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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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A. Das akademische Jahr 2016
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I. Jahresfeier am 21.Mai 2016
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Grußwort der Ministerin Theresia Bauer
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0014
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I. Jahresfeier am 21. Mai 2016

durch ihr Nachwuchsprogramm, dem WIN-Kolleg. 20 Forschungsvorhaben und
ungefähr 280 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - da ist Beweg-
lichkeit garantiert!
Vor diesem Hintergrund freut es mich besonders, dass mit Ihnen, sehr geehr-
ter Herr Professor Krause, heute ein WIN-Kollegiat den Festvortrag hält.
Bis 2008 hat das WIN-Kolleg der Akademie u. a. den Schwerpunkt „Kul-
turelle Grundlagen der Europäischen Einigung“ bearbeitet. So hellsichtig kann
Akademieforschung sein! Ich vermute, heute könnte in so manch hitzig geführter
Debatte ein Blick in die Forschungsergebnisse helfen.
Dem Austausch zwischen den Disziplinen dienen auch die beiden aktuellen
Schwerpunkte der Akademie:
• Neue Wege der Verflechtung von Natur- und Geisteswissenschaften und
• das Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft.
Diese transdisziplinären Fragen erlauben es, Themen wie Finanzrisiken oder
Datenschutz in höherer Komplexität zu bearbeiten:
Forschung darf sich nicht auf immer gleichen vorgezeichneten Bahnen be-
wegen. Beweglichkeit ist gefragt, unkonventionelles Denken, „riskantes Denken“,
neue Methoden - das Risiko des Scheiterns eingeschlossen.
Von dem Erfinder und Unternehmer Thomas Alva Edison ist der Satz über-
liefert: „Ich habe nicht versagt. Ich habe mit Erfolg zehntausend Wege entdeckt, die
zu keinem Ergebnis führten.“ Und das sagte einer, der - wohlgemerkt - 1.000 Pa-
tente eingereicht hatte! Fehlschläge können die Lösung näher bringen.
Auch Wissenschaft muss sich die Frage stellen, ob wir - gut einhundert Jahre
nach Edison - eine Fehlerkultur pflegen, ob wir „riskantes Denken“ begünstigen.
Ob wir produktiv mit dem Scheitern in der Wissenschaft umgehen.
Ich habe deshalb beschlossen, neben dem Landesforschungspreis einen „Preis
für mutige Wissenschaft“ auszuloben. Der Preis soll in diesem Jahr zum ersten
Mal vergeben werden. Er geht an junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und
Nachwuchswissenschaftler - vielleicht WIN-Kollegiaten? - die jene Kühnheit
im Denken und Handeln beweisen, die neue Horizonte öffnet. Die womöglich
auf Umwegen und verschlungenen Pfaden vorankommen, die in Sackgassen hi-
nein und auch wieder heraus geraten, die sich wider die Erwartungen der Peers
durchsetzen - diese Forscherinnen und Forscher fördert der neue Preis. Wir hei-
ßen ungewöhnliche Ideen willkommen. Beweglichkeit ist gefragt! Auch in unserer
Haltung gegenüber den Rahmenbedingungen für erfolgreiche, innovative Wissen-
schaft.
Chemie-Nobelpreisträger und Akademiemitglied Professor Stefan Hell, der
als Jury-Mitglied über die Vergabe des neuen Preises mitentscheiden wird, stand
für diese Idee Pate, und die Akademie unterstützt uns im Verfahren. Hierfür auch
an dieser Stelle nochmals meinen herzlichen Dank.

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