Δημοτυνδάρεως (fr. 1)
307
Zitatkontext Überliefert in einem stark korrupten Eintrag des Erotian zu
dem bei Hp. Morb. 3,14 vol. VII p. 136,8 Littre erwähnten οίνος αύτίτης
(auf dieselbe Stelle bezieht sich - mit einer abweichenden Erklärung des
Ausdrucks - auch Galen. Ling. s. dict. exolet. expl. vol. XIX p. 130,12-3
Kühn). Die Glosse steht bei Erotian (in der korrupten Form δεινόν αύτίτην)453
unter dem Buchstaben δ (sie war also bereits korrupt, als die alphabetische
Reihenfolge hergestellt wurde; vgl. Nachmanson 1917, 42. 404 Anm. 3). Zu
weiteren Glossen über Wein bei Erotian vgl. Nachmanson 1917, 470, und zu
weiteren aus mehreren Wörtern bestehenden Lemmata ebd. 483.
Die Bedeutung des Worts αύτίτης wurde unter antiken Lexikographen
kontrovers diskutiert, wobei die folgenden Deutungen vorgeschlagen wurden
(vgl. auch unten zu αύτίτης):
(1) „nicht mit Zusätzen (wie aufgekochtem Most) versehen“ (vgl. neben
Erotian Et. Magn. p. 172,13-4 αύτίτης· ό χωρίς παραχύματος οίνος, οίον
έψήματος); zum έψημα vgl. zu Polyz. fr. 13 γλύξιδας.
(2) „einheimisch“ (Poll, αύτίτης δ’ οίνος ό επιχώριος, Synag. Β α 2434 -
Sud. α 4481 αύτίτην· τον αύθιγενή οίνον [mit Hinweis auf Telecl. fr. 10]; Et.
Magn. p. 172,14 ή ό επιχώριος);
(3) „aus demselben Jahr“ (Galen. Ling. s. dict. exolet. expl. vol. XIX
p. 130,12-3 Kühn ώς καί αύτίτην ονομάζει, τον αύτοετίτην, Et. Magn. ρ. 172,15
ή ό επέτειος);
(4) „unvermischt“ (Et. Magn. ρ. 172,14 ή ό αμιγής);
(5) Bezeichnung des sog. δευτερίας οίνος, eines Wein von geringer Qualität
(Et. Magn. p. 172,14-5 ή, ώς ένιοι, ό δευτερίας).454
Höchstwahrscheinlich auf dieselbe Stelle des Polyzelos bezieht sich der
nur in der Epitome (und, wie meistens in der Athenaios-Epitome, ohne Komö-
dientitel) überlieferte Hinweis bei Athen. 1,3le. Wahrscheinlich gehen Erotian
und Athenaios (direkt oder indirekt) auf dieselbe lexikographische Quelle
zurück.
Textgestalt und Interpretation Das Fragment ist stark korrupt überliefert,
und keiner der bisherigen Rekonstruktionsversuche (vgl. den kritischen Appa-
rat) führt zu einem wirklich plausiblen Text: Bothes απαθής γάρ αύτίτης τ’ αν
άπασιν έγένετο / Θεοξενίοις geht von einer sonst nicht bezeugten Verwendung
von απαθής in Bezug auf nicht mit Wasser vermischten Wein aus, schafft in τ’
453 Möglichkeiten, wie der Fehler entstanden sein könnte, diskutiert Nikitas 1971,144
Anm. 1.
454 Zum δευτερίας οίνος vgl. mit weiterer Literatur Pellegrino 2013, 53 ad Nicoph.
fr. 11.
307
Zitatkontext Überliefert in einem stark korrupten Eintrag des Erotian zu
dem bei Hp. Morb. 3,14 vol. VII p. 136,8 Littre erwähnten οίνος αύτίτης
(auf dieselbe Stelle bezieht sich - mit einer abweichenden Erklärung des
Ausdrucks - auch Galen. Ling. s. dict. exolet. expl. vol. XIX p. 130,12-3
Kühn). Die Glosse steht bei Erotian (in der korrupten Form δεινόν αύτίτην)453
unter dem Buchstaben δ (sie war also bereits korrupt, als die alphabetische
Reihenfolge hergestellt wurde; vgl. Nachmanson 1917, 42. 404 Anm. 3). Zu
weiteren Glossen über Wein bei Erotian vgl. Nachmanson 1917, 470, und zu
weiteren aus mehreren Wörtern bestehenden Lemmata ebd. 483.
Die Bedeutung des Worts αύτίτης wurde unter antiken Lexikographen
kontrovers diskutiert, wobei die folgenden Deutungen vorgeschlagen wurden
(vgl. auch unten zu αύτίτης):
(1) „nicht mit Zusätzen (wie aufgekochtem Most) versehen“ (vgl. neben
Erotian Et. Magn. p. 172,13-4 αύτίτης· ό χωρίς παραχύματος οίνος, οίον
έψήματος); zum έψημα vgl. zu Polyz. fr. 13 γλύξιδας.
(2) „einheimisch“ (Poll, αύτίτης δ’ οίνος ό επιχώριος, Synag. Β α 2434 -
Sud. α 4481 αύτίτην· τον αύθιγενή οίνον [mit Hinweis auf Telecl. fr. 10]; Et.
Magn. p. 172,14 ή ό επιχώριος);
(3) „aus demselben Jahr“ (Galen. Ling. s. dict. exolet. expl. vol. XIX
p. 130,12-3 Kühn ώς καί αύτίτην ονομάζει, τον αύτοετίτην, Et. Magn. ρ. 172,15
ή ό επέτειος);
(4) „unvermischt“ (Et. Magn. ρ. 172,14 ή ό αμιγής);
(5) Bezeichnung des sog. δευτερίας οίνος, eines Wein von geringer Qualität
(Et. Magn. p. 172,14-5 ή, ώς ένιοι, ό δευτερίας).454
Höchstwahrscheinlich auf dieselbe Stelle des Polyzelos bezieht sich der
nur in der Epitome (und, wie meistens in der Athenaios-Epitome, ohne Komö-
dientitel) überlieferte Hinweis bei Athen. 1,3le. Wahrscheinlich gehen Erotian
und Athenaios (direkt oder indirekt) auf dieselbe lexikographische Quelle
zurück.
Textgestalt und Interpretation Das Fragment ist stark korrupt überliefert,
und keiner der bisherigen Rekonstruktionsversuche (vgl. den kritischen Appa-
rat) führt zu einem wirklich plausiblen Text: Bothes απαθής γάρ αύτίτης τ’ αν
άπασιν έγένετο / Θεοξενίοις geht von einer sonst nicht bezeugten Verwendung
von απαθής in Bezug auf nicht mit Wasser vermischten Wein aus, schafft in τ’
453 Möglichkeiten, wie der Fehler entstanden sein könnte, diskutiert Nikitas 1971,144
Anm. 1.
454 Zum δευτερίας οίνος vgl. mit weiterer Literatur Pellegrino 2013, 53 ad Nicoph.
fr. 11.