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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Editor]; Schwabe AG [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0555
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Stellenkommentar

schichte der neuern Philosophie (n Bde., 1852-1901); System der Logik und Metaphysik oder Wis-
senschaftslehre (1852). Jaspers stand Fischer nach anfänglicher Begeisterung äußerst kritisch
gegenüber (vgl. H. Saner: Karl Jaspers, 18).
183 Henry Thode (1857-1920); Kunsthistoriker mit Schwerpunkten in der italienischen Renais-
sance und der zeitgenössischen deutschen Kunst. Durch die Heirat mit der Stieftochter Ri-
chard Wagners 1886 war Thode eng mit dem Bayreuther Wagner-Kreis verbunden; 1889
wurde er Direktor am Städelschen Kunstinstitut Frankfurt a.M. und 1893 erster Ordinarius
für Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. Thode sympathisierte mit antilibera-
len, nationalistischen und antisemitischen Künstlern, Intellektuellen und Politikern. Sein
Werk wurde später von der nationalsozialistischen Kunstkritik vereinnahmt. Hauptwerke:
Franz von Assisi und die Anfänge der Kunst der Renaissance in Italien (1895); Tintoretto (1899);
Michelangelo und das Ende der Renaissance (3 Bde., 1902-1913).
184 Gemeint ist hier der Staats- und Völkerrechtler Georg Jellinek (1851-1911), der 1889 ein
Ordinariat in Basel und 1891 eines in Heidelberg erhielt. Jellinek war mit Wilhelm Win-
delband, Ernst Troeltsch, Max Weber und Erwin Rohde befreundet und galt als Universal-
gelehrter und begabter Hochschullehrer. Beeinflusst vom Neukantianismus, verfasste er
mit seinem Buch Allgemeine Staatslehre 1900 sein Hauptwerk, in dem er das dichotomi-
sche Nebeneinander von »Soziallehre« und »Rechtslehre« des Staates beschrieb. Weitere
Schwerpunkte Jellineks bildeten das Völkerrecht und die Geschichte der Menschenrechte.
Hauptwerke: Die Lehre von den Staatenverbindungen (1882); System der subjektiven öffentli-
chen Rechte (1892); Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Ein Beitrag zur modernen
Verfassungsgeschichte (1895); Allgemeine Staatslehre (1900).
185 Emil Kraepelin (1856-1926) war Psychiater mit Professuren in Dorpat, Heidelberg und Mün-
chen. Er gilt als Begründer der modernen empirischen Psychopathologie, gründete 1917 die
»Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie« und entwickelte eine Systematik der Geistes-
krankheiten, die als grundlegend für das heutige Klassifizierungssystem psychischer Stö-
rungen gilt. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildete die Untersuchung der psy-
chischen Wirkung von Arzneimitteln. Kraepelin engagierte sich für eine Neuorganisation
des psychiatrischen Anstaltswesens, den Einsatz neuartiger Therapieformen und einen hu-
manen Umgang mit Geisteskranken. Hauptwerke: Ueber die Beeinflussung einfacher psychi-
scher Vorgänge durch einige Arzneimittel (1892); Psychiatrie. Ein kurzes Lehrbuch für Studirende
undAerzte (1887). Jaspers setzte sich insbesondere in seiner stark überarbeiteten vierten Aus-
gabe der Allgemeinen Psychopathologie von 1946 ausführlich mit Kraepelins Werk auseinan-
der, u.a. mit dessen »Pharmakopsychologie«, der »Idee der Krankheitseinheiten«, seiner
quantitativen Erfassung von Seelenkrankheiten und seiner Beschreibung hysterischer Stö-
rungen (AllgemeinePsychopathologie [1946], bes. 473-479, 710-711).
186 Gemeint ist Hannah Arendt (1906-1975), mit der Jaspers insbesondere nach 1945 eine enge
Freundschaft pflegte (vgl. H. Arendt, K. Jaspers: Briefwechsel).
187 Der Text stammt aus einem Brief Arendts an Jaspers vom 18. November 1945 (in: H. Arendt,
K. Jaspers: Briefwechsel, 59).
188 Es handelt sich hierbei um Arendts Aufsatz »Organized Guilt and Universal Responsibility«,
der im Januar 1945 in der Zeitschrift Jewish Frontier (12 [1945] 19-23) erschienen war und
auf Deutsch unter dem Titel »Organisierte Schuld« veröffentlicht wurde (EV in: Die Wand-
lung. Eine Monatsschrift, H. 4 [1946] 333-344).
189 Ebd.,339.
 
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