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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte (chronologisch)
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16. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0175
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16. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens

16. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens
(Tübingen)
Forschungsgegenstand des Projektes sind die griechisch-römischen Tempel Ägyp-
tens, die wegen ihres beträchtlichen Text- und Bildprogramms von manchen
Ägyptologen zu Recht als „Bibliotheken aus Stein“ bezeichnet werden. Ihre In-
schriften und Szenen überliefern eine Fülle von teils einzigartigen Informationen
über das Kult- und Festgeschehen, über die religiöse Topographie des Nillandes,
Mythen und Göttergruppen, Baugeschichte und Raumfunktionen. Das Haupt-
ziel des HAdW-Unternehmens besteht darin, eine Definition dessen zu finden,
was das Wesen eines ägyptischen Tempels in griechisch-römischer Zeit ausmacht.
Hierzu werden erstmals die grundsätzlichen Textgattungen über eine detaillierte
Form-, Motiv-, Struktur- und Inhaltsanalyse herausgearbeitet. In einem weiteren
Schritt untersucht das Projekt die Funktion der Inschriften und Darstellungen im
übergeordneten Dekorationssystem des Tempels sowie die Abhängigkeiten und
Wechselwirkungen zwischen Dekoration und Architektur. Von dieser Basis aus
erfolgt die Einordnung in den überregionalen und diachronen Kontext: Unter-
sucht wird die mögliche Verankerung der ptolemäischen und römischen Tempel-
inschriften im traditionellen religiösen Textgut, lokale Eigenheiten werden gegen
Standardelemente abgegrenzt und Fragen der priesterlichen Text- und Bildredak-
tion erörtert. Stufenweise wird das Projekt so die wichtige Frage beantworten, ob
und wenn ja inwieweit eine Art „Kanon ägyptischer religiöser Literatur“ existiert
hat, der trotz individueller Freiheiten und örtlicher Besonderheiten die Dekorati-
on der späten Tempel bestimmte.
Mitglieder der Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Akademie Joachim Friedrich Quack (Vorsitzen-
der), Stefan Maul (stellv. Vorsitzender), Jan Assmann, Tonio Hölscher, Helmut
Kipphan, Lothar Ledderose; Prof. Dr. Kim Ryholt, Kopenhagen; Prof. Dr. Claude
Traunecker, Straßburg
Leiter der Tübinger Forschungsstelle: Prof. Dr. Christian Leitz
Mitarbeiter: Stefan Baumann (50 %), Dr. Emmanuel Jambon (50 %), PD Dr. Hol-
ger Kockeimann, Marcel Kühnemund, Florian Löffler, Dr. Daniela Mendel-Leitz
50 %), Daniel von Recklinghausen (50 %), Alexa Rickert (50 %),Jan Tattko (50 %),
Dr. Bettina Ventker
Homepage: www.tempeltexte.uni-tuebingen.de
Ein Arbeitsplan, der in drei Schwerpunktthemen organisiert ist, ermöglicht eine
sukzessive, stringente und aufeinander autbauende Umsetzung der Projektziele.
Die Abfolge der Arbeitsstufen wurde so gewählt, dass sie inhaltlich abgestimmt sind

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