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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2012 — 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.55656#0216
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Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway | 235

haben wird; zugleich wird Herr Schubert aufWunsch der SIBC für die Dauer eines
halben Jahres das Deputat der zum Jahresende 2012 scheidenden Schweizer Mit-
arbeiterin B. Coutaz übernehmen. Frau Klar wird künftig bei der Forschungsstelle
„Epigraphische Datenbank römischer Inschriften“, Frau Kossatz-Deißmann bei der
Forschungsstelle „Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie“
beschäftigt sein.

16. Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway
Dokumentation der am Oberen Indus entlang des Karakorum Highway entdeckten
5 000 Inschriften und mehr als 50 000 Felszeichnungen. Die Stationen, in denen
Petroglyphen gehäuft vorkommen, werden in Einzelmonographien systematisch
vorgelegt und in vergleichenden Studien ausgewertet.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Josef van Ess, Harald Hauptmann, Lothar
Ledderose, Stefan Maul, Gisbert Frhr. zu Putlitz, Eike Wolgast (Vorsitzender); Prof.
Dr. Gerard Fussman, Paris; Prof. Dr. Henri-Paul Francfort, Paris; Prof. Dr. Oskar
von Hinüber, Freiburg; Prof. Dr. Thomas O. Höllmann, München; Prof. Dr.
Hermann Parzinger, Berlin
Leiter der Forschungsstelle: Harald Hauptmann
Mitarbeiter: Dr. Ditte Bandini-König, Martin Bemmann M.A., Dipl.-Graph. Elisa-
beth Ochsenfeld
Im letzten Jahr des Forschungsprojekts ‘Felsbilder und Inschriften am Karakorum
Highway’ fanden keine Feldarbeiten in Gilgit-Baltistan statt. Der lokale Mitarbeiter
Akhtar Khan aus Chilas hatte lediglich die bereits die im Jahre 2010 begangene Fels-
bildansammlung im Bal Satar Nala im Yasin unterhalb der Passhöhe im Hindukusch
im Mai aufsuchen und die fotografische Aufnahme einer in sich geschlossenen Jäger-
station vervollständigen können. Einer prähistorischen Epoche gehören Bilder von
Hand- und Fußabdrücken sowie von Wildtieren des für die Yasin-Region charakte-
ristischen Stils an. In die Eisenzeit dürften Darstellungen von stilisierten Stein-
böcken, Jägern, Kriegern und Reitern gehören. Einzigartig in der Felskunst der
Hochgebirgsregion sind Abbildungen von Waffen wie eines Goryt, von Lang-
schwertern und Dolchen, die den aus der Sarmatenzeit bekannten reich dekorierten
Kurzschwertern vom Typ Tillya Tepe in Nordafghanistan aus der Zeit vom 1. Jh.
v. Chr. bis zur Mitte des 3. Jh. n. Chr. entsprechen. Die eingravierten Kampfszenen
weisen vielleicht auf Wanderungen von Nomaden wie der Sai-wang oder Saka um
160 v. Chr. hin, die durch die Vertreibung derYüeh-chih aus ihren Weidegebieten in
Kansu südwestlich des Hochlands Alan Shan nach Westen abgedrängt wurden. Wie
schon im unteren Yasin-Tal fehlen auch im Bal Satar Nala buddhistische Bilder. Häu-
figer sind Zeichnungen von Swastika, Solarsymbolen und Kreuzen. Ihre Abbildung
 
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