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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0551
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476

Stellenkommentar

1808 Gymnasiallehrer in Frankfurt/Oder; 1834 erhielt er aufgrund seiner wissenschaftli-
chen Publikationen ein Ordinariat für Geschichte in Berlin. Im Jahr 1858 wurde Ranke Prä-
sident der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Ran-
kes historische Studien waren von einem religiös motivierten Bedürfnis nach Anschauung
und Verehrung Gottes sowie einem Glauben an die Immanenz Gottes in der Wirklichkeit
beseelt. Hauptwerke: Geschichten der romanischen und germanischen Völker von 1494 bis 1514
(1824); Die römischen Päpste, ihre Kirche und ihr Staat im sechzehnten und siebzehnten Jahrhun-
dert^ Bde., 1834-1836); Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation (6 Bde., 1839-1847);
Weltgeschichte (9 Bde., 1881-1888).
156 Der schweizerische Kunst- und Kulturhistoriker Jacob Christoph Burckhardt (1818-1897), der
aufgrund seiner wissenschaftlichen Ausbildung und seinem Wirkungskreis hier zu den »deut-
schen Denkern« gezählt wird, gilt als Mitbegründer der Kunstgeschichte und sorgte mit seinen
Arbeiten zur Renaissance für eine breite Wahrnehmung dieser bei ihm dezidiert als modernes
Zeitalter akzentuierten Kulturepoche. Burckhardt war u.a. von F. Kugler und L. von Ranke be-
einflusst, erhielt 1855 eine Professur in Zürich und lehrte ab 1858 als ordentlicher Professor für
Geschichte an der Universität Basel. Durch seine literarische und hermeneutische Begabung,
die sich sowohl in seinen Werken als auch in seiner umfangreichen Tätigkeit für das Brockhaus-
sche Konversationslexikon niederschlug, wurde Burckhardt zu einem der einflussreichsten und
meistgelesensten Historiker seiner Zeit. Hauptwerke: Die Zeit Constantin's des Großen (1853);
Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens (1855); Die Cultur der Renaissance
in Italien. Ein Versuch (1860); Griechische Kulturgeschichte (aus dem Nachlass, 4 Bde.).
157 Vgl. hierzu Jaspers’ Ausführungen zu den Antinomien menschlichen Seins in: Psychologie
der Weltanschauungen, bes. 229-247.
158 Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wurde 1386 von Kurfürst Pfalzgraf Ruprecht I.
gegründet und war nach der Prager Karls-Universität (1348) und der Universität Wien (1365)
die dritte Universitätsgründung im deutschen Sprachraum des damaligen »Heiligen Römi-
schen Reiches«. Sie ist damit die älteste Universität auf dem heutigen Gebiet der Bundesre-
publik Deutschland.
159 Vgl. hierzu bes. K. Jaspers: »Der übernationale Sinn der abendländischen Universität«, in
diesem Band, 225-227.
160 Dies trifft zwar durchaus für die aus einem Zusammenschluss geistlicher Schulen entstan-
dene Universität Paris (gegründet 1200) und einen Großteil weiterer mittelalterlicher Uni-
versitätsgründungen wie Oxford zu (ebenfalls um 1200). Allerdings bildete die Theologie
nicht überall die Kerndisziplin der Universitäten. So waren die früheste, um 1088 entstan-
dene Universität Bologna, wie auch die Universität Padua (gegründet 1222) ursprünglich
dezidiert als juristische Ausbildungsstätten angelegt (die Angaben der Gründungsjahre wei-
chen je nach Quelle erheblich voneinander ab; vgl. J. Verger: »Grundlagen«, in: W. Rüegg
[Hg.]: GdUE I, 49-80,59-62; H.-A. Koch: UGI, 33, 44-45; vgl. zur Universität Paris auch den
Stellenkommentar Nr. 371).
161 Philipp Melanchthon (eigtl. P. Schwartzerdt; 1497-1560); Altphilologe und reformatorischer
Theologe. Melanchthon gilt als engster Mitarbeiter Martin Luthers, dem er sich ein Jahr nach
dem Antritt seiner Griechisch-Professur an der Universität Wittenberg 1518 angeschlossen
hatte. Melanchthons Denken steht in der Tradition des Aristoteles und des Humanismus. Mit
seinem Werk Loci communes rerum theologicarum (1521; dt. ca. 1522: Allgemeine Grundbegriffe
des theologischen Sachbereichs oder Abriß der Theologie) schuf er die erste systematische DarsteL
 
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