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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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I. Das Geschäftsjahr 2012
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Deutsch, Andreas: Deutsches Rechtswörterbuch
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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0181
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200 | TÄTIGKEITSBERICHTE
Im Berichtsjahr wurde am fünften Doppelheft von Band XII gearbeitet. Es soll
planmäßig im März/April 2013 fertiggestellt sein. Es beginnt mit dem zweiten Teil
des Artikels „Schuld“ und wird bis ins „schw“ reichen. Das Doppelheft wird maß-
geblich durch drei zentrale, ungewöhnlich umfangreiche und auch in der Bearbei-
tung besonders aufwendige Artikelstrecken geprägt, nämlich die zu den Wörtern
beginnend mit „Schuld-“, „Schul(en)-“ und „Schultheiß-/Schulze-“. Weitere
erwähnenswerte Artikelstrecken des Doppelhefts sind (in alphabetischer Ordnung,
Angabe anhand des zentralen Wortes der Strecke): Schulter, Schupfe, Schuppose,
schürfen, Schurz/Schürze, Schuß, Schüssel, Schuster, schütten, Schutz, Schütze,
Schwabe, schwach, Schwager, Schwäher, Schwaige, Schwan, schwanger, Schwärmer
und schwarz.
In sprachlicher Hinsicht ergaben sich für das neue Doppelheft vielfältige
Herausforderungen. Als besonders schwierig erwies sich beispielsweise die Abgren-
zung von sollen, schehen und schulden bei Formen wie „schölten“, „scholtenn“,
„schude“. Schwer voneinander zu trennen waren auch einige Soll- und Schul-
Komposita, so etwa der „scholman“. Nicht einfacher war die Abgrenzung einiger
Komposita von „Schuld“ und „Schultheiß/Schulze“. Überschneidungen von Wort-
formen gab es ferner beispielsweise auch im Bereich von Schoß, Schuß, Schüssel
sowie schütten, Schutz und Schütze.
Erneut wurde die Wörterbucharbeit erheblich erschwert, weil Belegzettel in
der Frühphase des Wörterbuchs in den Zettelkästen des Öfteren fehlerhaft abgelegt
wurden und daher heute nur schwer auffindbar sind. So ist bei Wörtern, die im Neu-
hochdeutschen mit „schw-“ beginnen, damit zu rechnen, dass diese in älteren
Sprachstufen mit „sw-“, „su-“, „sv-“ oder (insbesondere im Mittelniederländischen)
auch mit „zw-“ geschrieben sind, was beim Einsortieren der Belege ins Archiv nicht
hinreichend berücksichtigt wurde, weshalb nun eine aufwendige Durchsicht der
betreffenden Zettelkästen zu „sw-“, „su-“, „sv-“ und „zw-“ unumgänglich war, um
spätere Überraschungen möglichst auszuschließen.
Wie im Vorjahr schritt die Einbindung neuer elektronischer Recherchemög-
lichkeiten bei der Belegauswahl und Artikelerstellung auch im Berichtsjahr merklich
fort. Für Belege aus dem 1 5. und 16. Jahrhundert ist DRQEdit (in seiner ersten Aus-
baustufe) längst zum täglichen Arbeitsmittel auch der DRW-Mitarbeiter geworden.
Das vom ehemaligen Forschungsstellenleiter Dr. Heino Speer und von Almuth
Bedenbender betriebene Online-Projekt „DRQEdit — Deutschsprachige Rechts-
quellen in digitaler Edition“ (http://drqedit.de) stellt die in diesen beiden Jahrhun-
derten gedruckte deutschsprachige juristische Literatur in einer virtuellen Bibliothek
zusammen, und zwar oftmals nicht nur als Faksimile der Originaldrucke, sondern
auch als Volltext mit entsprechenden Recherchemöglichkeiten. Ein Großteil der in
DRQEdit edierten Werke gehörte bereits zuvor zum Corpus des DRW; dennoch
waren für die DRW-Arbeit — wie schon im Vorjahr - einige Anpassungen von Sig-
len und Zitierweise erforderlich, da im DRW bislang vielfach andere (spätere, zum
Teil auch weniger zuverlässige) Ausgaben verwendet wurden. Über DRQEdit kann
nun stets auf die für die Wissenschaft maßgebliche Ausgabe zugegriffen werden.
 
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