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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2020 — 2021

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C. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte
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15. Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Freiburg i. Br.)
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https://doi.org/10.11588/diglit.61621#0241
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15. Fragmente der griechischen Komödie

nikos weist in seinem bitteren Spott gegen Zeitgenossen Bezüge zum onomasti
komodein („Verspottung unter namentlicher Nennung“) auf, wie wir es aus den
Komödien des 5. Jahrhunderts kennen. Sein Phileuripides (Euripidesfreund) ist ein
beachtenswertes Zeugnis der Rezeption des Euripides, insbesondere der euripi-
deischen Lyrik, im 4. Jahrhundert. Die Neue Komödie ist vorweggenommen in
den Fragmenten des Dionysios, in denen Köche, „stock characters“ der Nea, eine
besondere Rolle spielen.
Die Arbeit an der Kommentierung ging also trotz der Pandemie erfreulich
kontinuierlich weiter, so dass wir absehen können, dass die Phase der Alten Ko-
mödie des 5. Jahrhunderts in Kürze durch Kommentare erschlossen ist, die Kom-
mentierung der Mittleren Komödie voranschreitet und die Kommentare zu den
Dichtern der Neuen Komödie in Angriff genommen werden können.
Neben den Kommentarbänden sind die „begleitenden Studien“ eine tragen-
de Säule des Forschungsvorhabens - Untersuchungen, in denen verschiedene
Fragestellungen weitergeführt werden, die in den Kommentaren zwar angespro-
chen, aber nicht ausgeführt werden können. Ein weit über die Kommentierung
hinausreichendes Thema ist die Überlieferung der Komödienfragmente, die in
unterschiedlichen „Trägertexten“ erhalten sind. Eine Untersuchung dieser „Trä-
gerautoren“ gibt nicht nur Einblick in die Art und Weise, wie und mit welcher
Absicht diese Autoren Abschnitte oder gar nur einzelne Wörter aus Komödien zi-
tieren; vielmehr kann eine solche Untersuchung zu einer besseren Kenntnis der
Bildungsgeschichte von der Antike bis in die byzantinische Zeit führen. Francesco
Paolo Bianchi, der bisher in den Fragmente Comica für die Kommentierung der
Fragmente des Kratinos verantwortlich ist, widmet sich in seiner in der Reihe Para-
deigmata erschienenen Untersuchung „Strabone e il teatro. La biblioteca drammati-
ca della Geografie“ (160 Seiten) einem Autor, den man nicht ohne weiteres als eine
wichtige Überlieferungsinstanz für dramatische Texte halten würde: Strabon, ei-
nem Geographen aus augusteischer Zeit. Fragen, die für unsere Kenntnis der ver-
schlungenen Überlieferungswege von Bedeutung sind, werden behandelt: Kannte
Strabon griechische Dramen aus Theateraufführungen seiner Zeit? Woraus zitiert
er? Aus Gesamtausgaben oder aus Anthologien? Und mit welcher argumentati-
ven Absicht verwendet Strabon in seinem geographischen Handbuch Verse aus
dramatischen Texten? Die Untersuchung dieser Fragen gibt nicht nur Antworten,
die der dramatischen Fragmentforschung neue Erkenntnisse versprechen, sondern
in gleicher Weise Einblicke in die argumentative und narratologische literarische
Kunst Strabons gewähren.
Als weitere begleitende Studie erschien 2020 in der Reihe Studia Comica
(Bd. 10, 448 Seiten) ein ausführlicher Kommentar zu den Pseudepicharmea, zu
den unter Epicharms Namen überlieferten Fragmenten verschiedenen Inhalts,
aus der Feder von Federico Favi, der 2017 bereits die Fragmente der sog. Phly-

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