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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0547
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Stellenkommentar

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... könnte wieder eine Rangordnung im geistigen Leben fühlbar werden
Der Beitrag wurde am 14. Dezember 1931 im Rahmen einer Artikelserie mit dem Titel »Gibt
es noch eine Universität?« veröffentlicht, die zwischen November 1931 und Januar 1932 auf
der Seite »Für Hochschule und Jugend« der Frankfurter Zeitung unter der redaktionellen Lei-
tung von Hermann Herrigel erschien. Die Titelzeile trägt den redaktionellen Zusatz »Der
Heidelberger Philosoph«. 2012 wurde die Artikelserie von Dieter Thomä neu herausgege-
ben und kommentiert (Gibt es noch eine Universität? Zwist am Abgrund - eine Debatte in der
Frankfurter Zeitung 1931-1932, Konstanz 2012).
Der protestantische Theologe und Religionsphilosoph Paul Tillich (1886-1965), zur Zeit der
Abfassung des Artikels Professor für Philosophie und Soziologie an der Universität Frank-
furt a.M., hatte die oben genannte Artikelserie »Gibt es noch eine Universität?« am 22. No-
vember 1931 mit seinem Beitrag »Fachhochschulen und Universität« eröffnet (in: Frankfur-
ter Zeitung, Nr. 871, 5).
Tillich hatte in seinem oben genannten Artikel geschrieben: »Der Fiktion nach dient das ganze
Hause dem, was allein in den Dachkammern geschieht. Das ist die Tatsache«.
Vgl. Einleitung zu diesem Band, Fußnote Nr. 136.
Vgl. P. Tillich: »Fachhochschulen und Universität«.
Vgl. Einleitung zu diesem Band, Fußnote Nr. 76.
Das »innere Handeln« bezeichnet bei Jaspers seit seiner etwa zeitgleich mit dem Artikel er-
schienenen Philosophie den Prozess des philosophischen, in existentieller Dimension voll-
zogenen Denkens (PhilosophieI, XXIX, 275). Eine mit dieser Textstelle korrespondierende
Beschreibung findet sich in Vernunft und Existenz: »Es sind gedankliche Operationen, de-
ren Begreifen und Mitmachen ein inneres Handeln des ganzen Menschen bewirken kann:
das Sich-selbst-hervorbringen aus dem Ursprung der gedanklichen Möglichkeiten, um des
Seins im Dasein innezuwerden« (ebd., 41).
Vgl. hierzu auch: K. Jaspers: Die geistige Situation derzeit, 127.
In den »Thesen zur Frage der Hochschulerneuerung« [1933] benennt Jaspers analog hierzu
Gegner einer »aus dem Grunde des Sinns der Wissenschaft selbst« schöpfenden »deutschen
Wissenschaftserneuerung«, die auch für diese Aussage den Bezugspunkt bilden könnten.
Dort schreibt er: »Die Gegner sind [...] nicht die politische Macht, sondern die umgreifen-
den Mächte, die Unwissenheit, Wissensfeindschaft und die Blindheit für die deutsche Uni-
versitätsidee« (ebd., n).
Erneuerung der Universität
Es handelt sich hierbei um eine Rede, die Jaspers am 15. August 1945 anlässlich der Wieder-
eröffnung der Universität Heidelberg mit medizinischen Kursen gehalten hat.
Sowohl die akademische Selbstverwaltung der Universitäten als auch die hochschulpoliti-
sche Selbständigkeit der Länder waren vom NS-Staat aufgelöst worden. Die Ernennung der
Rektoren oblag seit 1934 dem »Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volks-
bildung«. Erster Rektor der Universität Heidelberg nach dem Krieg wurde der Mediziner
Karl Heinrich Bauer (vgl. Einleitung zu diesem Band, Fußnote Nr. 132).
 
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