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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0279
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FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

Zu den Kollegialen: Claus Ambos hat im Jahr 2012 seine Habilitationsschrift
druckfertig gemacht und dem Verlag (ISLET, Dresden) übergeben; die Arbeit trägt
den Titel Der König im Gefängnis und das Neujahrsfest im Herbst: Mechanismen der
Legitimation des babylonischen Herrschers im I. Jahrtausend v. Chr. und ihre Geschichte und
diskutiert u.a., wie Herrschaftsideologie im Alten Orient sich in Ritualen nieder-
schlug, die erst durch die Schaffung zugehöriger räumlicher Bezüge ihren vollen
Sinn erhielten. Er hat sich außerdem mit der Bedeutung von Tempeln als Wohnsitz
von Gottheiten beschäftigt und in einem Aufsatz („Überlegungen zu den Vorausset-
zungen für göttliche Präsenz im Alten Orient und zu den Gefahren ihrer Beein-
trächtigung”, s.u. III) gezeigt, dass der Tempel in den Religionen des Alten Orients
als ritueller Raum von maßgeblicher Bedeutung war; regulärer Kult war gemäß den
in entsprechenden Gründungsmythen dokumentierten Vorstellungen immer auf die
Existenz jener Tempelräume angewiesen. Sebastian Schmidt-Hofner schließlich
arbeitet nach wie vor an seiner Habilitationsschrift über die Landschaft Attika als
Projektionsfläche von und Symbol in Polisdiskursen im klassischen Athen. Zusätzlich
entsteht derzeit ein Aufsatz, der die Rolle raumbezogener Semantiken in politischen
Diskursen des antiken Griechenland beleuchtet.
Alle Kollegialen und Mitarbeiter haben ihre Teilprojekt imWIN-Kolleg oder
andere einschlägige Arbeiten auch in diesem Jahr mehrfach im In- und Ausland dem
Fachpublikum vorgestellt: Claus Ambos bei einem Vortrag am Oriental Institute in
Chicago; Rachele Dubbini in Velletri und an den Universitäten Sapienza in Rom
und Urbino (Italien); Camille Lecompte bei Vorträgen an der Ludwig-Maximilians-
Universität in München und an der Sapienza in Rom und Sebastian Schmidt-
Hofner bei Vorträgen an den Universitäten Basel, Frankfurt am Main, Freiburg,
Mainz und Jena. Die Gruppe hofft, durch diese intensive Vortragstätigkeit für das
WIN-Kolleg und die Akademie der Wissenschaften hohe Sichtbarkeit in den betei-
ligten Fächern erzielt zu haben.
II. Personalia
2012 war, nicht nur wegen des Auslaufens der ersten Teilprojekte, ein Jahr hoher
personeller Fluktuation im WIN-Projekt. Noach Vander Beken wurde nach seiner Pro-
motion ein einjähriges Stipendium an der hochrenommierten Brown University zuge-
sprochen; er hat dieses ehrenvolle Angebot aber zugunsten einer langfristigen Anstel-
lung in dem Kunsthandels- und Beratungsunternehmen Axel Vervoordt mit Sitz
Wijnegem/Antwerpen, Belgien, ausgeschlagen. Camille Lecompte hat das hochkom-
petitive, nationale Verfahren auf die Forschungsstellen des französischen Centre Natio-
nal de la Recherche Scientifique (CNRS) mit höchstem Erfolg durchlaufen und die
im Jahr 2012 einzige dort verfügbare assyriologische Stelle erhalten; er arbeitet seit
Beendigung seiner Heidelberger Stelle als Forscher des CNRS in Paris-Nanterre.
Rachele Dubbini ist es gelungen, ein Marie-Curie-Stipendium des European Research
Councils einzuwerben, das sie im Frühjahr 2013 im direkten Anschluss an die Stelle im
WIN-Kolleg antreten wird. Claus Ambos hat im Wintersemester 2011/12 eine Lehr-
stuhlvertretung an der Universität Göttingen wahrgenommen, und Sebastian Schmidt-
Hofner schließlich ist zum Oktober 2012 auf eine Assistenzprofessur mit Tenure Track
 
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