Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

DOI Kapitel:
D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe und Mitglieder
DOI Kapitel:
II. Nachrufe
DOI Artikel:
Kappes, Manfred M.: Reinhart Ahlrichs (16.1.1940–12.10.2016)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0321
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe, Mitglieder


Reinhart Ahlrichs
(16.1.1940-12.10.2016)

Reinhart Ahlrichs ist am 12. Oktober 2016 im Alter von 76 Jahren nach längerer
Krankheit im Heidelberger Universitätsklinikum gestorben. Er war ein internatio-
nal renommierter Theoretischer Chemiker. Als gewähltes Mitglied gehörte er seit
1991 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften an.
In Göttingen am 16. Januar 1940 geboren, begann er dort sein Physik Studi-
um, das er 1965 mit einer Diplomarbeit über „die direkte Bestimmung von natür-
lichen Orbitalen in Atomen und Molekülen“ abschloss. Er entschied sich danach
für eine Doktorarbeit in der Göttinger Chemie, wo er 1968 bei Werner Bingel
mit einer Dissertation über „die Konvergenz der Brillouin-Wigner-Störungsrech-
nung“ promovierte. Nach einem weiteren Jahr in Göttingen, in dem er zusammen
mit Werner Kutzelnigg an dem Thema „Natürliche Orbitale“ arbeitete, wechselte
er zur Arbeitsgruppe von Clemens Roothaan an die University of Chicago. 1970
kehrte er mit seiner jungen Familie aus den USA zurück, um zunächst als Assis-
tent in der zwischenzeitlich neu eingerichteten Abteilung Kutzelnigg an der da-
maligen Universität Karlsruhe (TH) zu arbeiten. Die Habilitation in Karlsruhe
erfolgte 1973 mit einer Schrift über „Quantenmechanische Rechnungen an Mole-
külen mit chemischer Genauigkeit im Rahmen der Näherung der unabhängigen
Elektronenpaare“. Als Kutzelnigg 1975 nach Bochum wechselte, entschied sich
die Universität Karlsruhe (TH), Reinhart Ahlrichs auf den damals für ihn neu
eingerichteten Lehrstuhl für Theoretische Chemie zu berufen. Dort blieb er bis
zu seiner Emeritierung trotz mehrfacher Abwerbeversuche durch Hochschulen
im In- und Ausland.
Viele seiner in den frühen Karlsruher Jahren publizierten methodischen Ar-
beiten sind heute immer noch in der Quantenchemie aktuell - so zum Beispiel

322
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften