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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2012
DOI Artikel:
Grebel, Eva K.: Galaktische Archäologie
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0060
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20. April 2012

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TOP 7: Bericht des Sekretärs
Der Sekretär bittet den Präsidenten über den gemeinsamen Besuch im Umweltmi-
nisterium zu berichten (siehe auch Protokoll der wiss. Gesamtsitzung vom 21.4.
2012). Auf Grundlage der dabei an die Akademie herangetragenen Fragen ist
geplant, die Vortragsthemen der Juli-Sitzungen mit Co-Referenten beider Klassen
unter das Gesamtthema „Risiko und Verantwortung in der Industriegesellschaft“
zustellen.
Der Sekretär berichtet über ein Schreiben von Kollegen Winnacker, der bisher
korrespondierendes Mitglied an der Universität Erlangen war und jetzt zum Grün-
dungsdirektor des Center for Advanced Materials (CAM) und Seniorprofessor an
der Universität Heidelberg ernannt wurde. Der Präsident schlägt vor, Kollegen
Winnacker jetzt als ordentliches Mitglied zu führen. Uber den Vorschlag und die
Modalitäten der Wahl wird diskutiert. In geheimer Abstimmung (keine Gegenstim-
men und Enthaltungen) wird beschlossen, Kollegen Winnacker in der Gesamtsitzung
am 21.4.2012 zur Wahl als ordentliches Mitglied vorzuschlagen.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
FRAU EVA GREBEL HÄLT EINEN VORTRAG:
„Galaktische Archäologie“.
In der Astronomie befassen wir uns mit der Erforschung der Entwicklungsgeschichte
des Universums. Unsere wichtigste Informationsquelle ist dabei das Licht, das von
anderen Himmelskörpern ausgesandt wird. Aufgrund der endlichen Lichtgeschwin-
digkeit dauert es eine gewisse Zeit, bis uns dieses Licht erreicht — um so länger, je
weiter ein Objekt von uns entfernt ist. Als Astronomen befassen wir uns also mit der
Vergangenheit, denn alles, was wir beobachten können, hat bereits vor einer Weile
stattgefunden.
Historiker gehen bis zu einige tausend Jahre in die Vergangenheit zurück;
Archäologen bis zu 2.5 Millionen Jahre (Paläolithikum), sofern sie entsprechende
Artefakte entdecken. Paläontologen können einen Zeitraum von bis zu 3.6 Milliar-
denjahren (erste Bakterien) untersuchen, wenn entsprechende fossile Zeugnisse zur
Verfügung stehen. Geologen erforschen eine Periode, die bis zur Entstehung der
Erde vor ca. 4.6 Milliarden Jahre zurückreicht. Astronomen versuchen, bis zum
Urknall vor 13.7 Milliarden Jahre zurückzugehen und wählen hierbei nicht nur die
Erde, sondern das gesamte Universum als Forschungsgegenstand.
Nach unserem gegenwärtigen Wissen entstanden die ersten Sterne und
Vorgänger heutiger Galaxien einige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall.
Galaxien sind massereiche, gravitativ gebundene Ansammlungen von Sternen, Gas,
Staub und der noch unverstandenen dunklen Materie. Sie sind Orte hoher Konzen-
trationen leuchtender (und dunkler) Materie und Anzeiger großräumiger Strukturen
im Universum, die wir über weite Entfernungen beobachten können. Sonnensysteme
 
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