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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0564
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Stellenkommentar

489

den unseren« sei entschieden zu sagen, »daß faktisch die echte Lehrfreiheit aller gefährdet
wird durch die unnötigen Entgleisungen Einzelner« (K. Jaspers: »Freiheit der Wissenschaft
und der Lehre«, 4). Gleichzeitig warnt Jaspers allerdings davor, fahrlässigen »Entgleisungen«
der Dozenten zu viel Gewicht bei deren Beurteilung zu verleihen.
273 Sokrates war 406 v.Chr. Mitglied der Athener Volksversammlung beim sog. »Arginusenpro-
zess«. Dieser hatte über die Verurteilung von sechs Befehlshabern zu entscheiden, die bei
der gewonnenen Seeschlacht gegen die spartanische Flotte unterlassen hatten, die Schiff-
brüchigen und Toten zu bergen.
274 Der Ausspruch entstammt einem Dialog zwischen den Figuren des Priesters und des Holo-
fernes aus dem ersten Akt von Friedrich Hebbels Drama Judith, das 1841 veröffentlicht
wurde. Dort heißt es: »Es ist kein Gott, als Nebucad Necar. Dir befehl’ ich, die Gründe da-
für aufzufinden. Jeden Grund bezahl’ ich mit einer Unze Goldes und drei Tage hast Du Zeit«
(ebd., in: Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe, Bd. 1, hg. von R. M. Werner, Berlin
1903,10).
275 Vgl. zu diesem Thema auch Jaspers’ Vortrag »Volk und Universität« [1947], in diesem Band,
203-211.
276 Vgl. K. Jaspers: »Der übernationale Sinn der abendländischen Universität«, in diesem Band,
227.
277 Vgl. K. Jaspers: »Erneuerung der Universität«, in diesem Band, 73-80; ders.: »Die Wissen-
schaft im Hitlerstaat«.
278 Um welche genetischen Untersuchungen es sich bei diesem Beispiel handelt, ist nicht re-
konstruierbar.

Volk und Universität
279 Der Vortrag wurde am 10. November 1946 von der Rundfunksendestelle in Heidelberg aus-
gestrahlt und war der erste in einer Reihe von elf Beiträgen, die von der Universität unter
dem Titel »Die Universitätsstunde« unter Leitung des Anatomieprofessors Hermann
Hoepke ausgerichtet wurden (vgl. hierzu: R. de Rosa: »Nachweise«, 295-296). Dem Vortrag,
der auf Jaspers’ Text »Bitte um Gerechtigkeit für die Universität« basiert (vgl. Einleitung zu
diesem Band, Fußnote Nr. 167), waren wegen des Titels erhebliche Schwierigkeiten mit der
Regierung vorausgegangen (vgl. K. Jaspers: »Von Heidelberg nach Basel« [1967], 175).
280 Vgl. Stellenkommentare Nr. 158,160.
281 Jaspers bezieht sich hier und im Folgenden vor allem auf einen Artikel der »Arbeitsgemein-
schaft der geistig Schaffenden« im »Allgemeinen freien Gewerkschaftsbund«, der am 16.
Juli 1946 in der Rhein-Neckar-Zeitung veröffentlicht worden war (vgl. Einleitung zu diesem
Band, Fußnote Nr. 167; K. Jaspers: »Bitte um Gerechtigkeit für die Universität«; K. H. Bauer:
»Universität Heidelberg und Heidelberger Gewerkschaften. Tatsachenbericht«, in: K. Jas-
pers: Erneuerung der Universität. Reden und Schriften 1945/46, 455-459, bes. 456-459).
282 Nach der Schließung der Universität Heidelberg am 1. April 1945 wurde das gesamte Perso-
nal einer politischen Prüfung unterzogen. Etwa einjahr später, am 5. Juli 1946, war der Lehr-
körper von 330 auf 138 Mitglieder geschrumpft. Von den 56 ordentlichen Professoren wur-
den 19 im Amt belassen. Nur 10 der 37 Entlassenen konnten nach eingehender Prüfung
später wieder auf ihre Lehrstühle zurückkehren (vgl. V. Sellin: »Die Universität Heidelberg
 
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