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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2020 — 2021

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B. Die Mitglieder
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Wolfrum, Jürgen: Heinz Georg Wagner: (20. 9. 1928 − 29. 7. 2020)
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B. Die Mitglieder

der Academia Europea, Auslandsmitglied der Russischen Akademie der Wissen-
schaften in Moskau und seit 1989 korrespondierendes Mitglied der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften.
Kaum zu zählen sind seine Tätigkeiten in zahlreichen Organen der Wissen-
schaft und Wissenschaftspolitik. Er war Mitglied im NATO Research Grants Panel
(1972 — 1980), dem Council of the European Science Foundation und der IUPAC,
von 1983 bis 1984 Erster Vorsitzender der Deutschen Bunsengesellschaft für Phy-
sikalische Chemie, die ihm 1963 den Fritz Haber Preis, 1993 die Walther-Nernst-
Denkmünze und 1999 die Ehrenmitgliedschaft verlieh. Von 1978 bis 1982 war er
Vizepräsident der Faraday Division of the Royal Society of Chemistry, von 1982 bis
1992 International Secretary und viele Jahre Vorsitzender der Deutschen Sektion
des Combustion Institute, das ihm 1982 die Bernard Lewis Gold Medal sowie
2018 die Fellowship verlieh. Für seine Verdienste in der Verbrennungsforschung
erhielt er darüber hinaus 1987 die Numan-Manson- und 1991 die Dionizy-Smo-
lenski-Medaille.
Er wirkte außerdem in verschiedenen Preiskomitees (Leibniz Programm der
DFG, Forschungskommission Niedersachsen, Forschungspreis Baden-Württem-
berg), als Mitglied im Editorial Board und Mitherausgeber verschiedener Fachzeit-
schriften sowie in zahlreichen Kuratorien und Beiräten von Forschungsinstituten
(Hahn-Meitner-Institut (HMI), Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY),
Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK), Kernforschungsanlage Jülich (KfA),
Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten (DARA), Freiburger Institut für
Materialforschung (FMF), als Kurator und stellvertretender Präsident des Kurato-
riums der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und der Bundesanstalt
für Materialforschung und -prüfung (BAM)).
Große Verdienste erwarb sich H. Gg. Wagner auch um die Studienreform im
Bereich der Chemie. Die besonderen Schwierigkeiten dieses Faches waren ihm
wohl bewusst, da er die rasante Entwicklung der Chemie besonders sorgfältig ver-
folgte. Durch seine vielen internationalen Kontakte konnte er sich ein umfassendes
Wissen über das Chemiestudium verschaffen und damit bei den entscheidenden
Diskussionen auch im politischen Bereich fachkundig argumentieren und häufig
auch überzeugen. Nicht nur um den studentischen, auch um den wissenschaftli-
chen Nachwuchs machte sich H. Gg. Wagner ungewöhnlich verdient. Zahlreiche
seiner Schüler wurden auf angesehene Lehrstühle im In- und Ausland berufen.
Wir, insbesondere aber seine vielen wissenschaftlichen Schüler, Enkel und
Urenkel, werden seine aufmerksame und humorvolle Art schmerzlich vermissen.
Heinz Georg Wagner hat die Physikalische Chemie in der Wissenschaft und in der
Öffentlichkeit eindrucksvoll vertreten und geliebt.
Jürgen Wolfrum und Friedrich Temps

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