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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte (chronologisch)
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16. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0179
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16. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens

nannten „Thron der Götter“ im Tempel von Edfu im Tagungsband „Der Tempel
als ritueller Raum“ erscheinen. Ende September unternahm Florian Löffler ge-
meinsam mit dem Projektleiter eine Dienstreise nach Luxor, in deren Rahmen
zahlreiche Photographien für die interne Projektarbeit aufgenommen wurden.
Ebenfalls wurde im Rahmen dieser Reise an der Tagung „Thebes in the First Mil-
lenium BC“ des „South Asasif Conservation Projects“ teilgenommen.
Das im Juli 2015 begonnene Projekt „Die Geographie des Himmels. Eine Un-
tersuchung zu den Deckendekorationen der Tempel im Ägypten der griechisch-
römischen Zeit und zeitgleichen Darstellungen auf Särgen und in Gräbern“, in
dessen Zentrum das Studium der Deckendekoration der Tempel der griechisch-
römischen Zeit stehen, wurde von Daniela Mendel-Leitz fortgeführt. Bei dieser
Untersuchung steht die Gestaltung der Deckendekoration in Tempeln sowie ver-
gleichbare Darstellungen in Gräbern und auf Sargdeckeln im Mittelpunkt. Die
Basis der Quellen bildet die dreibändige Monographie von Otto Neugebauer und
Richard A. Parker (Egyptian Astronomical Texts, London 1960-1969). Die wich-
tigsten Quellen werden weiterhin anhand der umfangreichen Photosammlung des
Projektes überprüft und ergänzt; dabei war es in einigen Fällen möglich, über das
bisher publizierte Material hinauszukommen, bzw. Korrekturen oder Ergänzun-
gen vorzunehmen. Zur Zeit steht die Orientierung altägyptischer Tempel in Bezug
auf die Ausrichtung der astronomischen Deckendarstellungen im Fokus.
In Athribis/Scheich Hammad bei Sohag (Ägypten), wurden die Arbeiten an
den Deckenblöcken des Repittempels fortgesetzt. Die bisherigen Blöcke wurden
kollationiert und gezeichnet sowie eine Rekonstruktion der ursprünglichen De-
cke angefertigt. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Dekoration ikonographische
und inschriftliche Gemeinsamkeiten mit dem sogenannten „Nutbuch“ (Alexandra
von Lieven, Grundriss des Laufes der Sterne, CNIP 31,2 Bde, Copenhagen 2007)
aufweist, was dieses neue Dokument zu einem Bindeglied zwischen den monu-
mentalen Belegen des Neuen Reichs und den bislang nur auf Papyrus belegten
Texten des 2. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung macht. Vereinzelte Fragmente,
die im Schutt eines bislang verschütteten Raumes gefunden wurden, legen zudem
nahe, dass dieser ursprünglich ebenfalls eine astronomische Decke besaß. Bei dem
Raum handelt es sich um die sogenannte Wabet, die im Zusammenhang mit den
Neujahrsfeierlichkeiten stand.
Daniel von Recklinghausen hat die Arbeiten der letzten Jahre fortgeführt. Das
Manuskript zu der Soubassement-Dekoration des Amun-Tempels in Naukratis ist
abgeschlossen und wird demnächst als Teilpublikation eines Bandes in der Reihe
„Studien zur spätägyptischen Religion“ (SSR) publiziert werden. Im Rahmen des
Themas „Ortsfremde Götter im Tempel von Esna“ wurden weitere Fortschritte
erzielt; erste Ergebnisse lassen sich einem Beitrag für die Akten der Tagung „Der
Tempel als ritueller Raum“ entnehmen. Zudem konnten während eines Aufent-
halts in Esna im September 2016 zahlreiche Details direkt vor Ort aufgenommen

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