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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0229
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Philyllios

Tryphon aber sagt (fr. 136 Velsen), dass in alter Zeit, bevor die Gäste hereinkamen,
auf den Tischen die Portion von jedem lag, später aber viele unterschiedliche Speisen
zusätzlich hereingebracht wurden, und dass sie deshalb epiphoremata genannt wurden.
Philyllios aber sagt im Phreörychos, wobei er über die deuterai trapezai spricht:
„Mandeln — epiphoremata“. Und Archippos im Herakles (fr. 11) und Herodot im ersten
Buch (1,133,2). Und epidorpisasthai nannten sie das Essen von Snacks und epideipnesai.
Diese bezeichnet Archippos im Herakles gamön als epiphoremata mit diesen Worten:...
(fr. 11). Und Herodot im ersten Buch:... (1,133,2). Das nach dem Sprichwort so genannte
abydenische epiphorema ist eine Abgabe und Hafengebühr, wie Aristeides im dritten
Buch über Sprichwörter sagt. Dionysios aber der Schüler (oder: Sohn) des Tryphon
sagt, dass in alter Zeit, bevor die Gäste hereinkamen, auf den Tischen die Portion
von jedem lag, später aber viele unterschiedliche Speisen zusätzlich gebracht wurden;
deswegen seien sie auch epiphoremata genannt worden. Philyllios aber im Phreörychos
(nennt so) die nach dem Mahl gebrachten Speisen, mit folgenden Worten: „Mandeln —
epiphoremata“.
Metrum iambischer Trimeter
Diskussionen Casaubon 1600, 575,41-6,3 (= Casaubon 1621, 911,44-2,11);
Schweighaeuser, Animadv. VII (1805) 503-4; Meineke II.2 (1840) 864 (vgl. lacobi
ap. Meineke V.l (1857) cxxiii); Meineke, Ed. min. I (1847) 475; Velsen 1853,
101; Bothe 1855, 333; Meineke 1867, 312; Blaydes 1890, 62; Blaydes 1896, 96;
van Herwerden 1903, 71; PCG VII (1989) 382 (vgl. 385 ad fr. 24); L. Citelli, in:
AteneoIII (2001), 1657 Anm. 1-3.
Zitatkontext Diskussion von έπιφορήματα als Teil einer Behandlung ver-
schiedener Bezeichnungen der nach dem Essen aufgetischten Snacks (Athen.
14,640a-3d). Vier der Belege werden hier gleich zweimal zitiert: zunächst in
der Reihenfolge Tryphon fr. 136 Velsen, Philyll. fr. 18, Archipp. fr. 11, Hdt.
1,133,2, dann Archipp. fr. 11, Hdt. 1,133,2 (gefolgt von einem Hinweis auf das
Sprichwort Άβυδηνόν έπιφόρημα), Tryphon fr. 136 Velsen (das diesmal dessen
Schüler oder Sohn Dionysios zugeschrieben wird), Philyll. fr. 18.
Kaibel tilgt große Teile von 640e (von Τρύφων δέ bis zu έπιδειπνήσαι)
als Interpolation, aber vergleichbare, wenn auch meist nicht so auffällige,
Dubletten kommen bei Athenaios auch sonst vor und könnten auch auf des-
sen eigene Arbeitsweise bei der Verarbeitung seiner Quellen zurückgehen.
Insbesondere die unterschiedliche Zuschreibung von Tryphon fr. 136 spricht
dafür, dass hier nacheinander zwei unterschiedliche, aber eng miteinander
verwandte Quellen ausgeschrieben wurden.
Nach Athen. 14,640e spricht Philyllios über die δεύτεραι τράπεζοα, nach
641b sind bei ihm die epiphoremata die έπιφερόμενα μετά τό δειπνήσαι; beide
 
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