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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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D. Antrittsreden, Nachrufe, Organe und Mitglieder
DOI Kapitel:
II. Nachrufe
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Gade, Lutz H.: Günther Wilke (23.2.1925–9.12.2016)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0324
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Nachruf auf Günther Wilke


Günther Wilke
(23.2.1925-9.12.2016)

Am 9. Dezember 2016 ist Günther Wilke, ehemaliger Direktor des Max-Planck-
Instituts für Kohlenforschung im Alter von 91 Jahren verstorben. Er gehörte zu
den führenden Wegbereitern der metallorganischen Chemie und homogenen
Katalyse in Deutschland und weltweit. Seine grundlegenden und vielbeachte-
ten wissenschaftlichen Arbeiten knüpften an Pionierleistungen der ersten Gene-
ration der metallorganischen Chemiker aus der Zwischen- und unmittelbaren
Nachkriegszeit an und trieben die chemische Präparierkunst in neue Höhen. Sie
bilden nicht nur einen festen Bestandteil des heutigen Kanons seines Fachge-
biets, sondern die Grundlage für dessen Weiterentwicklung auf der ganzen Welt.
Bemerkenswert ist dabei, dass seine Forschungsarbeiten sowohl sehr grundle-
gende konzeptionelle Fragen der Molekülchemie betrafen als auch die Anwen-
dung der in der Grundlagenforschung gewonnenen Erkenntnisse in technischen
Prozessen.
Günther Wilke war Heidelberger. Er wurde 1925 als Sohn des Professors für
Physikalische Chemie Ernst Wilke geboren und verbrachte seine gesamte Schul-
zeit in Heidelberg. Beide Eltern waren aus der K&K Monarchie immigriert, und
auf diese Wurzeln seiner Familie wies er in seinem selbst verfassten Lebenslauf
besonders hin. Direkt im Anschluss an das Abitur 1943 wurde er zu den Gebirgs-
jägern eingezogen und erlebte das Kriegsende als Leutnant.
Bereits im Wintersemester 1945/46 nahm er das Chemiestudium an der Tech-
nischen Hochschule Karlsruhe auf und wechselte ein Jahr später an die Univer-
sität Heidelberg, an der er Ende 1950 sein Diplom-Hauptexamen ablegte. Sein
Studium schloss er im Sommer 1951 mit der Promotion zum Dr. rer. nat ab. Ge-
genstand der von Karl Freudenberg betreuten Dissertation auf dem Gebiet der

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