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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0268
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 32)

263

fr. 32 K.-A. (32 K.)
Phot, (g z) μ 315
μετάκερας (μετακέρας codd.)· τό εϋκρατον, ή τό ψυχρόν. Φιλύλλιος.
metakeras: das gutgemischte, oder das kalte. Philyllios.
Diskussionen Kock I (1880) 789; PCG VII (1989) 387; Tosi 1998, 338-9.
Zitatkontext Eine bessere Version vielleicht derselben Glosse (allerdings ohne
Erwähnung des Philyllios) ist Hesych. μ 993 μετάκερας· τό εϋκρατον ϋδωρ, ή
χλιαρόν (von Latte Diogenian zugewiesen). Vgl. Athen. 3,123d (τό δε χλιαρόν
[„lauwarme“] ϋδωρ Αθηναίοι μετάκερας καλοΰσιν) und Athen, epit. 2,41d (wo
diese Interpretation von μετάκερας Eratosthenes [fr. 92 Str.] zugeschrieben
wird; vgl. Tosi 1998, 338-9, der das gesamte lexikographische Material zu
μετάκερας, einschließlich des Fragments des Philyllios, auf Eratosthenes zu-
rückführt380). Bei Athen. 3,123d-e werden als Belege Alex. fr. 141 und Amph.
fr. 7 wörtlich ausgeschrieben - jeweils mit einer Gegenüberstellung von
warmem [θερμόν] und lauwarmem [μετάκερας] Wasser; diese oder ähnliche
Textstellen (vielleicht das Fragment des Philyllios selbst?) könnten zu der bei
Photios überlieferten Annahme geführt haben, dass μετάκερας kaltes Wasser
bezeichnet381 -, und zusätzlich Sophil. fr. 1 und Philem. fr. 40 genannt (der
Beleg aus Philyllios fehlt).
Interpretation Das in der Komödie (außer Philyllios vgl. auch Alex. fr. 141,
Amph. fr. 7, Sophil. fr. 1, Philem. fr. 40) und in Kallimachos’ Hekale (fr. 246
Pf. = 34 Hollis, in Tmesis; vgl. Pfeiffer 1949, 240, Hollis 2009, 171-2) bezeugte
Substantiv μετάκερας (aus μετά und κεράννυμι, vgl. αύτόκερας, und dazu
Kassel/Austin adCratin. fr. 141) bezeichnet lauwarmes Wasser, das vielleicht
durch Mischung von kaltem und in einem Kessel erhitztem Wasser erzeugt
wurde (vgl. Plut. Prim. frig. 95le ψυχρού και θερμού μετακέρασμα και κοι-
νώνημα).382 Zu der Bildung vgl. Lobeck 1837, 223-4. Bei Alex. fr. 141 αί δε
παΐδες παρέχεον / ή μεν τό θερμόν, ή δ’ έτέρα <τό> μετάκερας (vgl. Arnott
1996, 416) und Amph. fr. 7 (aus einer Komödie mit dem Titel Balaneion „Das

380 Tosi schließt sich damit der Vermutung von Schmidt 1854, 57 an (contra Strecker
1884, 57).
381 Vgl. dazu auch Tosi 1998, 338 Anm. 36.
382 Nach LSJ s.v. μετακεράννυμι bedeutet das Verb „mix by pouring from one vessel
into another“. Das ist attraktiv, kann sich aber nur auf variae lectiones bei Dsc.
1,52,2 μετεράσας (v.l. μετακεράσας) δε έκ τού κυρτιδίου ... εις τον λουτήρα und
Plut. Praec. ger. reip. 801c stützen.
 
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