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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0567
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492

Stellenkommentar

Der übernationale Sinn der abendländischen Universität
307 Gegenüber der in seiner Politeia (Der Staat) entworfenen Utopie hat Platon sein Staatsmodell
im Spätwerk Nomoi (Die Gesetze) mit stärkerem Augenmerk auf die Realisierbarkeit seines
Konzepts modifiziert. Im Zentrum des Werkes steht die für Platon mit dem Abrücken vom
Philosophenstaat gegebene Notwendigkeit, das gesellschaftliche Leben durch Gesetze zu re-
gulieren, ohne die in der Politeia formulierten Ideale zu verwerfen. Der Staat kann Platons
Einsicht nach nicht der Utopie bzw. dem »Besten« entsprechend eingerichtet werden, son-
dern unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten nur in
der »zweitbesten Weise« (vgl. zum »zweitbesten Staat«: Platon: Nomoi V, 739a, e; IX, 875h;
vgl. hierzu: K. Schöpsdau: »Der Staatsentwurf der Nomoi zwischen Ideal und Wirklichkeit«,
in: Rheinisches Museum für Philologie, H. 2 [1991] 136-152, bes. 137-141; S. C. Rhim: Die Struk-
tur des idealen Staates in Platons >Politeia<. Die Grundgedanken des platonischen Idealstaates an-
gesichts antikerund moderner Kritik, Würzburg 2005, 59-61, 69).
308 Jaspers beschreibt den »Willen zur Wahrheit« in seinem 1947 erschienenen Werk Von der
Wahrheitfolgendermaßen: »Ohne seinen vorantreibenden Willen gewinnt er [der Mensch]
auch kein Erkennen. Daher nimmt das Wahrheitssuchen die Gestalt an, daß sich in ihm
selber auf eine einzige, eigentümliche Weise Wille gegen Wille wendet: der umgreifende
Wille zum Wahren bemächtigt sich der in der Interessiertheit partikularen Willensrichtun-
gen« (ebd., 322).
309 Vgl. zur »Aristokratie des Geistes«: Einleitung zu diesem Band, Fußnote Nr. 5.
310 Vgl. zu Humanität und Humanismus bei Jaspers: »Über Bedingungen und Möglichkeiten
eines neuen Humanismus«.

Hochschulreform?
Das Gutachten des Hamburger Studienausschusses für Hochschulreform
311 Bei der Erstveröffentlichung des Aufsatzes brachte die Redaktion der Wandlung die Fußnote
an: »Das Gutachten ist im Druck erschienen: Gutachten zur Hochschulreform - Vom Stu-
dienausschuß für Hochschulreform, 1948. Der Ausschuß war vom Militärgouverneur für
die britische Besatzungszone Deutschlands berufen worden. Es gehörten ihm folgende Per-
sonen an: Dr. h.c. Henry Everling, Generaldirektor der Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher
Konsumgenossenschaften, Hamburg, als Vorsitzender; Lic. Dr. Joachim Beckmann, Düssel-
dorf; Prof. Dr. Friedrich Drenckhahn, Pädagogische Hochschule Kiel; Prälat Dr. Robert Gro-
sche, Köln; Prof. Dr. Otto Gruber, Technische Hochschule Aachen; Lord Lindsay ofBirker, Ox-
ford; Prof. Katharina Petersen, Hannover; Prof. Dr. J. R. von Salis, Technische Hochschule
Zürich; Prof. Dr. Bruno Snell, Universität Hamburg; Dr. Franz Theunert, Lektor im Bund-Ver-
lag (ADGB), Köln; Prof. Dr. Carl Friedrich von Weizsäcker, Göttingen; und als Sekretär Amts-
gerichtsrat Dr. Walter Reimers, Hamburg.«
312 Vgl. Einleitung zu diesem Band, Fußnote Nr. 181; Die Idee der Universität [1961], in diesem
Band, 391-392, 440.
313 Vgl. zur »Aristokratie des Geistes«: Einleitung zu diesem Band, Fußnote Nr. 5.
314 Vgl. »Gutachten zur Hochschulreform«, in: Westdeutsche Rektorenkonferenz (Hg.): Dokumente
zur Hochschulreform 1945-1959, bearb. von R. Neuhaus, Wiesbaden 1961,315-324,297-298.
 
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