5. Struktur- und Musterbildung (WIN-Programm)
scheidungsbegriff sinnvoll in belebte pflanzliche und unbelebte Bereiche trans-
formieren zu können.
Im linguistischen Teilprojekt wurde die im letzten Jahr angestrebte Transfor-
mation der Typologie zur kommunikativen Praxis des Entscheidens (vgl. Jacob
2017) in die Gesprächsanalyse als Beitrag niedergeschrieben (Jacob/Kowalewski
eingereicht). Zudem wurde ein forschungsorientiertes Seminar durchgeführt, das
sich der Stabilität und Dynamik in Diskursen unter semantischen und grammati-
schen Gesichtspunkten widmete. Hieraus ist die Publikation von Jacob/Landschoff
(eingereicht) hervorgegangen. Daran angeschlossen werden nun zwei Pilotstudien
durchgeführt, um Aspekte aus dem Seminar unter dem Gesichtspunkt kollektiven
Entscheidens zu reflektieren. Außerdem wurde ein an das Projekt angeschlossener
Antrag für eine Gastprofessur an der Universität Heidelberg bewilligt, die nun
durch die Exzellenzinitiative finanziert wird. Prof. Dr. Joachim Scharloth von der
Waseda Universität in Tokyo (Japan) wird nun in der verbleibenden Projektzeit im
linguistischen Teilprojekt beratend mitwirken und die Zweitbetreuung des Dokto-
randen Jöran Landschoff von Katharina Jacob übernehmen. Wie bereits im ersten
Projektjahr wurden weitere Qualifikationsarbeiten zum Projekt verfasst, hier wäre
vor allem die Zulassungsarbeit von Marcel Kückelhaus zu nennen, der sich mit der
linguistischen Identifikation von Narrativen in Diskursen als Formen kollektiven
Entscheidens befasst hat.
Im biologischen Teilprojekt lag der Schwerpunkt im zweiten Projektjahr auf
der Auswertung der im Vorjahr erzeugten Sequenzdaten von je zwölf Individuen
aus den beiden rezenten Populationen der hochalpinen Pflanzenart Cochlearia
excelsa sowie aus sechs Populationen der nah verwandten montanen Art Cochlearia
pyrenaica. Für diese Populationen, die wir als biologische ,Kollektive‘ betrachten,
wurden aus den Sequenzdaten zunächst genomische Informationen generiert
durch sogenannte referenzbasierte Mappings. Dabei werden für jedes Individu-
um Millionen von kurzen Sequenzabschnitten mit einem nah verwandten Ge-
nom verglichen und aligniert, um Sequenzvarianten zwischen den Individuen
und Populationen zu identifizieren. Diese Varianten wurden im Anschluss aus-
gewertet, um erste populationsgenetische Statistiken sowohl innerhalb als auch
zwischen Populationen zu erhalten. Im dritten Projektjahr soll diese statistische
Auswertung der Daten vertieft und die Publikation der Ergebnisse vorbereitet
werden.
Im physikalischen Teilprojekt haben wir uns mit der Identifikation von re-
levanten Freiheitsgraden in linguistischen und biologischen Kollektiven befasst.
Freiheitsgrade repräsentieren die unabhängigen und veränderlichen Parameter ei-
nes Systems. In beiden Kontexten sind Spins in Anlehnung an das Ising-Modell
möglich. Im Falle der Populationsgenetik repräsentieren wir den Genotyp als eine
Sequenz von 0 und 1 der Länge L, wobei wir damit die Ab-/Anwesenheit eines
Allels bezeichnen. Die Dynamik der Population bzw. der vertretenen Genotypen
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scheidungsbegriff sinnvoll in belebte pflanzliche und unbelebte Bereiche trans-
formieren zu können.
Im linguistischen Teilprojekt wurde die im letzten Jahr angestrebte Transfor-
mation der Typologie zur kommunikativen Praxis des Entscheidens (vgl. Jacob
2017) in die Gesprächsanalyse als Beitrag niedergeschrieben (Jacob/Kowalewski
eingereicht). Zudem wurde ein forschungsorientiertes Seminar durchgeführt, das
sich der Stabilität und Dynamik in Diskursen unter semantischen und grammati-
schen Gesichtspunkten widmete. Hieraus ist die Publikation von Jacob/Landschoff
(eingereicht) hervorgegangen. Daran angeschlossen werden nun zwei Pilotstudien
durchgeführt, um Aspekte aus dem Seminar unter dem Gesichtspunkt kollektiven
Entscheidens zu reflektieren. Außerdem wurde ein an das Projekt angeschlossener
Antrag für eine Gastprofessur an der Universität Heidelberg bewilligt, die nun
durch die Exzellenzinitiative finanziert wird. Prof. Dr. Joachim Scharloth von der
Waseda Universität in Tokyo (Japan) wird nun in der verbleibenden Projektzeit im
linguistischen Teilprojekt beratend mitwirken und die Zweitbetreuung des Dokto-
randen Jöran Landschoff von Katharina Jacob übernehmen. Wie bereits im ersten
Projektjahr wurden weitere Qualifikationsarbeiten zum Projekt verfasst, hier wäre
vor allem die Zulassungsarbeit von Marcel Kückelhaus zu nennen, der sich mit der
linguistischen Identifikation von Narrativen in Diskursen als Formen kollektiven
Entscheidens befasst hat.
Im biologischen Teilprojekt lag der Schwerpunkt im zweiten Projektjahr auf
der Auswertung der im Vorjahr erzeugten Sequenzdaten von je zwölf Individuen
aus den beiden rezenten Populationen der hochalpinen Pflanzenart Cochlearia
excelsa sowie aus sechs Populationen der nah verwandten montanen Art Cochlearia
pyrenaica. Für diese Populationen, die wir als biologische ,Kollektive‘ betrachten,
wurden aus den Sequenzdaten zunächst genomische Informationen generiert
durch sogenannte referenzbasierte Mappings. Dabei werden für jedes Individu-
um Millionen von kurzen Sequenzabschnitten mit einem nah verwandten Ge-
nom verglichen und aligniert, um Sequenzvarianten zwischen den Individuen
und Populationen zu identifizieren. Diese Varianten wurden im Anschluss aus-
gewertet, um erste populationsgenetische Statistiken sowohl innerhalb als auch
zwischen Populationen zu erhalten. Im dritten Projektjahr soll diese statistische
Auswertung der Daten vertieft und die Publikation der Ergebnisse vorbereitet
werden.
Im physikalischen Teilprojekt haben wir uns mit der Identifikation von re-
levanten Freiheitsgraden in linguistischen und biologischen Kollektiven befasst.
Freiheitsgrade repräsentieren die unabhängigen und veränderlichen Parameter ei-
nes Systems. In beiden Kontexten sind Spins in Anlehnung an das Ising-Modell
möglich. Im Falle der Populationsgenetik repräsentieren wir den Genotyp als eine
Sequenz von 0 und 1 der Länge L, wobei wir damit die Ab-/Anwesenheit eines
Allels bezeichnen. Die Dynamik der Population bzw. der vertretenen Genotypen
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