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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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I. Das Geschäftsjahr 2012
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Schleich, Wolfgang: Das Prinzip der Komplementarität in der Quantenphysik
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0076
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26. Oktober 2012

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der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung zu begutachten. Die Gutachter werden
benannt.
TOP 6: Bericht des Sekretärs
Der Sekretär berichtet über das Bestreben der Zuwahl-Kommission, die Repräsen-
tanz der Fächer und Standorte bei der Neuaufnahme von Mitgliedern zu verbessern,
und stellt eine Zusammenfassung der Neuaufnahmen in den letzten 12 Jahren
(2000—2012) vor. In der sich anschließenden Diskussion besteht Konsens, dass
Gleichstellungsstandards und fachliche Exzellenz Präferenz bei den Entscheidungen
haben sollen.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
HERR WOLFGANG SCHLEICH HÄLT EINEN VORTRAG:
„Das Prinzip der Komplementarität in der Quantenphysik“.
Ein tieferes Verständnis der Natur von Licht und Materie zu erlangen, ist das ewige
Streben der Menschheit. So hat Sir Isaac Newton [1] (1642—1727) Licht als ein
Strom von Teilchen interpretiert. Seine Korpuskulartheorie repräsentierte für mehr
als ein Jahrhundert die gängige Lehrmeinung. Dank seines großen Einflusses wurde
jeder anders denkende Wissenschaftler wie z.B. Robert Hooke (1635—1703) unter-
drückt. Erst in seiner Bakerian Lecture [2j am 24. November 1803 vor der Royal
Society in London konnte Thomas Young (1773-1829) die Wellennatur des Lichts
aufgrund von Interferenzexperimenten nachweisen. Bemerkenswert ist die Einlei-
tung zu seinem Artikel.
„In making some experiments on the fringes of colours accompanying shadows, I haue
found so simple and so demonstrative a proof of the general law of the interference of
two portions of light, which I haue already endeavonred to establish, that I think it
right to lay before the Royal Society, a short Statement of the facts which appear to
me so decisive. The proposition on which I mean to insist at present, is simply this,
that fringes of colours are produced by the interference of two portions of light; and I
think it will not be denied by the most prejudiced, that the assertion is proved by the
experiments I am about to relate, which may be repeated with great ease, whenever
the sun shines, and without any other apparatus than is at hand to every one. ”
Die Überwindung der Korpuskulartheorie war selbst 100 Jahre nach Newton immer
noch ein großes Problem, wie Young in diesem Artikel schreibt:
„Those who are attached to the Newtonian theory of light, or to the hypothesis of
modern opticians,founded on views still less enlarged, would do well to endeavour to
imagine any thing like an explanation of these experiments, derived from their own
doctrines; and, if they fail in the attempt, to refrain at least from idle declamation
against a System which isfounded on the accuracy of its application to all these facts,
and to a thousand others of a similar nature. ”
 
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