Πόλεις (fr. 15)
215
tigste und am meisten beschäftigte war, haben wir eigene Benennungen: der
δακτυλιουργός war es, dem die Herstellung derselben zufiel. Da hierbei das
Graviren der Gemmen die bei weitem wichtigste Rolle spielt, welcher gegen-
über das Schleifen der Edelsteine kaum in Betracht kommt, so ist die üblichste
Bezeichnung für den Steinschneider von γλύφειν, der zwar für jede vertiefte
oder erhabene Arbeit üblichen, aber für die Steinschneidekunst ganz speciell
gebräuchlichen Bezeichnung, entnommen: δακτυλιογλύφος, δακτυλιογλυ-
φία, während λιθογλυφία, γλύπτης u. dgl. in der Regel auf Bildhauerarbeit,
Holzschnitzerei u. dgl. gehen.“ Allerdings wäre vielleicht auch denkbar, dass
nur der δακτυλιογλύφος (zu dem Wort vgl. die weiteren bei Blümner 1884, 281
Anm. 2 genannten Belege und IG II2 1559,27 = SEG 18,36,139 [ca. 330/10 v.Chr.])
für die Ringsteine, der δακτυλιουργός dagegen für den aus Metall bestehenden
Ring selbst zuständig war.304 Zur Bearbeitung von Edelsteinen (besonders für
Ringe) vgl. Blümner 1884, 279-313, und zu Ringen mit Edelsteinen Boardman
1970 (zur klassischen Zeit besonders 212-34, zur Herstellung 215).
fr. 15 K.-A. (16 K.)
Athen. 4,139f-40a
τής δέ κοπίδος μνημονεύει καί Αριστοφάνης ή Φιλύλλιος έν ταΐς Πόλεσιν,
Έπίλυκός τε έν Κωραλίσκω λέγων ούτως- ... (fr. 4)
Die kop is erwähnt auch Aristophanes oder Philyllios in den Poleis, undEpilykos im
Köraliskos mit folgenden Worten: ... (fr. 4)
Diskussionen Kock I (1880) 786; Blaydes 1896, 96; PCG VII (1989) 381.
Zitatkontext Vgl. Orth 2014a (FrC 9.2), 264 ad Epil. fr. 4 (und zu der
Zuweisung an „Aristophanes oder Philyllios“ oben S. 186). In der Epitome
des Athenaios zu 4,139f-40a wird, wie Kassel/Austin ad l. bemerkten, das
Wort βάρακες (aus dem direkt nach Philyllios zitierten Epil. fr. 4) irrtümlich
Philyllios zugeschrieben: ότι βάρακες παρά Φιλυλλίω σημαίνουσι τάς έν τοΐς
304 Die Frage wirft Blümner 1884, 313 für die δακτυλιοποιοί auf (ein, soweit ich sehen
kann, nirgendwo bezeugtes Wort; vielleicht sind die δακτυλιουργοί gemeint): „Ob
die Griechen unter δακτυλιοποιοί nicht bloss die Gemmenschneider, sondern auch
die die Gemmen fassenden Goldarbeiter verstanden, wissen wir eben so wenig,
wie sich bei den Römern die Bezeichnung anularius nach dieser Seite hin definiren
lässt“.
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tigste und am meisten beschäftigte war, haben wir eigene Benennungen: der
δακτυλιουργός war es, dem die Herstellung derselben zufiel. Da hierbei das
Graviren der Gemmen die bei weitem wichtigste Rolle spielt, welcher gegen-
über das Schleifen der Edelsteine kaum in Betracht kommt, so ist die üblichste
Bezeichnung für den Steinschneider von γλύφειν, der zwar für jede vertiefte
oder erhabene Arbeit üblichen, aber für die Steinschneidekunst ganz speciell
gebräuchlichen Bezeichnung, entnommen: δακτυλιογλύφος, δακτυλιογλυ-
φία, während λιθογλυφία, γλύπτης u. dgl. in der Regel auf Bildhauerarbeit,
Holzschnitzerei u. dgl. gehen.“ Allerdings wäre vielleicht auch denkbar, dass
nur der δακτυλιογλύφος (zu dem Wort vgl. die weiteren bei Blümner 1884, 281
Anm. 2 genannten Belege und IG II2 1559,27 = SEG 18,36,139 [ca. 330/10 v.Chr.])
für die Ringsteine, der δακτυλιουργός dagegen für den aus Metall bestehenden
Ring selbst zuständig war.304 Zur Bearbeitung von Edelsteinen (besonders für
Ringe) vgl. Blümner 1884, 279-313, und zu Ringen mit Edelsteinen Boardman
1970 (zur klassischen Zeit besonders 212-34, zur Herstellung 215).
fr. 15 K.-A. (16 K.)
Athen. 4,139f-40a
τής δέ κοπίδος μνημονεύει καί Αριστοφάνης ή Φιλύλλιος έν ταΐς Πόλεσιν,
Έπίλυκός τε έν Κωραλίσκω λέγων ούτως- ... (fr. 4)
Die kop is erwähnt auch Aristophanes oder Philyllios in den Poleis, undEpilykos im
Köraliskos mit folgenden Worten: ... (fr. 4)
Diskussionen Kock I (1880) 786; Blaydes 1896, 96; PCG VII (1989) 381.
Zitatkontext Vgl. Orth 2014a (FrC 9.2), 264 ad Epil. fr. 4 (und zu der
Zuweisung an „Aristophanes oder Philyllios“ oben S. 186). In der Epitome
des Athenaios zu 4,139f-40a wird, wie Kassel/Austin ad l. bemerkten, das
Wort βάρακες (aus dem direkt nach Philyllios zitierten Epil. fr. 4) irrtümlich
Philyllios zugeschrieben: ότι βάρακες παρά Φιλυλλίω σημαίνουσι τάς έν τοΐς
304 Die Frage wirft Blümner 1884, 313 für die δακτυλιοποιοί auf (ein, soweit ich sehen
kann, nirgendwo bezeugtes Wort; vielleicht sind die δακτυλιουργοί gemeint): „Ob
die Griechen unter δακτυλιοποιοί nicht bloss die Gemmenschneider, sondern auch
die die Gemmen fassenden Goldarbeiter verstanden, wissen wir eben so wenig,
wie sich bei den Römern die Bezeichnung anularius nach dieser Seite hin definiren
lässt“.