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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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I. Das Geschäftsjahr 2012
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Burgard, Wolfram: Antrittsrede von Herrn Wolfram Burgard: an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 27. Oktober 2012
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0140
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Wolfram Burgard

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Antrittsrede von Herrn WOLFRAM burgard
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 27. Oktober 2012.


Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Damen und Herren,
zunächst möchte ich mich für die Aufnahme in die
Heidelberger Akademie der Wissenschaften bedanken.
Diese Aufnahme ist eine große Ehre für mich und ich
freue mich auf viele interessante Vorhaben und Begeg-
nungen.
Ich wurde im Februar 1961 als zweiter Sohn
meiner Eltern Sophia und Giesbert Burgard in Gelsen-
kirchen geboren. Mit meinen drei Geschwistern, nach

mir folgten ein Bruder und eine Schwester, erlebten
wir eine wohl-behütete aber auch bewegte Kindheit. Während meine Mutter sich in
den ersten zehn Jahren unserer Kindheit ausschließlich um uns und den Haushalt
kümmerte, war mein Vater als Diplom Volkswirt in leitender Position im Finanz-
management verschiedener Firmen tätig. In den ersten 1 5 Jahren meines Lebens
wechselte er im Durchschnitt alle vier Jahre seinen Arbeitgeber, was mehrere Um-
züge erforderlich machte und uns über die Stationen Berlin, Wuppertal, Köln und
Unna am Ende wieder in das Ruhrgebiet zurückführte, wenn auch an den Rand
und die Grenze zum Sauerland. Zurückblickend empfinde ich diese häufigen Wohn-
ortwechsel heute als prägend, weil ich mir dabei angewöhnt habe flexibel zu sein,
was eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg im deutschen Wissenschaftssystem ist.
Darüber hinaus waren meine Eltern überzeugt davon, dass eine solide Schulausbil-
dung wichtig ist für eine erfolgreiche Zukunft. Sie ermöglichten allen vier Kindern
den Besuch eines Gymnasiums und das Erreichen der allgemeinen Hochschulreife.
Dabei legten sie besonderen Wert auf eine vollhumanistische Ausbildung und den
Start mit Latein in der fünften Klasse.
Während meiner Schulzeit waren die Mathematik und später auch die Physik
immer diejenigen Fächer, welche mir am leichtesten gefallen sind. Eigentlich brauchte
ich in diesen beiden Fächern nie lange, um die gestellten Aufgaben und Probleme zu
lösen. Daher lag es nahe, etwas in diese Richtung zu studieren. Der ZVS-Termin war
schon sehr nahegerückt, als ich mehr durch Zufall von der Informatik hörte, welches
ein Fach mit Zukunft und darüber hinaus sehr nah mit der Mathematik verwandt sei,
was mir die Entscheidung für dieses Studienfach einfach machte.
Nach erfolgreicher Bewerbung bei der ZVS begann ich mein Studium der
Informatik dann im Wintersemester 1981/1982 an der Universität Dortmund. Die
erste Vorlesungsstunde der „Einführung in die Informatik“ hinterließ eine bleibende
Erinnerung. Als unser Professor fragte, wer noch nie einen Computer gesehen hatte,
zeigten von den über 300 anwesenden nur drei Studierende auf — einer davon war
ich. Anfangs fiel es mir schwer, mich an das Studium zu gewöhnen. In der Informa-
 
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