios.
373 Zu λαμπάς vgl. im iambischen Trimeter Ar. Vesp. 1203, Lys. 1217, Thesm. 280. 917,
Ran. 131, Eccl. 50, Stratt. fr. 38,2, Men. fr. 508,3, im iambischen Tetrameter Ar. Lys.
316. 376, im anapästischen Tetrameter Ar. Thesm. 655.