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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Editor]; Schwabe AG [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0558
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Stellenkommentar

483

ergreifen zu können« (ebd., 27). Vgl. zur Existenzerhellung: PhilosophieI, XXIX; Philosophie
II, bes. 8-10,15-23.
207 Der Begriff der »Chiffre« ist ein wesentlicher Bestandteil des von Jaspers in seinem 1931/32
erschienenen Hauptwerk Philosophie IIP. Metaphysik entwickelten metaphysisch-religions-
philosophischen Begriffsinstrumentariums (vgl. ebd., bes. 129-164; vgl. hierzu auch: K. Jas-
pers: Chiffern der Transzendenz [1970], bes. 29-30).
208 Diesen Absatz hat Jaspers wörtlich seinen 1938 unter dem Titel Existenzphilosophie veröf-
fentlichten Frankfurter Vorlesungen entnommen (vgl. ebd., 7).
209 Der englische Jurist, Staatsmann und Philosoph Francis Bacon (1561-1626) gilt als Wegbe-
reiter des experimentellen, naturwissenschaftlichen Denkstils und als Begründer des an-
gelsächsischen Empirismus. Als Philosoph wurde Bacon vor allem durch seine »Theory of
Idols« (Idolenlehre) wahrgenommen, die er in seinem der wissenschaftlichen Methodik
gewidmeten Hauptwerk Novum organon scientiarum von 1620 entfaltete. Mit seinem prag-
matischen Verständnis des Wissens, das sich u.a. in der ihm zugeschriebenen Formel »Wis-
sen ist Macht« (engl.: »knowledge is power«) ausdrückt, griff er der später insbesondere von
der Aufklärung geforderten praktischen Nutzanwendung der Wissenschaften vor. Haupt-
werke: De dignitate et augmentis scientiarum (1605; Über die Würde und den Fortgang der Wis-
senschaften); Novum organum scientiarum (1620; Neues Organ der Wissenschaften); Nova
Atlantis (1627; Neu-Atlantis). Vgl. zu Jaspers’ Bacon-Rezeption: Die großen Philosophen. Nach-
laß 2, 994-995.
210 Rene Descartes (1596-1650) hat die Nützlichkeit wissenschaftlicher Forschung vor allem in
seinem Discours de la methodepour bien conduire sa raison et chercher la verite dans les Sciences
(Abhandlung über die Methode, seine Vernunft richtig zu leiten und die Wahrheit in den Wissen-
schaften zu suchen) gefordert, den er 1637 aus Sorge, ein ähnliches Schicksal wie Galilei zu
erleiden, anonym veröffentlichte. In der Schrift bemüht sich Descartes um die Suche nach
den allgemeinsten Voraussetzungen wissenschaftlichen Denkens, stellt die Mathematik als
einzig verlässliche Wissenschaft dar und fordert u.a. die Suche nach der klaren und siche-
ren Erkenntnis dessen, was im Leben nützlich ist. Vgl. zu Jaspers’ Descartes-Interpretation:
Descartes und die Philosophie [1937].
211 Zu den Verfechtern des Selbstzweck-Postulats zählen u.a. F. W. J. Schelling (vgl. Vorlesungen
über die Methode des akademischen Studiums [1803], SW 5,207-352,229) undj. G. Fichte, der
in seiner Denkschrift Deducirter Plan einer zu Berlin zu errichtenden höhern Lehranstalt die Po-
sition vertrat: »Dem Gelehrten [...] muß die Wissenschaft nicht Mittel für irgend einen
Zweck, sondern sie muß ihm selbst Zweck werden« (ebd., 94).
212 Jaspers spielt hier auf Edmund Husserls Spätschrift Die Krisis der europäischen Wissenschaf-
ten und die transzendentale Phänomenologie. Eine Einleitung in die phänomenologische Philoso-
phie von 1936 an. In dieser letzten vor seinem Tod verfassten Schrift sieht Husserl die mo-
dernen Wissenschaften insofern in einer Krise, als sie sich von den Existenzfragen und der
Lebenswelt der Menschen, den Fragen nach Sinn und Sinnlosigkeit des menschlichen Le-
bens, entfremdet haben.
213 Hegels Gleichsetzung von Philosophie, resp. »Spekulation« und »Gottesdienst« findet sich
u.a. in seiner Schrift Differenz des Fichte'schen und Schelling'schen Systems der Philosophie (GW
4, 76) sowie, etwas deutlicher, in den Vorlesungen über die Philosophie der Religion I (SWJ 15,
37). In der Wissenschaft der Logik hingegen ist von dieser Gleichsetzung nicht im beschrie-
benen Sinne die Rede.
 
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