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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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I. Das Geschäftsjahr 2012
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Esser, Hartmut: Ethnische Bildungsungleichheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0064
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21. April 2012

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TOP 6: Bericht über die Kooperation mit der Tschechischen Gelehrten-Gesellschaft
Ein gemeinsames (eintägiges) Symposium, voraussichtlich in Prag, wird von den
Herren Jäger (HAW) und Schröder (Tschech. Gelehrtengesellschaft) zum Thema
„Energie“ geplant. Herr Jäger wirbt um Mitwirkung, insbesondere auch aus ande-
ren als den Ingenieur- und naturwissenschaftlichen Bereichen. Die Aussprache lässt
u.a. erkennen, dass gerade der Charakter der HAW als „Vollakademie“ bei einem
so konzipierten Symposium zu anderen Ergebnissen fuhren könnte als es die gegen-
wärtigen Veranstaltungen von acatech erkennen lassen. Der Energiekommissar
Oettinger ist (vom Präsidenten) angefragt worden, ob er für die Eröffnung einer der-
artigen Veranstaltung zur Verfügung stünde.

WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Professor Giovanni Galizia (Zoologie und Neurobiologie/Universität Konstanz) trägt
auf eigenen Wunsch über das Zukunftskonzept und das bekannte Zukunftskolleg der
Universität Konstanz vor.
Herr Ralf Reski hält seine Antrittsrede.
HERR HARTMUT ESSER HÄLT EINEN VORTRAG:
„Ethnische Bildungsungleichheit“.
Es gibt aktuell wohl kaum ein gesellschaftspolitisches Feld, in dem mehr gestritten,
vermutet und versucht würde als die Ungleichheit zwischen Einheimischen und
Migranten (-Kindern) im Bildungserfolg als dem wohl wichtigsten Schlüssel zur
gesellschaftlichen Teilhabe insgesamt. Der Vortrag behandelte einige zentrale Ergeb-
nisse einer Synopse der empirischen Befundlage zu den Ursachen und Hintergrün-
den dazu, die von einer von der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopol-
dina) beauftragten Arbeitsgruppe bis dahin erarbeitet worden war. Die wichtigsten
Ergebnisse lassen sich in den folgenden Punkten zusammenfassen:
(1) Die empirisch belastbaren Befunde zur Erklärung der ethnischen Bildungsun-
gleichheiten hat Vermutungen und Behauptungen der verschiedensten ideolo-
gischen, politischen und auch wissenschaftlich verhandelten Positionen sowohl
bestätigt wie widerlegt und auch zahlreiche Bereiche aufgedeckt, wo die
Befundlage undeutlich oder inkonsistent ist oder für die man kaum etwas Ver-
lässliches weiß.
(2) Der insgesamt wohl wichtigste Befund ist, dass es spezifisch ethnische Bildungs-
ungleichheiten dauerhaft nur in Ausnahmefallen gibt und sich die Unterschie-
de meist so gut wie ganz über die Besonderheiten des allgemeinen sozialen
Hintergrundes und der damit verbundenen familiären Bedingungen und die
der jeweiligen Migrations- und Integrationsbiographie erklären lassen. Für
Deutschland gibt es Hinweise auf dann noch weiter bestehende Nachteile bei
den türkischen Familien und auf Vorteile bei den osteuropäischen Familien, die
 
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