C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
stattgefunden, die dritte Ende 2016 bis Anfang 2017. Details und Inhalte dieser
Projektabschnitte sind im Folgenden dargestellt.
Methoden und vorläufige Ergebnisse der ersten beiden Hauptstudien
Durch die Kombination quantitativer und qualitativer Daten sollten sowohl für
Komfort- und Schmerzempfinden a) die Unterschiede der Interpretation der
Skalen durch die Versuchsteilnehmer zur Einschätzung von subjektiven Emp-
findungen verstanden und b) die Modulation solcher Einschätzungen durch den
Kontext erfasst werden. Der Kontext wurde zum einen kurzfristig durch die Ver-
änderung der Stimuli sowohl für Komfort als auch für Schmerz variiert; zum an-
deren wurden langfristige kontextuale Einflüsse untersucht. Im Komfortbereich
geschah dies durch Erhebungen im Winter (Jan/Feb 2016) und im Sommer (Juli/
Aug 2016), im Schmerzbereich durch eine Untersuchung mit gesunden Proban-
den (Jan/Feb 2016) und eine mit Patienten mit chronischem Schmerz (Dez 2016
bis Feb 2017).
Alle Studien wurden im Feldlabor LOB STER (Laboratory for Occupant Be-
haviour, Satisfaction, Thermal comfort, and Environmental Research) am KIT
durchgeführt. Der LOBSTER bietet zwei voll ausgestattete Büroräume mit je zwei
Arbeitsplätzen (s. auch http://lobster-fbta.de). Uber Oberflächen- und Raumluft-
temperaturen wurden Raumtemperaturen von 20 °C, 25 °C und 30 °C realisiert.
Erhoben wurden physikalische Raumparameter sowie Herzfrequenz, Hauttempe-
ratur und Hautleitfähigkeit der Probanden.
Die Hitze- und Schmerzreize wurden mit einer Thermode (SENSELab,
MSA Thermotest, Somedic Sales AB, Schweden) appliziert. Durch ein Peltier-
Element sind Stimulationen der Körperoberfläche von 5 bis 52 °C mit einer Sti-
mulationsfläche von 25 X 50 mm möglich. Es wurde ein nicht-schmerzhafter und
ein schmerzender Hitzereiz appliziert. Diese Intensitäten wurden an der individu-
ellen Schmerzschwelle und -toleranz ausgerichtet (z. B. Becker, Gandhi, Elfassy, &
Schweinhardt, 2013; Rolke et al., 2006).
An den Studien im Frühjahr und Sommer 2016 haben jeweils 30 Probanden
teilgenommen. Erste Auswertungen zeigen, dass bisherige Annahmen zur Verwen-
dung von Skalen zu unberechtigten Schlussfolgerungen führen und der Kontext
die Empfindungseinschätzung maßgeblich beeinflusst. Abbildung 1 zeigt die Wahr-
scheinlichkeit, dass eine bestimmte Raumtemperatur als behaglich bewertet wird.
Wertet man die Daten mit der bisher üblichen Methode aus, welche individuelle
Unterschiede und Kontexteinflüsse außer Acht lässt, erhält man eine signifikant
andere Verteilung. Zusätzlich zeigt die klassische Methode keine nennenswerten
Unterschiede zwischen den Jahreszeiten, während die hier entwickelte Methode
dies deutlich anzeigt. Außerdem sind erste Rückschlüsse über die Wechselwirkung
zwischen Adaption und der sogenannten Alliästhesie, d. h. der Abhängigkeit der
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stattgefunden, die dritte Ende 2016 bis Anfang 2017. Details und Inhalte dieser
Projektabschnitte sind im Folgenden dargestellt.
Methoden und vorläufige Ergebnisse der ersten beiden Hauptstudien
Durch die Kombination quantitativer und qualitativer Daten sollten sowohl für
Komfort- und Schmerzempfinden a) die Unterschiede der Interpretation der
Skalen durch die Versuchsteilnehmer zur Einschätzung von subjektiven Emp-
findungen verstanden und b) die Modulation solcher Einschätzungen durch den
Kontext erfasst werden. Der Kontext wurde zum einen kurzfristig durch die Ver-
änderung der Stimuli sowohl für Komfort als auch für Schmerz variiert; zum an-
deren wurden langfristige kontextuale Einflüsse untersucht. Im Komfortbereich
geschah dies durch Erhebungen im Winter (Jan/Feb 2016) und im Sommer (Juli/
Aug 2016), im Schmerzbereich durch eine Untersuchung mit gesunden Proban-
den (Jan/Feb 2016) und eine mit Patienten mit chronischem Schmerz (Dez 2016
bis Feb 2017).
Alle Studien wurden im Feldlabor LOB STER (Laboratory for Occupant Be-
haviour, Satisfaction, Thermal comfort, and Environmental Research) am KIT
durchgeführt. Der LOBSTER bietet zwei voll ausgestattete Büroräume mit je zwei
Arbeitsplätzen (s. auch http://lobster-fbta.de). Uber Oberflächen- und Raumluft-
temperaturen wurden Raumtemperaturen von 20 °C, 25 °C und 30 °C realisiert.
Erhoben wurden physikalische Raumparameter sowie Herzfrequenz, Hauttempe-
ratur und Hautleitfähigkeit der Probanden.
Die Hitze- und Schmerzreize wurden mit einer Thermode (SENSELab,
MSA Thermotest, Somedic Sales AB, Schweden) appliziert. Durch ein Peltier-
Element sind Stimulationen der Körperoberfläche von 5 bis 52 °C mit einer Sti-
mulationsfläche von 25 X 50 mm möglich. Es wurde ein nicht-schmerzhafter und
ein schmerzender Hitzereiz appliziert. Diese Intensitäten wurden an der individu-
ellen Schmerzschwelle und -toleranz ausgerichtet (z. B. Becker, Gandhi, Elfassy, &
Schweinhardt, 2013; Rolke et al., 2006).
An den Studien im Frühjahr und Sommer 2016 haben jeweils 30 Probanden
teilgenommen. Erste Auswertungen zeigen, dass bisherige Annahmen zur Verwen-
dung von Skalen zu unberechtigten Schlussfolgerungen führen und der Kontext
die Empfindungseinschätzung maßgeblich beeinflusst. Abbildung 1 zeigt die Wahr-
scheinlichkeit, dass eine bestimmte Raumtemperatur als behaglich bewertet wird.
Wertet man die Daten mit der bisher üblichen Methode aus, welche individuelle
Unterschiede und Kontexteinflüsse außer Acht lässt, erhält man eine signifikant
andere Verteilung. Zusätzlich zeigt die klassische Methode keine nennenswerten
Unterschiede zwischen den Jahreszeiten, während die hier entwickelte Methode
dies deutlich anzeigt. Außerdem sind erste Rückschlüsse über die Wechselwirkung
zwischen Adaption und der sogenannten Alliästhesie, d. h. der Abhängigkeit der
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