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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0237
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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

sein bzw. ihre persönliche Motivation sich an Schutzmaßnahmen zu beteiligen
zu erhöhen.
OpenStreetMap (OSM) ist eine freie Weltkarte im Web, die von jedem, der
einen Internetzugang besitzt, ergänzt und genutzt werden kann. Mit den OSM
Field Papers wurden während einer Feldkampagne in 2015 Bewohner des Stadt-
teils Quilicura in Santiago de Chile befragt. Infolge starker Urbanisierung und
Flächennutzungsänderung ist Quilicura häufig von Hochwasser betroffen, da der
Regen aufgrund von Versiegelung und defizitärer Drainage nicht abgeleitet wer-
den kann.
Die Field Papers ermöglichen eine direkte Georeferenzierung anhand eines so-
genannten QR-Codes und somit eine schnelle Bearbeitung in einem Geoinforma-
tionsprogramm am PC. Während der Feldstudie wurden in den OSM Field Papern
von den Teilnehmern diejenigen Straßen eingefärbt, die sie als sehr gefährdet für
Überflutungen einschätzten. Eine ergänzende Befragung der Beteiligten ermög-
lichte es, Rückschlüsse auf Wohnort und Risikowahrnehmung zu ziehen. Zudem
wurde die persönlich wahrgenommene Überflutungshöhe abgefragt und in einem
Foto des eigenen Hauses markiert. Dies dient zum Vergleich mit den Risikowahr-
nehmungskarten sowie als Grundlage für zukünftige Forschungsvorhaben, z. B.
der Wasserstandsdetektion in Fotos aus Sozialen Medien.
Die Abbildung zeigt die Summe der Teilnehmer, die eine bestimmte Straße
mit hohem Risiko angaben. Darüber hinaus sind ihre Standorte vermerkt. Die Stu-
die in Santiago de Chile stellt einen ersten Schritt zur Erfassung von Risikowahr-
nehmung basierend auf neogeographischen Ansätzen dar. Diese „partizipativen“
Karten geben Hinweise darauf, welche Gebiete im Detail untersucht bzw. durch
Webkameras oder lokale Inspektionen überwacht werden sollten (Klonner et al.


Summe der Nennungen der gefährdeten Straßen. Die dunklen Bereiche stellen die höchste Anzahl dar.
Die Punkte markieren die Standorte der Teilnehmer. (Karte (modifiziert): Klonner et al. 2016b).

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