B. Die Mitglieder
Rolf Huisgen
(13.6.1920-26.3.2020)
Rolf Huisgen, Professor Emeritus an der Ludwig-Maximilians-Universität
München, verstarb am 26. März 2020, knapp drei Monate vor seinem lOOsten
Geburtstag.
Rolf Huisgen wurde in Gerolstein/Eifel geboren. Er studierte ab 1939 Mathe-
matik und Physik in Bonn. Schon im ersten Semester wandte er sich unter dem
Einfluss einer brillanten Experimentalvorlesung von Paul Pfeiffer der Chemie zu,
die er im anschließenden Semester an der LMU München im Hauptfach studier-
te. Es folgte eine Doktorarbeit bei Heinrich Wieland (Nobelpreis 1927) auf dem
Gebiet der Strychnos-Alkaloide, die 1943 abgeschlossen wurde. Während dieser
Zeit war er Vorlesungsassistent für die organisch-chemische Grundvorlesung, eine
Vertrauensstellung, die zu engem Kontakt mit dem Doktorvater führte. In dieser
Zeit wurde die Arbeit im Institut, das im Herzen von München an der Sophien-
straße lag, zunehmend durch alliierte Luftangriffe erschwert, die 1944 zur Zer-
störung des Instituts führten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das
Institut im ländlichen Umfeld von München auf verschiedene Standorte verteilt;
man kann sich die Schwierigkeiten ausmalen, die mit der Durchführung der Lehr-
und Forschungsaktivitäten verbunden waren. Vorteilhaft an der Lage war, dass sie
es erleichterte, im Institut produzierte Süßstoffe und Seifen bei den Bauern gegen
Eier und Kartoffeln zu tauschen.
Trotz aller Widrigkeiten kamen in dieser Zeit signifikante wissenschaftliche
Aktivitäten zustande. Dank des wohlwollenden Doktorvaters konnte Huisgen be-
126
Rolf Huisgen
(13.6.1920-26.3.2020)
Rolf Huisgen, Professor Emeritus an der Ludwig-Maximilians-Universität
München, verstarb am 26. März 2020, knapp drei Monate vor seinem lOOsten
Geburtstag.
Rolf Huisgen wurde in Gerolstein/Eifel geboren. Er studierte ab 1939 Mathe-
matik und Physik in Bonn. Schon im ersten Semester wandte er sich unter dem
Einfluss einer brillanten Experimentalvorlesung von Paul Pfeiffer der Chemie zu,
die er im anschließenden Semester an der LMU München im Hauptfach studier-
te. Es folgte eine Doktorarbeit bei Heinrich Wieland (Nobelpreis 1927) auf dem
Gebiet der Strychnos-Alkaloide, die 1943 abgeschlossen wurde. Während dieser
Zeit war er Vorlesungsassistent für die organisch-chemische Grundvorlesung, eine
Vertrauensstellung, die zu engem Kontakt mit dem Doktorvater führte. In dieser
Zeit wurde die Arbeit im Institut, das im Herzen von München an der Sophien-
straße lag, zunehmend durch alliierte Luftangriffe erschwert, die 1944 zur Zer-
störung des Instituts führten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das
Institut im ländlichen Umfeld von München auf verschiedene Standorte verteilt;
man kann sich die Schwierigkeiten ausmalen, die mit der Durchführung der Lehr-
und Forschungsaktivitäten verbunden waren. Vorteilhaft an der Lage war, dass sie
es erleichterte, im Institut produzierte Süßstoffe und Seifen bei den Bauern gegen
Eier und Kartoffeln zu tauschen.
Trotz aller Widrigkeiten kamen in dieser Zeit signifikante wissenschaftliche
Aktivitäten zustande. Dank des wohlwollenden Doktorvaters konnte Huisgen be-
126