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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Editor]; Schwabe AG [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0559
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484

Stellenkommentar

214 Vgl. zum Gedanken der »Voraussetzungslosigkeit« der Wissenschaft bes.: Stellenkommen-
tare Nr. 458, 459.
215 Dies hat neben anderen auch Max Weber in seinem Vortrag »Wissenschaft als Beruf« her-
vorgehoben (vgl. ebd., 106).
216 Bei der hier angeführten Aussage handelt es sich um die Paraphrase einer Textstelle aus der
Metaphysica des Aristoteles (IV, ioo6a/b). In der von Jaspers verwendeten Übersetzung von
E. Rolfes heißt es: »Es läßt sich aber auch hier für die Unmöglichkeit ein widerlegender Be-
weis führen, wenn der Gegner nur etwas sagt. Sagt er aber nichts, so wäre es lächerlich ge-
gen den reden zu wollen, der über nichts Rede steht. Denn ein solcher ist als solcher ja ei-
ner Pflanze gleich« (KJB: ebd., übers, von E. Rolfes, Leipzig 2ig2o, 67; Textstelle markiert).
217 Der Ausdruck »Schemata der Ideen« ist bei Kant nicht nachweisbar, allerdings spricht er
von der Idee als Schema. Eine Jaspers’ Bemerkung sinngemäß entsprechende Textstelle fin-
det sich in Kants Kritik der reinen Vernunft. Dort heißt es: »Es ist ein großer Unterschied, ob
etwas meiner Vernunft als ein Gegenstand schlechthin, oder nur als ein Gegenstand in der
Idee gegeben wird. In dem ersteren Falle gehen meine Begriffe dahin, den Gegenstand zu
bestimmen; im zweiten ist es wirklich nur ein Schema, dem direct kein Gegenstand, auch
nicht einmal hypothetisch zugegeben wird, sondern welches nur dazu dient, um andere
Gegenstände vermittelst der Beziehung auf diese Idee nach ihrer systematischen Einheit,
mithin indirect uns vorzustellen« (AAIII, 442-443).
218 Das »Umgreifende« ist ein zentraler Terminus der »Philosophischen Logik« von Jaspers
(vgl. Stellenkommentar Nr. 224), den er 1935 in seinen Groninger Vorlesungen »Vernunft
und Existenz« geprägt hatte (Vernunft und Existenz, 42-70; vgl. auch: Existenzphilosophie,
13-25). Jaspers hat den hinter dem Begriff stehenden Grundgedanken in Von der Wahrheit
zu einer scharf von der Ontologie abgesetzten »Periechontologie« als »Lehre von den Wei-
sen des Umgreifenden« ausgebaut (vgl. ebd., 157-161). In seinem Werk von 1947 beschreibt
er das Umgreifende folgendermaßen: »Das Umgreifende ist [...] das, was sich immer nur
ankündigt - im gegenständlich Gegenwärtigen und in den Horizonten -, das aber nie Ge-
genstand und Horizont wird. Es ist das, was nicht selbst, sondern worin uns alles andere
vorkommt [...]. Das Umgreifende ist das, worin alles Sein für uns ist« (ebd., 38-39).
219 M. Weber: »Wissenschaft als Beruf«, 98.
220 Die Wendung stammt aus Ernst Theodor Amadeus Hoffmanns satirischem Roman Lebens-
Ansichten des Katers Murr nebst fragmentarischer Biographie des Kapellmeisters Johannes Kreis-
ler in zufälligen Makulaturblättern aus dem Jahr 1828 (in: Sämtliche Werke, Bd. 5, hg. von W.
Segebrecht u.a., Frankfurt a.M. 2004,173).
221 Jaspers hat die Wissenschaft unter dem Titel »Sachkunde« bereits in Die geistige Situation
der Zeit als grundlegendes Moment der existentiellen Situationserhellung ausgewiesen.
Dort heißt es: »Existenzphilosophie ist das alle Sachkunde nutzende, aber überschreitende
Denken, durch das der Mensch er selbst werden möchte« (ebd., 161).
222 Den Ausdruck »konkrete Philosophie« hat vor allem Herbert Marcuse mit seinem 1929 er-
schienenen Text Ueber konkrete Philosophie in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht
(in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Nr. 62 [1929] 111-128).
223 Das Zitat stammt aus J. W. v. Goethes Faust 1 (WA I/14, 88).
224 Das in der Fußnote genannte Werk Von der Wahrheit erschien 1947 und ist der erste Band
einer ursprünglich auf vier Bände angelegten »Philosophischen Logik«, die eines der be-
deutendsten Projekte der Jaspers’schen Philosophie darstellt. Die »Philosophische Logik«
 
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