Klöster im Hochmittelalter
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Arbeitsstellenleiter:
Heidelberger Forschungsstelle: die ordentlichen Mitglieder der Akademie Bernd
Schneidmüller und Stefan Weinfurter
Dresdner Forschungsstelle: Prof Dr. Gert Melville (Sächsische Akademie der Wis-
senschaften zu Leipzig)
Mitarbeiter:
in Heidelberg: PD Dr. Stefan Burkhardt, Dr. Juha Dücker, Thomas Insley M.A.
in Dresden: Dr. Mirko Breitenstein, Dr. Lars-Arne Dannenberg
Im ersten Teilprojekt der Heidelberger Forschungsstelle ist Stefan Burkhardt mit der
Untersuchung und Edition der Vita Arnoldi betraut, einer Chronik, welche vom
Leben des Mainzer Erzbischofs Arnold von Selenhofen, von seinen Auseinanderset-
zungen mit verschiedenen Gruppen innerhalb des Erzbistums und schließlich seiner
Ermordung berichtet. Der Text wurde vermutlich kurz nach dem Tod Arnolds 1 160
abgefasst. Hinsichtlich Orten, Personen und Handlungen erweist sich die Chronik
häufig als erstaunlich genau, zugleich stilisiert sie Arnolds Wirken und Sterben in
einer für den Raum und die Zeit geradezu einzigartigen Weise. Die Vita sollte wohl
vor allem als eine Art Anklageschrift dienen, eine später geplante Verwendung zu
einer Art Heiligsprechung ist jedoch nicht auszuschließen.
Im Berichtsjahr 2012 wurden die Arbeiten an der Edition und der Über-
setzung fortgesetzt. Nach seiner Habilitation an der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg im Juni 2012 wurde Stefan Burkhardt zum Wintersemester 2012/13
beurlaubt, um eine Lehrstuhlvertretung (Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
am Historischen Seminar der Universität Heidelberg; Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr.
Stefan Weinfurter) wahrzunehmen. Für die weitere Bearbeitung des Editionsprojek-
tes wurde Herr Thomas Insley M.A. eingestellt. Beide Bearbeiter konnten gemein-
sam die deutsche Übersetzung des Textes überarbeiten, die Abhängigkeitsverhältnisse
der Handschriften weiter vertiefend klären und an Sachapparat, Einleitung und
Register arbeiten.
Im zweiten Teilprojekt widmet sich Juha Dücker der Edition der dominikani-
schen Exempelsammlung Bonum universale de apibtis („Vom Bienenstaat“). In diesem
um 1250 entstandenen Werk behandelte der Dominikaner Thomas von Cantimpre
anhand der Ordnung einer Bienengemeinschaft das ideale Verhältnis von Vorstehern
und Untergebenen in religiösen Gemeinschaften.
Ausgehend von einer ersten kritischen Textfassung, die auf editorischen Vorar-
beiten aus dem 20. Jahrhundert basiert, wurde im Jahr 2012 eine Vorauswahl von
Handschriften aus dem Gesamtbestand (über 120 vollständige Manuskripte) gesich-
tet. Neben Digitalisaten aus Bibliotheken in Brüssel, Paris, Prag, Würzburg, Bologna
und Rom untersuchte Julia Dücker auch Originalmanuskripte in den Archiven und
Bibliotheken von Zürich, Wien und Berlin. Der kritische Abgleich der gesichteten
Textgrundlagen ermöglichte ein erste Differenzierung und Gruppierung der Hand-
schriften; diese Arbeiten sollen im kommenden Jahr fortgesetzt werden.
Zu den inhaltlichen Schwerpunkten der gemeinsamen Projektarbeit gehörte
im Berichtsjahr 2012 der rege Austausch mit Fachkollegen aus dem In- und Ausland
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Arbeitsstellenleiter:
Heidelberger Forschungsstelle: die ordentlichen Mitglieder der Akademie Bernd
Schneidmüller und Stefan Weinfurter
Dresdner Forschungsstelle: Prof Dr. Gert Melville (Sächsische Akademie der Wis-
senschaften zu Leipzig)
Mitarbeiter:
in Heidelberg: PD Dr. Stefan Burkhardt, Dr. Juha Dücker, Thomas Insley M.A.
in Dresden: Dr. Mirko Breitenstein, Dr. Lars-Arne Dannenberg
Im ersten Teilprojekt der Heidelberger Forschungsstelle ist Stefan Burkhardt mit der
Untersuchung und Edition der Vita Arnoldi betraut, einer Chronik, welche vom
Leben des Mainzer Erzbischofs Arnold von Selenhofen, von seinen Auseinanderset-
zungen mit verschiedenen Gruppen innerhalb des Erzbistums und schließlich seiner
Ermordung berichtet. Der Text wurde vermutlich kurz nach dem Tod Arnolds 1 160
abgefasst. Hinsichtlich Orten, Personen und Handlungen erweist sich die Chronik
häufig als erstaunlich genau, zugleich stilisiert sie Arnolds Wirken und Sterben in
einer für den Raum und die Zeit geradezu einzigartigen Weise. Die Vita sollte wohl
vor allem als eine Art Anklageschrift dienen, eine später geplante Verwendung zu
einer Art Heiligsprechung ist jedoch nicht auszuschließen.
Im Berichtsjahr 2012 wurden die Arbeiten an der Edition und der Über-
setzung fortgesetzt. Nach seiner Habilitation an der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg im Juni 2012 wurde Stefan Burkhardt zum Wintersemester 2012/13
beurlaubt, um eine Lehrstuhlvertretung (Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
am Historischen Seminar der Universität Heidelberg; Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr.
Stefan Weinfurter) wahrzunehmen. Für die weitere Bearbeitung des Editionsprojek-
tes wurde Herr Thomas Insley M.A. eingestellt. Beide Bearbeiter konnten gemein-
sam die deutsche Übersetzung des Textes überarbeiten, die Abhängigkeitsverhältnisse
der Handschriften weiter vertiefend klären und an Sachapparat, Einleitung und
Register arbeiten.
Im zweiten Teilprojekt widmet sich Juha Dücker der Edition der dominikani-
schen Exempelsammlung Bonum universale de apibtis („Vom Bienenstaat“). In diesem
um 1250 entstandenen Werk behandelte der Dominikaner Thomas von Cantimpre
anhand der Ordnung einer Bienengemeinschaft das ideale Verhältnis von Vorstehern
und Untergebenen in religiösen Gemeinschaften.
Ausgehend von einer ersten kritischen Textfassung, die auf editorischen Vorar-
beiten aus dem 20. Jahrhundert basiert, wurde im Jahr 2012 eine Vorauswahl von
Handschriften aus dem Gesamtbestand (über 120 vollständige Manuskripte) gesich-
tet. Neben Digitalisaten aus Bibliotheken in Brüssel, Paris, Prag, Würzburg, Bologna
und Rom untersuchte Julia Dücker auch Originalmanuskripte in den Archiven und
Bibliotheken von Zürich, Wien und Berlin. Der kritische Abgleich der gesichteten
Textgrundlagen ermöglichte ein erste Differenzierung und Gruppierung der Hand-
schriften; diese Arbeiten sollen im kommenden Jahr fortgesetzt werden.
Zu den inhaltlichen Schwerpunkten der gemeinsamen Projektarbeit gehörte
im Berichtsjahr 2012 der rege Austausch mit Fachkollegen aus dem In- und Ausland