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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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I. Die Preisträger
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6. Otto-Schmeil-Preis
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Max J. Cryle: „Biosynthese von Glykopeptid-Antibiotika“
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0212
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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

6. Otto-Schmeil-Preis

Zum Gedenken an den Heidelberger Biologen und Naturforscher Otto Schmeil
hat die Schmeil-Stiftung den Otto-Schmeil-Preis zur Förderung des wissenschaft-
lichen Nachwuchses ins Leben gerufen, der 2016 erstmals vergeben wurde.
Prämiert werden wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Biologie oder
der Grundlagen der Medizin. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle
zwei Jahre an eine junge, bereits qualifizierte Forscherin oder einen Forscher für
eine hervorragende wissenschaftliche Arbeit vergeben.


Dr. Max J. Cryle
MaxJ. Cryle (Jg. 1979) studierte Chemie
an der University of Queensland und wurde
dort im Jahr 2006promoviert. Mit einem
HFSP-Postdoc-Stipendium kam er danach
zum Max-Planck-Institutfür medizinische
Forschung (Heidelberg) und wurde 2011
Emmy Noether-Gruppenleiter. Seit 2016
ist er Gruppenleiter am EMBL derMonash
University in Australien.

„Biosynthese von Glykopeptid-Antibiotika"
Der Fokus meiner Forschungsgruppe liegt auf Antibiotika: Antibiotikaentwick-
lung, Antibiotikabiosynthese und Identifizierung neuer Targets. Unser Interesse
gilt speziell dem bakteriellen Krankheitserreger Staphylococcus aureus und der
Entwicklung neuer biologisch aktiver Verbindungen zur Infektionsbehandlung.
Im Rahmen unseres Forschungsprogramms untersuchen wir eine Reihe neuar-
tiger Verbindungen, um alternative Angriffspunkte zur Hemmung dieser Bak-
terien zu identifizieren und dies als Basis zur Generierung neuer Antibiotika zu
verwenden. Wir verfügen bereits über ein grundlegendes Verständnis im Bereich
der Glykopeptid-Antibiotika (GPA) und deren Biosynthese durch nicht-riboso-
male Peptidsynthetasen (NRPS). Die NRPS ist eine große, modular aufgebaute
Enzymmaschinerie, die Peptidnaturprodukte durch nacheinander stattfindende
Verknüpfungsreaktionen unabhängig von Ribosomen synthetisiert. Viele dieser
Verbindungen gelten heutzutage als wichtige Antibiotika. Aufgrund ihrer chemi-
schen Komplexität sind sie allerdings oft nur durch Fermentation der produzie-
renden Bakterienstämme verfügbar, was ein Problem bezüglich der Entwicklung
modifizierter Verbindungen darstellt und ein Reengineering der Assemblierungs-
reihe erfordert.

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