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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

DOI chapter:
A. Das akademische Jahr 2016
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II. Wissenschaftliche Vorträge
DOI chapter:
Auswärtige Sitzung an der Universität Tübingen am 10. Dezember 2016
DOI article:
Engler, Bernd: Grußwort von Bernd Engler, Rektor der Eberhard Karls Universität Tübingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0068
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II. Wissenschaftliche Vorträge

die Universität Tübingen ein viertes Langzeitprojekt. Es ist an zwei Standorten,
nämlich an der Universität Tübingen und am Forschungsinstitut Senckenberg in
Frankfurt, angesiedelt und erforscht die Ausbreitung des modernen Menschen mit
Blick auf die raumzeitlichen Wanderungsmuster und die kulturelle Dimension der
menschlichen Entwicklung.
Unser heutiger Tagungsort ist übrigens ein höchst traditionsreiches Gebäu-
de. Die „Alte Aula“ wurde Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Bis zur Einweihung
der „Neuen Aula“ im Jahr 1845 war sie das Hauptgebäude unserer Universität.
Das Gebäude beherbergte u. a. die Universitätsbibliothek, naturwissenschaftliche
Sammlungen sowie Hörsäle für Theologie oder Medizin. So steht die Alte Aula
exemplarisch für die wechselvolle Geschichte der Universität Tübingen, die sich
immer wieder weiterentwickelt und an neue Gegebenheiten angepasst hat.
Entwicklung und Veränderung sind heute mehr denn je gefragt. Zwar füh-
len sich die Universitäten einerseits ihrer mitunter langen Tradition verpflichtet,
andererseits sind sie jedoch gefordert, ihre Zukunftsfähigkeit durch Maßnahmen
der Profilbildung und Vernetzung aktiv zu gestalten, um sich im internationalen
Wettbewerb zu positionieren. Dabei ist auch das interdisziplinäre Arbeiten ein
wichtiger Faktor. Die Heidelberger Akademie kann sich glücklich schätzen, eine so
große Zahl unterschiedlicher Fachkulturen unter einem Dach zu vereinen. Sie er-
möglicht damit ein derart breites Spektrum von Interdisziplinarität, wie es andere
Institutionen nicht aufbieten können. Dazu ist die Akademie nur zu beglückwün-
schen. Wie für die Universitäten gilt es auch für sie, im Spannungsfeld zwischen
Tradition und Moderne die richtige Balance zu finden - zwischen zukunftsorien-
tierter Weiterentwicklung und Bewahrung des überlieferten Erbes.
Unser reiches Erbe, wenngleich ein deutlich älteres, wird nachher auch The-
ma des Vortrags unseres Kollegen Nicholas Conard sein. Ich freue mich sehr, dass
er uns über das UNESCO-Weltkulturerbeprojekt „Die Höhlen der Schwäbischen
Alb“ berichten wird - schließlich hat er mit spektakulären Funden maßgeblich
dazu beigetragen, den besonderen Wert der Höhlen herauszustellen. Sie werden
am Nachmittag im Rahmen der Führung im Museum der Universität Tübingen
auch Gelegenheit haben, unsere eiszeitlichen Kunstwerke selbst zu bewundern.
Ich wünsche nun der heutigen Sitzung einen angenehmen Verlauf - und
insbesondere den auswärtigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch einen
schönen Aufenthalt in Tübingen. Mögen Sie anregende Denkanstöße und gute
Erinnerungen mitnehmen!

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