Metadaten

Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0142
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Idee der Universität [1923]

67

Durchschnitt eigenen begabten Nachwuchses erreicht. Anders liegt es, wenn Auslän-
der als Dozenten nicht dauernde Aufnahme in den Lehrkörper, sondern Gastvorlesun-
gen zu halten wünschen. Solche werden von Dozenten, die durch ihre Leistungen le-
gitimiert sind, im Interesse der Universität selbst liegen, sofern ein Austausch von
Professoren in Gegenseitigkeit möglich ist. Als Studenten wird die Universität Auslän-
der zulassen überall, wo die Volksgenossen nicht materiell benachteiligt werden, vor
allem also in den Fakultäten der Philosophie, Theologie, Jurisprudenz. Ja hier wird
man die Kommunikation mit Ausländern geradezu erstreben. Wo aber ohne Teil-
nahme am deutschen Geist, der in der Universität sich ausspricht, nur technische,
praktisch brauchbare Ergebnisse billig angeeignet werden sollen besonders in den
technischen, naturwissenschaftlichen, medizinischen Gebieten, wird man zurückhal-
tender in der Aufnahme Fremder sein zumal hier die großen Kosten der Institute schon
die Volksgenossen, die es möchten, aus Mangel an Platz nicht alle aufzunehmen ge-
statten. Sofern allerdings Plätze frei sind, scheint eine bereitwillige Aufnahme von Aus-
ländern, die nicht geradezu deutschfeindlich sind, der Idee der Universität und dem
Interesse der Nation, die ihr geistiges Wesen mitteilen möchte, entsprechend.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften