Volker Wulfmeyer
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später, nachdem ich mit einigen weiteren Veröffentlichungen zur Untersuchung des
wichtigsten Treibhausgases beigetragen hatte. Meine Forschungen setzte ich 1999 in
Boulder, CO, USA, im Rahmen eines Feodor-Lynen-Stipendiums am National
Center for Atmospheric Research (NCAR) fort. Dort erweiterte ich meine For-
schungstätigkeiten auf Untersuchungen der Verdunstung des Wassers von der
Landoberfläche, dessen vertikalen Transport in die Atmosphäre durch Turbulenz und
die Messungen von Windfluktuationen mittels der Doppler-Lidar-Methode. Auch in
der wunderbaren Umgebung von Boulder verlebten wir eine schöne Zeit und
haben viele neue Freunde in den USA gewonnen. Ich durfte neue Sportarten wie
Reiten und Lassowerfen auf der Ranch eines Freundes ausprobieren, jedoch mit
minderem Erfolg. Gerne reisen wir immer wieder gerne nach Colorado zurück. Ins-
besondere auch deswegen, da dort unsere beiden Töchter Viola und Myrta geboren
sind, die damit beide US-Staatsbürger sind.
Im Jahr 1999 wurde ich in Hamburg habilitiert und erhielt im darauffolgen-
den Jahr meine Venia Legendi mit meiner Antrittsvorlesung. Da meine Frau gerne in
ihren Beruf als Juristin zurückkehren wollte, bewarb ich mich nach Deutschland
zurück und erhielt zum 01.02.2001 einen Ruf auf die C4-Professur und den Lehr-
stuhl für Physik und Meteorologie an der Universität Hohenheim (UHOH). Trotz
meiner Wehmut, die fantastische Forschungslandschaft am NCAR hinter mir lassen
zu müssen, habe ich den Entschluss, diesen Ruf anzunehmen, nie bereut. An der
UHOH war es mir möglich, eigenständig neuartige Messmethoden und Modellier-
ansätze in den Atmosphärenwissenschaften voranzutreiben und die Verantwortung
dafür mit einer langfristigen Planung zu übernehmen. Inzwischen war unser Institut
federführend bei der größten meteorologischen Messkampagne zur Niederschlags-
forschung, die bisher in Europa durchgeführt wurde: die Convective and Orogra-
phically-induced Precipitation Study (COPS), ein Forschungs- und Entwicklungs-
projekt des Weltwetterforschungsprogramms (s. www.uni-hohenheim.de/spp-iop
und http://www.wmo.int/pages/prog/arep/wwrp/new/mesoscale_new.html).
Unser Institut besitzt besondere, abtastende Fernerkundungssysteme für Wasser-
dampf- und Temperaturmessungen. Mit einer eigenen Modelliergruppe entwickeln
wir neue Methoden zur Verbesserung von Wettervorhersage- und Klimamodellen.
Hier konzentrieren wir uns im Rahmen einiger Verbundprojekte (s. www.wess.info,
klimawandel.uni-hohenheim.de und www.caos-project.de) auf den Austausch von
Feuchte und Temperatur zwischen der heterogenen Landoberfläche und der Atmos-
phäre unter Berücksichtigung der Eigenschaft der Vegetation. Unsere Vision für die
Zukunft ist die Nutzung dieses Wissens für eine nachhaltige Entwicklung des
Systems Erde im Zeitalter des vom Menschen verursachten Klimawandels, dem
Anthropozän. Eine wichtige neue Entwicklung ist die Modifikation der Eigenschaf-
ten der Landoberfläche durch die Vegetation mit einer möglichen Optimierung des
lokalen Klimas und der Abschwächung des Klimawandels. Diese Biogeoenginee-
ring-Methoden werden in Zukunft verstärkt in unseren Forschungsaktivitäten Ein-
gang gewinnen.
Ich freue mich schon sehr, mit dem Wissen zu diesen Themen zu laufenden
Projekten und zu neuen Projekte der Akademie beizutragen. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.
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später, nachdem ich mit einigen weiteren Veröffentlichungen zur Untersuchung des
wichtigsten Treibhausgases beigetragen hatte. Meine Forschungen setzte ich 1999 in
Boulder, CO, USA, im Rahmen eines Feodor-Lynen-Stipendiums am National
Center for Atmospheric Research (NCAR) fort. Dort erweiterte ich meine For-
schungstätigkeiten auf Untersuchungen der Verdunstung des Wassers von der
Landoberfläche, dessen vertikalen Transport in die Atmosphäre durch Turbulenz und
die Messungen von Windfluktuationen mittels der Doppler-Lidar-Methode. Auch in
der wunderbaren Umgebung von Boulder verlebten wir eine schöne Zeit und
haben viele neue Freunde in den USA gewonnen. Ich durfte neue Sportarten wie
Reiten und Lassowerfen auf der Ranch eines Freundes ausprobieren, jedoch mit
minderem Erfolg. Gerne reisen wir immer wieder gerne nach Colorado zurück. Ins-
besondere auch deswegen, da dort unsere beiden Töchter Viola und Myrta geboren
sind, die damit beide US-Staatsbürger sind.
Im Jahr 1999 wurde ich in Hamburg habilitiert und erhielt im darauffolgen-
den Jahr meine Venia Legendi mit meiner Antrittsvorlesung. Da meine Frau gerne in
ihren Beruf als Juristin zurückkehren wollte, bewarb ich mich nach Deutschland
zurück und erhielt zum 01.02.2001 einen Ruf auf die C4-Professur und den Lehr-
stuhl für Physik und Meteorologie an der Universität Hohenheim (UHOH). Trotz
meiner Wehmut, die fantastische Forschungslandschaft am NCAR hinter mir lassen
zu müssen, habe ich den Entschluss, diesen Ruf anzunehmen, nie bereut. An der
UHOH war es mir möglich, eigenständig neuartige Messmethoden und Modellier-
ansätze in den Atmosphärenwissenschaften voranzutreiben und die Verantwortung
dafür mit einer langfristigen Planung zu übernehmen. Inzwischen war unser Institut
federführend bei der größten meteorologischen Messkampagne zur Niederschlags-
forschung, die bisher in Europa durchgeführt wurde: die Convective and Orogra-
phically-induced Precipitation Study (COPS), ein Forschungs- und Entwicklungs-
projekt des Weltwetterforschungsprogramms (s. www.uni-hohenheim.de/spp-iop
und http://www.wmo.int/pages/prog/arep/wwrp/new/mesoscale_new.html).
Unser Institut besitzt besondere, abtastende Fernerkundungssysteme für Wasser-
dampf- und Temperaturmessungen. Mit einer eigenen Modelliergruppe entwickeln
wir neue Methoden zur Verbesserung von Wettervorhersage- und Klimamodellen.
Hier konzentrieren wir uns im Rahmen einiger Verbundprojekte (s. www.wess.info,
klimawandel.uni-hohenheim.de und www.caos-project.de) auf den Austausch von
Feuchte und Temperatur zwischen der heterogenen Landoberfläche und der Atmos-
phäre unter Berücksichtigung der Eigenschaft der Vegetation. Unsere Vision für die
Zukunft ist die Nutzung dieses Wissens für eine nachhaltige Entwicklung des
Systems Erde im Zeitalter des vom Menschen verursachten Klimawandels, dem
Anthropozän. Eine wichtige neue Entwicklung ist die Modifikation der Eigenschaf-
ten der Landoberfläche durch die Vegetation mit einer möglichen Optimierung des
lokalen Klimas und der Abschwächung des Klimawandels. Diese Biogeoenginee-
ring-Methoden werden in Zukunft verstärkt in unseren Forschungsaktivitäten Ein-
gang gewinnen.
Ich freue mich schon sehr, mit dem Wissen zu diesen Themen zu laufenden
Projekten und zu neuen Projekte der Akademie beizutragen. Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit.