Heribert Smolinsky
167
HERIBERT SMOLINSKY
(22.11.1940-28.7.2012)
Heribert Smolinsky wurde 1998 zum Mitglied der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften gewählt — in der Laudatio auf ihn hieß es: Seine Arbeiten „zeichnen
sich durch einen höchst umsichtigen Umgang mit den Quellen aus, bleiben quel-
lennah und sind erhellend, gerade weil sie keiner vorschnellen Aktualisierung oder
Modernisierung Raum geben“. In seiner Antrittsrede benannte Smolinsky am 13.
Februar 1999 seinerseits als „Werte, die ich bis heute hochschätze: Genauigkeit und
möglichst präzise Belege jeder Aussage und Wertung sowie die Orientierung an den
Quellen und das Vermeiden verbaler Drohgebärden im Sinne überkomplizierter
Wort- und Satzgebilde“. Die so formulierten Werte kennzeichnen in der Tat das
ganze wissenschaftliche Wirken von Heribert Smolinsky.
1940 in Waldbreitbach bei Neuwied am Rhein geboren, absolvierte Herr
Smolinsky eine Ausbildung zum Bankkaufmann und war kurze Zeit in diesem Beruf
tätig, bevor er nach erneutem Schulbesuch 1965 in Kulmbach die Hochschulreife
erwarb. Als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes studierte er katholi-
sche Theologie in Trier,Tübingen und Würzburg, wo er 1973 von Klaus Ganzer mit
einer kirchengeschichtlichen Arbeit promoviert wurde. An die Priesterweihe schloss
sich 1974—76 eine Tätigkeit als Kaplan in einer Trierer Pfarrei an, bevor ihm sein
Würzburger Lehrer eine Assistentenstelle übertrug. Damit entschied sich für
Smolinsky auch endgültig, dass seine Neigung zur Philosophie und systematischen
Theologie hinter das Interesse für Kirchengeschichte zurücktrat, wenngleich ihn
auch späterhin noch gelegentlich Fragen der Grundlegung und Methodik seines
Fachs beschäftigt haben. 1981 erfolgte die Habilitation in Würzburg, und bereits
1983 erhielt er ein Ordinariat in Bochum. 1988 folgte Smolinsky einem Ruf nach
Freiburg auf den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und kirch-
liche Landesgeschichte, den er bis zu seiner Pensionierung 2006 innegehabt hat.
Einen Ruf nach Tübingen lehnte er 1995 ab.
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HERIBERT SMOLINSKY
(22.11.1940-28.7.2012)
Heribert Smolinsky wurde 1998 zum Mitglied der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften gewählt — in der Laudatio auf ihn hieß es: Seine Arbeiten „zeichnen
sich durch einen höchst umsichtigen Umgang mit den Quellen aus, bleiben quel-
lennah und sind erhellend, gerade weil sie keiner vorschnellen Aktualisierung oder
Modernisierung Raum geben“. In seiner Antrittsrede benannte Smolinsky am 13.
Februar 1999 seinerseits als „Werte, die ich bis heute hochschätze: Genauigkeit und
möglichst präzise Belege jeder Aussage und Wertung sowie die Orientierung an den
Quellen und das Vermeiden verbaler Drohgebärden im Sinne überkomplizierter
Wort- und Satzgebilde“. Die so formulierten Werte kennzeichnen in der Tat das
ganze wissenschaftliche Wirken von Heribert Smolinsky.
1940 in Waldbreitbach bei Neuwied am Rhein geboren, absolvierte Herr
Smolinsky eine Ausbildung zum Bankkaufmann und war kurze Zeit in diesem Beruf
tätig, bevor er nach erneutem Schulbesuch 1965 in Kulmbach die Hochschulreife
erwarb. Als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes studierte er katholi-
sche Theologie in Trier,Tübingen und Würzburg, wo er 1973 von Klaus Ganzer mit
einer kirchengeschichtlichen Arbeit promoviert wurde. An die Priesterweihe schloss
sich 1974—76 eine Tätigkeit als Kaplan in einer Trierer Pfarrei an, bevor ihm sein
Würzburger Lehrer eine Assistentenstelle übertrug. Damit entschied sich für
Smolinsky auch endgültig, dass seine Neigung zur Philosophie und systematischen
Theologie hinter das Interesse für Kirchengeschichte zurücktrat, wenngleich ihn
auch späterhin noch gelegentlich Fragen der Grundlegung und Methodik seines
Fachs beschäftigt haben. 1981 erfolgte die Habilitation in Würzburg, und bereits
1983 erhielt er ein Ordinariat in Bochum. 1988 folgte Smolinsky einem Ruf nach
Freiburg auf den Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte und kirch-
liche Landesgeschichte, den er bis zu seiner Pensionierung 2006 innegehabt hat.
Einen Ruf nach Tübingen lehnte er 1995 ab.