21. Oktober 2012
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TOP 5: Verschiedenes
Der Vorschlag, die Geschäftssitzung auf 9:00 Uhr vorzuverlegen, wird noch einmal
vorgetragen. Dabei wird auch auf die damit verbundene zeitlich noch früher anzu-
setzende Zusatzbelastung der Geschäftsstellenmitarbeiter, vor allem Frau Leslie
und Herr Gänzler mit ihren jeweiligen Hilfskräften, hingewiesen. Die sich daran
anschließende Abstimmung ergibt, dass es beim bisherigen Beginn (9:30 Uhr) blei-
ben soll.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Der Präsident verliest eine Laudatio auf Herrn Klaus Tschira und betont die Freude
der Akademie, dass sie nun wieder ein Ehrenmitglied hat. Er überreicht eine
Urkunde, die nach dem Muster der ersten Ernennungsurkunden der Akademie
gestaltet ist. — Herr Tschira nimmt die Wahl mit Freude an und bedankt sich für die
Ehre.
Herr Wolfram Burgard, Informatik/Freiburg hält seine Antrittsrede.
Mitglieder der Jungen Akademie und Kollegiaten der Heidelberger Akademie, Frau
Professor Dr. Stefanie Walter JA) und Herr Dr. Jochen Fehling (KHAW) halten
Impulsreferate zum Rahmenthema „Wege aus der Wirtschaftskrise“, die zu einer
sehr lebhaften und ergiebigen Diskussion führen.
HERR JOCHEN FEHLING HÄLT EIN IMPULSREFERAT:
„Wirtschaftsethische Verantwortung in der Krise?
Überlegungen aus der Wirtschaftsethik zur Finanzkrise“
Die gegenwärtige Krise der Staatsfinanzen in den EU-Ländern Griechenland, Por-
tugal, Italien und Spanien hat vielfältige strukturelle Ursachen. Dieser Krise voraus-
gegangen waren eine Krise des internationalen Finanzsystems im Jahr 2008 und eine
anschließende Krise der Realwirtschaft. Es kann vermutet werden, dass die Krise der
Staatsfinanzen durch die vorhergehenden Krisen mit verursacht wurde. In der
Öffentlichkeit wurden bei allen drei Krisen immer wieder punktuell Schuldige als
Sündenböcke in die Gesamtverantwortung genommen. Einmal seien die Banker an
allem schuld, ein anderes Mal seien die Banken als Institutionen schuld. Weitere
Kandidaten sind pauschal „die Griechen“. Bei näherer Betrachtung aus wirt-
schaftsethischer Sicht allerdings erscheinen diese pauschalen Schuldzuweisungen
als nicht haltbar. Um diese These zu untermauern soll hier nun in aller Kürze umris-
sen werden, wie eine wirtschaftsethische Fragestellung grundsätzlich bearbeitet
werden kann.
Zunächst sind die Begriffe „Moral“, „Ethik“ sowie „Wirtschaftsethik“ zu
erläutern. Unter „Moral“ soll hier die Gesamtheit der in einer Gesellschaft zu einer
bestimmten Zeit vorfindlichen Werte und Normen verstanden werden (Noll, 2002:
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TOP 5: Verschiedenes
Der Vorschlag, die Geschäftssitzung auf 9:00 Uhr vorzuverlegen, wird noch einmal
vorgetragen. Dabei wird auch auf die damit verbundene zeitlich noch früher anzu-
setzende Zusatzbelastung der Geschäftsstellenmitarbeiter, vor allem Frau Leslie
und Herr Gänzler mit ihren jeweiligen Hilfskräften, hingewiesen. Die sich daran
anschließende Abstimmung ergibt, dass es beim bisherigen Beginn (9:30 Uhr) blei-
ben soll.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Der Präsident verliest eine Laudatio auf Herrn Klaus Tschira und betont die Freude
der Akademie, dass sie nun wieder ein Ehrenmitglied hat. Er überreicht eine
Urkunde, die nach dem Muster der ersten Ernennungsurkunden der Akademie
gestaltet ist. — Herr Tschira nimmt die Wahl mit Freude an und bedankt sich für die
Ehre.
Herr Wolfram Burgard, Informatik/Freiburg hält seine Antrittsrede.
Mitglieder der Jungen Akademie und Kollegiaten der Heidelberger Akademie, Frau
Professor Dr. Stefanie Walter JA) und Herr Dr. Jochen Fehling (KHAW) halten
Impulsreferate zum Rahmenthema „Wege aus der Wirtschaftskrise“, die zu einer
sehr lebhaften und ergiebigen Diskussion führen.
HERR JOCHEN FEHLING HÄLT EIN IMPULSREFERAT:
„Wirtschaftsethische Verantwortung in der Krise?
Überlegungen aus der Wirtschaftsethik zur Finanzkrise“
Die gegenwärtige Krise der Staatsfinanzen in den EU-Ländern Griechenland, Por-
tugal, Italien und Spanien hat vielfältige strukturelle Ursachen. Dieser Krise voraus-
gegangen waren eine Krise des internationalen Finanzsystems im Jahr 2008 und eine
anschließende Krise der Realwirtschaft. Es kann vermutet werden, dass die Krise der
Staatsfinanzen durch die vorhergehenden Krisen mit verursacht wurde. In der
Öffentlichkeit wurden bei allen drei Krisen immer wieder punktuell Schuldige als
Sündenböcke in die Gesamtverantwortung genommen. Einmal seien die Banker an
allem schuld, ein anderes Mal seien die Banken als Institutionen schuld. Weitere
Kandidaten sind pauschal „die Griechen“. Bei näherer Betrachtung aus wirt-
schaftsethischer Sicht allerdings erscheinen diese pauschalen Schuldzuweisungen
als nicht haltbar. Um diese These zu untermauern soll hier nun in aller Kürze umris-
sen werden, wie eine wirtschaftsethische Fragestellung grundsätzlich bearbeitet
werden kann.
Zunächst sind die Begriffe „Moral“, „Ethik“ sowie „Wirtschaftsethik“ zu
erläutern. Unter „Moral“ soll hier die Gesamtheit der in einer Gesellschaft zu einer
bestimmten Zeit vorfindlichen Werte und Normen verstanden werden (Noll, 2002: