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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte (chronologisch)
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14. Nietzsche-Kommentar (Freiburg)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0167
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14. Nietzsche-Kommentar

Freiburg stärkt durch die Einrichtung der Akademieprofessur ihr eigenes For-
schungsprofil im Fach Philosophie und gewinnt zugleich an Ausstrahlung in der
Lehre. Die Universität Freiburg hat Andreas Urs Sommer auf die Akademiepro-
fessur berufen, der die Stelle am 14. November 2016 angetreten hat. Sie ist künftig
verbunden mit der Leitung der Forschungsstelle Nietzsche-Kommentar und der
Tätigkeit als Wissenschaftlicher Kommentator.
Im Juni 2016 fand die Evaluation der bisher geleisteten Arbeit durch ein in-
ternational besetztes Expertengremium statt. Kernsätze der Beurteilung lauten:
„Wir sind sehr beeindruckt von den bereits erschienenen Kommentarbänden. Sie
erschließen Nietzsches oft unerwartet voraussetzungsreiche Texte mit Blick auf
ihre Entstehung, ihre Quellen, Konzeption und Wirkung in vorbildlicher, ebenso
gelehrter wie kritischer Weise. Sie machen Nietzsches selten ausdrücklich vor-
getragene, sondern häufig implizit bleibende Stellung zu und Reaktion auf heu-
te nicht mehr ohne weiteres geläufige Autoren und Thesen transparent. Damit
schaffen die durchweg ansprechend und allgemein verständlich geschriebenen
Kommentarbände die Voraussetzung für eine informierte Auseinandersetzung
mit dem Werk Nietzsches. Die Fachwelt sicht diese Verdienste und hat die schon
publizierten Bände sehr positiv aufgenommen, wie eine Vielzahl entsprechender
Rezensionen zeigt“.
Vom 12. bis 15. Juni 2016 veranstaltete die Forschungsstelle in Kooperation
mit der Klassik Stiftung Weimar (Stabsreferat Forschung und Bildung, Prof. Dr.
Thorsten Valk) das Oßmannstedter Nietzsche-Kolloquium auf dem Wieland-
Gut Oßmannstedt zum Thema „Nietzsche und die Konservative Revolution“.
Dieses wissenschaftlich bis dato noch kaum bearbeitete Thema ist rezeptionsge-
schichtlich von hoher Relevanz, denn zu den wichtigsten unter den vielfältigen
Wirkungen Nietzsches, den Gottfried Benn das „größte Ausstrahlungsphänomen
der Geistesgeschichte“ genannt hat, gehört seine produktive Rezeption durch je-
ne Autoren des frühen 20. Jahrhunderts, die man der sogenannten Konservativen
Revolution zurechnet - unter ihnen bezeichnenderweise Benn selbst. Auf höchst
unterschiedliche Art (im Medium des Essays, der philosophischen Abhandlung
oder der Dichtung) und auf verschiedenen Gebieten (etwa der politischen Theo-
rie, der Kultur- und Metaphysik-Kritik) setzten sich Autoren wie Thomas Mann
und Ernst Jünger, Stefan George und Gottfried Benn, Martin Heidegger und Carl
Schmitt intensiv mit Nietzsches Werk auseinander, das geradezu zum Prototyp
konservativ-revolutionären Denkens erklärt wurde. Diesen zentralen Aspekt von
Nietzsches Wirkungsgeschichte galt es in seinem ganzen Facettenreichtum zu be-
leuchten, wobei sich literatur- und kulturwissenschaftliche, philosophie- und po-
litikgeschichtliche Zugänge zur Nietzsche-Rezeption der genannten und weiterer
Autoren im interdisziplinären Austausch wechselseitig ergänzen sollten.
Die Veranstaltung, die bei Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen und Wissen-
schaftlern (Master-Studierenden, Promovierenden und Post-Docs) der ver-

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