6. Neogeographie einer Digitalen Erde (WIN-Programm)
2016b). Die Auswertungen dieser Feldstudie zeigen das Potenzial partizipativer
Ansätze und die Integration der lokalen Bevölkerung für die Phasen der Vorbeu-
gung und Vorbereitung der Naturgefahrenanalyse. Eine erneute Feldstudie, die in
der Gemeinde La Florida (Santiago de Chile) im Mai 2016 durchgeführt wurde,
erweitert die erste Kampagne durch eine größere Anzahl an Teilnehmern. Zusätz-
lich wurden für die Darstellung des Untersuchungsgebiets unterschiedliche Field
Paper Skalen gewählt, um den Einfluss der Kartengestaltung auszuwerten. Erste
Ergebnisse werden auf der „Ist Regional Research and Networking Conference »Explo-
ring the Rhein-Neckar Connection in Political Science«“ im Januar 2017 präsentiert.
Um die gewonnenen Daten aus neogeographischen Methoden auch in der
Praxis anwenden zu können, müssen diese auch in die Strukturen der Regierung
eingebaut werden. Daher sind eine Analyse der Verwaltungsstrukturen und die
Einbindung der jeweiligen Akteure unabdingbar; die wissenschaftlichen Ergebnis-
se sind im Rahmen des Projekts in Usön et al. (2016) erschienen. Es wurden die
Möglichkeiten der nutzergenerierten Geodäten im Verwaltungsbereich im häufig
überfluteten Santiago de Chile untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass betroffene
Bürger bereits heute Informationen für die öffentliche Verwaltung bereitstellen.
Aufgrund der fehlenden offiziell anerkannten Methoden werden die Bürger in der
Phase der Entscheidungsfindung jedoch nicht mit einbezogen. Zudem erschwe-
ren starke hierarchische Strukturen (top-dowri) die Beteiligung lokaler Bewohner
bei für sie relevanten Entscheidungen. Die Studie zeigt Möglichkeiten, stärkere
Verbindungen zwischen den lokalen Akteuren aus den betroffenen Gebieten und
den Behörden zu kreieren, wodurch effiziente und effektive Maßnahmen zur
Vorbeugung, Vorbereitung und Bewältigung von Flochwasser ermöglicht werden
(Usön et al. 2016).
Nicht nur methodische und konzeptionelle Forschung und praktische Feld-
forschung, sondern auch Vorträge, Lehrtätigkeiten und der Austausch mit Wis-
senschaftlern auf Konferenzen und Meetings wurden in 2016 im Rahmen von
NEOHAZ durchgeführt, z. B. auf der ISCRAM Konferenz 2016 in Rio de Janeiro,
bei der Klonner et al. (2016b) von der internationalen Forschungsgemeinschaft im
Bereich Disaster Risk Management mit dem Best Student Paper Award ausgezeich-
net wurde.
Ausblick
Eine höhere Qualität von OSM führt zu genaueren Basiskarten für den bereits
entwickelten lokalen partizipativen Ansatz der Risikowahrnehmungskarten. Da-
her wurde der partizipative Ansatz des „Remote Mappings“ (d. h. per Einzeich-
nen von Objekten aus Luftbildern und anderen Datenquellen am Computer) in
einem Experiment mit Heidelberger Studierenden untersucht, um so Methoden
239
2016b). Die Auswertungen dieser Feldstudie zeigen das Potenzial partizipativer
Ansätze und die Integration der lokalen Bevölkerung für die Phasen der Vorbeu-
gung und Vorbereitung der Naturgefahrenanalyse. Eine erneute Feldstudie, die in
der Gemeinde La Florida (Santiago de Chile) im Mai 2016 durchgeführt wurde,
erweitert die erste Kampagne durch eine größere Anzahl an Teilnehmern. Zusätz-
lich wurden für die Darstellung des Untersuchungsgebiets unterschiedliche Field
Paper Skalen gewählt, um den Einfluss der Kartengestaltung auszuwerten. Erste
Ergebnisse werden auf der „Ist Regional Research and Networking Conference »Explo-
ring the Rhein-Neckar Connection in Political Science«“ im Januar 2017 präsentiert.
Um die gewonnenen Daten aus neogeographischen Methoden auch in der
Praxis anwenden zu können, müssen diese auch in die Strukturen der Regierung
eingebaut werden. Daher sind eine Analyse der Verwaltungsstrukturen und die
Einbindung der jeweiligen Akteure unabdingbar; die wissenschaftlichen Ergebnis-
se sind im Rahmen des Projekts in Usön et al. (2016) erschienen. Es wurden die
Möglichkeiten der nutzergenerierten Geodäten im Verwaltungsbereich im häufig
überfluteten Santiago de Chile untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass betroffene
Bürger bereits heute Informationen für die öffentliche Verwaltung bereitstellen.
Aufgrund der fehlenden offiziell anerkannten Methoden werden die Bürger in der
Phase der Entscheidungsfindung jedoch nicht mit einbezogen. Zudem erschwe-
ren starke hierarchische Strukturen (top-dowri) die Beteiligung lokaler Bewohner
bei für sie relevanten Entscheidungen. Die Studie zeigt Möglichkeiten, stärkere
Verbindungen zwischen den lokalen Akteuren aus den betroffenen Gebieten und
den Behörden zu kreieren, wodurch effiziente und effektive Maßnahmen zur
Vorbeugung, Vorbereitung und Bewältigung von Flochwasser ermöglicht werden
(Usön et al. 2016).
Nicht nur methodische und konzeptionelle Forschung und praktische Feld-
forschung, sondern auch Vorträge, Lehrtätigkeiten und der Austausch mit Wis-
senschaftlern auf Konferenzen und Meetings wurden in 2016 im Rahmen von
NEOHAZ durchgeführt, z. B. auf der ISCRAM Konferenz 2016 in Rio de Janeiro,
bei der Klonner et al. (2016b) von der internationalen Forschungsgemeinschaft im
Bereich Disaster Risk Management mit dem Best Student Paper Award ausgezeich-
net wurde.
Ausblick
Eine höhere Qualität von OSM führt zu genaueren Basiskarten für den bereits
entwickelten lokalen partizipativen Ansatz der Risikowahrnehmungskarten. Da-
her wurde der partizipative Ansatz des „Remote Mappings“ (d. h. per Einzeich-
nen von Objekten aus Luftbildern und anderen Datenquellen am Computer) in
einem Experiment mit Heidelberger Studierenden untersucht, um so Methoden
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