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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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Sell, Alexander: Nichtlineare Spektroskopie mit einer hochintensiven THz-Lichtquelle
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0243
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262

FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

SIGRID- UND VI KTO R - D U LG E R - PR EIS


DR. ALEXANDER SELL
(geb. 1981) studierte als Stipendiat der Studien-
stiftung des Deutschen Volkes an der Universität
Konstanz Physik (2001—2006). Für seine
Diplomarbeit erhielt er 2006 den VEUK Preis
(Verein der Ehemaligen der Universität Kon-
stanz). Seine hier ausgezeichnete Dissertation,

für die er 2011 den „EADS-Forschungspreis
Claude Dornier“ verliehen bekam, schloss er 2010 ebenfalls an der Universität Konstanz ab.
Im Anschluss an die Promotion war Alexander Sell gefördert mit einem Feodor Lynen For-
schungsstipendium der Alexander von Humboldt Stiftung am Research Laboratory of Electro-
nics am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge tätig. Seit Mitte 2012 arbeitet er
in einem industriellen Forschungs- und Entwicklungslabor bei der Toptica Photonics AG in
München.

„Nichtlineare Spektroskopie mit einer hochintensiven THz-Lichtquelle“
Die Arbeit „Nichtlineare Spektroskopie mit einer hochintensiven THz-Lichtquelle“
ist im Rahmen einer Dissertation an der Universität Konstanz entstanden und be-
fasst sich mit der nichtlinearen Wechselwirkung ultrakurzer elektromagnetischer
Feldtransienten mit Ladungsträgern und Spins in Festkörpern.
Hierfür wurde die mit einer Feldstärke von bis zu 108 MV/cm weltweit inten-
sivste und breitbandigste Quelle phasenstabiler Impulse im Terahertz-Spektralbereich
gebaut. Die momentane Feldstärke der erzeugten Transienten wird mithilfe eines
8 Femtosekunden (fs) kurzen nahinfraroten Laserpulses elektrooptisch abgerastert,
was bei Zentralfrequenzen zwischen 1 THz und über 100 THz gelingt.
Mit dem elektromagnetischen Feld der THz-Impulse kann eine extrem nicht-
lineare Dynamik der Elektronen in Festkörpern ausgelöst und gleichzeitig auf der
fs-Zeitskala verfolgt werden. Darüber hinaus sind die magnetischen Feldkomponen-
ten stark genug, um erstmals eine direkte Kopplung an die Spins der Elektronen in
magnetisch geordneten Materialien zu beobachten. So ist es gelungen, Spinwellen in
 
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