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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

DOI Kapitel:
C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
DOI Kapitel:
III. Akademiekonferenzen
DOI Artikel:
Molnár-Gábor, Fruzsina; Dampc, Adam; Fischer, Kimberley: Freiheit und Verantwortung - Verfassung und Menschenrechte in Ungarn und in Deutschland im Wandel der Zeit: internationale Akademiekonferenz am 24. und 25. November 2016
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0279
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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Den Abschluss der Konferenz bildete ein Themenblock vom Verhältnis
der nationalen Verfassungsgerichtsbarkeit zum Europarecht und Völkerrecht.
Dr. Tamas Sulyok, Präsident des ungarischen Verfassungsgerichts schlug vor,
den Begriff der „Souveränität“ durch das in Art. 4 Abs. 2 des Vertrages über die
Europäische Union verankerte Prinzip der nationalen Identität zu ersetzen. Er
kritisierte damit den im Vergleich zum Europäischen Gerichtshof zunehmend
geringer werdenden Entscheidungsspielraum nationaler Gerichte. Die
gewonnenen Erkenntnisse fasste Prof. Dr. Anja Seibert-Fohr, Vize-Präsidentin des
UN-Menschcnrechtsausschusses, aus völkerrechtlicher und rechtsvergleichender
Perspektive zusammen. Mit ihren materiellen Garantien ergänzt und flankiert
die Europäische Menschenrechtskonvention die nationalen Verfassungen. Über
diese Komplementarität hinaus beansprucht sie mitunter auch die Funktion
eines verfassungsrechtlichen Korrektivs. Der Vortrag nahm die jüngere
Verfassungsentwicklung in Ungarn zum Anlass, diese Konventionalisierung des
Verfassungsrechts nachzuzeichnen.
Wie Prof Dr. Dres. h. c. Paul Kirchhof in seinem feierlichen Schlusswort
feststellte, war die Konferenz eine wertvolle Begegnung zwischen
Rechtswissenschaftlern Ungarns und Deutschlands. Sie war ein offener und
lehrreicher Austausch zu aktuellen Entwicklungen in beiden Ländern und
verbesserte das gegenseitige Verständnis. Die hohe Anzahl von Diskussionsbeiträgen
im Anschluss an die Vorträge bezeugte den Erfolg der Veranstaltung. Die Vorträge
werden in einem Konferenzband veröffentlicht.
Adam Dampc, Kimberley Fischer und Fruzsina Molndr-Gdbor

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