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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Editor]; Schwabe AG [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0550
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Stellenkommentar

475

Vom lebendigen Geist der Universität
146 Es handelt sich bei diesem Text um einen Vortrag, mit dem Jaspers am n. Januar 1946 eine
der demokratischen Erneuerung gewidmete Reihe von Abendvorträgen bekannter Heidel-
berger Professoren für das breite Publikum eröffnete (vgl. R. de Rosa: »Nachweise«, in: K. Jas-
pers: Erneuerung der Universität. Reden und Schriften 1945/46, hg. von R. de Rosa, Heidelberg
1983, 291-297, 294-295).
147 Vgl. zu Friedrich Gundolf: Einleitung zu diesem Band, Fußnote Nr. 162.
148 Hierbei handelt es sich um einen Satz aus Aristoteles’ Metaphysica (XII, 1072b), den Eugen
Rolfes in seinem Buch Die Philosophie des Aristoteles als Naturerklärung und Weltanschauung
(Leipzig 1923,354) wie von Jaspers wiedergegeben übersetzt hat. In einer früheren Überset-
zung von Rolfes heißt es hingegen: »Denn die Aktualität des Intellektes ist Leben« (ders.:
Metaphysik, zweite Hälfte, übersetzt und erläutert von E. Rolfes, zweite, verbesserte Auflage,
Leipzig 1921, 305).
149 J. W. v. Goethe: West-östlicher Divan VIII, WA 1/6,169.
150 Jaspers setzte sich nach dem Krieg für die Einrichtung einer technischen Fakultät ein (vgl.
Einleitung zu diesem Band, Fußnote Nr. 149; K. Jaspers: Die Idee der Universität [1946], in die-
sem Band, 167-168.
151 Vgl. hierzu: ebd. 143.
152 Vgl. zu Jaspers’ existenzphilosophischem Konzept bes. Philosophie II: Existenzerhellung.
153 Jaspers spielt hier auf die sog. »Gretchentragödie« aus Goethes Faust 1 an, die als sinnbild-
liche Problematisierung des Verhältnisses von Lust und Liebe, Erotik und Ehe gilt. Die
Hauptfigur der Tragödie, der Gelehrte Heinrich Faust, gibt sich unter dem Einfluss eines
Zaubertranks der sinnlichen Begierde hin und verliebt sich in das kindlich unschuldige
Mädchen Margarete (Gretchen), das er mit Mephistos Hilfe ohne Rücksicht auf dessen fa-
miliale und religiöse Bindung verführt. Im Verlauf der Liebschaft stirbt die Mutter Marga-
retes an einem zur Verheimlichung der Affäre verabreichten Schlafmittel, ihr Bruder Valen-
tin wird beim Versuch, im Kampf die Entehrung der Schwester zu rächen, von Faust getötet.
Gretchen, geplagt von Schuldgefühlen, gebiert einige Monate später Fausts Kind, das sie
aus Verzweiflung ertränkt, und wird dafür zum Tode verurteilt. Fausts Versuch, Gretchen
zur Flucht aus dem Kerker zu überreden, scheitert an ihrer Entscheidung, sich von ihm ab-
zuwenden und dem Gericht Gottes hinzugeben (vgl. WA I/14).
154 Die Formulierung geht auf Georg Simmel zurück. In seinem Werk Die Probleme der Ge-
schichtsphilosophie. Eine erkenntnistheoretische Studie (1892; zweite Fassung 1905/1907) heißt
es: »[Es] ist ein gewisser Skeptizismus gegenüber unserem >Verstehen< [...] durchaus am
Platze. Und dennoch sind wir überzeugt, daß man kein Cäsar zu sein braucht, um Cäsar
wirklich zu verstehen [...]. Die Grenze, an der unser Verständnis von Personen versagt oder
zweifelhaft wird, liegt also keineswegs da, wo die Deckung unseres persönlich gelebten Den-
kens, Erfahrens, Fühlens mit dem der historischen Persönlichkeit endet, sondern reicht,
wenn auch nicht unbegrenzt, so doch jedenfalls ein Stück weit über diese Deckungslinie
hinaus« (ebd., in: Georg Simmel Gesamtausgabe, Bd. 9, hg. von G. Oakes und K. Röttgers,
Frankfurt a.M. 1997,300-301). Max Weber erwähnt Simmels These Jaspers gegenüber in ei-
nem Brief vom 2. November 1912 (vgl. M. Weber: MWG II/7, 729).
155 Gemeint ist hier der Historiker Leopold von Ranke (1795-1886), der wegen seiner Methode
der Quellenkritik als Gründer der modernen Geschichtswissenschaft gilt. Ranke wurde
 
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