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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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I. Das Geschäftsjahr 2012
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Recht und Willkür: Akademietag 2012
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0105
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AKADEMIENTAG 2012
„Recht und Willkür“
Die acht in der Union zusammengeschlossenen deutschen Wissenschaftsakademien
veranstalten jedes Jahr einen gemeinsamen Akademientag. In diesem Jahr fand er am
18. Juni 2012 unter der Federführung der Akademie der Wissenschaften zu Göttin-
gen in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover und damit erstmals außer-
halb Berlins statt.
Der Akademientag 2012 widmete sich dem Thema „Recht und Willkür“. Es
ging dabei um rechtliche Verhältnisse zwischen Staaten und vor allem zwischen
einem Staat und seinen Bürgern, und es ging in einem noch weiteren Sinne um
Menschenrechte und Menschenwürde und um zentrale Begriffe der vergangenen
250 Jahre, um Rechte und um die Freiheit des Individuums.
Die Vorträge der renommierte Rechtswissenschaftler und Historiker aus
den deutschen Wissenschaftsakademien fächerten das Thema in einzelnen Rechts-
gebieten und am Beispiel historischer Ereignisse näher auf. Behandelt wurde die
Ambivalenz des Willkürbegriffs als Machtmissbrauch einerseits und andererseits als
Willensfreiheit im Sinne von Kant:
- Prof. Dr. Horst Dreier (BAW) — „Recht und Willkür“ (Einführungsvortrag)
- Prof. Dr. Dieter Langewiesche (HAW) - „Recht und Revolution“
- Prof. Dr. Rolf Stürner (HAW) — „Recht und Markt - Gefährdung der Vermö-
gensordnung durch private Spekulation und staatliche Überschuldung“
- Prof. Dr. Michael Stolleis (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz)
„Rechtsstaat und Unrechtsstaat im 20. Jahrhundert“
- Prof. Dr. Anne Peters (Universität Basel, Präsidentin der European Society of
International Law) - „Recht und Politik — Der internationale Schutz der Men-
schenrechte“
Anhand der Präsentationen von zwölf Forschungsprojekten konnten die Besucher
des Akademientags Einblicke in die Forschungsarbeit der Akademien bekommen.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften war mit den Forschungsstellen
„Deutsches Rechtswörterbuch“ und „Evangelische Kirchenordnungen des 16.Jahr-
hunderts“ vertreten.
Der Akademientag endete mit einer Abendveranstaltung, einem Streitgespräch,
in dem humanitäre Interventionen gegen Menschenrechtsverletzungen im großen
Stil unter völkerrechtlichen Gesichtspunkten erörtert wurden. Das Gespräch führten
Christian Tomuschat (BBAW) und Josef Isensee (Nordrhein-Westfälische Akademie
der Wissenschaften und der Künste), es moderierte Christian Starck (Göttinger Aka-
demie der Wissenschaften).
Eine Publikation der gesamten Vorträge ist im Mohr Siebeck Verlag erschienen
(„Recht und Willkür“, hg.Von Christian. Starck).
 
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