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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Editor]; Schwabe AG [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 21): Schriften zur Universitätsidee — Basel: Schwabe Verlag, 2016

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51221#0571
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496

Stellenkommentar

Jahrzehnts in einen Atomkrieg zu münden drohte. Die nur ein Jahr nach Erscheinen der

Die hier dargestellte Haltung gegenüber der Universität trägt stark autobiographische Züge.
So schreibt Jaspers in seiner Philosophischen Autobiographie: »Das Haus, die Räume, die For-
men der Überlieferung waren mir ein Gegenstand der Pietät« (54).
Dt.: »Vielgeschäftigkeit«; bezeichnet im medizinischen Bereich v.a. ein konzeptloses the-
rapeutisches Vorgehen, das durch eine Vielzahl unterschiedlichster Maßnahmen gekenn-
zeichnet ist.
Die Idee der Universität
Für die gegenwärtige Situation entworfen [1961]
Die gemeinsam mit Kurt Rossmann verfasste dritte Fassung der Idee der Universität wurde über
zwei Jahre hinweg in Auseinandersetzung mit den westdeutschen Nachkriegsentwürfen zur
Hochschulreform, insbesondere mit der 1956 veröffentlichten Denkschrift des Hofgeisma-
rer Kreises, entwickelt (vgl. hierzu: Einleitung zu diesem Band, Fußnoten Nr. 189,190). Wie
aus mehreren im Nachlass erhaltenen Dankschreiben an Jaspers hervorgeht, haben Jaspers
und Rossmann den Band in Absprache mit dem Springer-Verlag zahlreichen mit Fragen der
Hochschulreform befassten Politikern zukommen lassen und auf diese Weise versucht, den
von Rossmann ausgearbeiteten Vorschlägen Nachdruck zu verleihen (vgl. DLA, A: Jaspers).
Vgl. zur Person Rossmanns: Einleitung zu diesem Band, Fußnote Nr. 1.
Vgl. hierzu bes.: K. Jaspers: »Der übernationale Sinn der abendländischen Universität«, in
diesem Band, 225-227.
Als Reaktion auf diese Aussage erbat der Kölner Betriebswirtschaftsprofessor Theodor Beste
in einem Brief an Jaspers vom 6. Juli 1961 eine Offenlegung der Gründe für dieses Urteil. In
seiner Antwort vom 17. Juli 1961 gestand Jaspers ein, darüber in Verlegenheit zu geraten,
und führte seine Einschätzung auf Erörterungen zurück, die in Heidelberg anlässlich der
Frage einer Vereinigung der Mannheimer Hochschule mit der Universität Heidelberg vor-
getragen worden seien (DLA, A: Jaspers).
M. Weber: »Wissenschaft als Beruf«, 75.
Eine staatliche Studentenförderung wurde 1957 in Form des »Honnefer Modells« instituti-
onalisiert, das auf die »Bad Honnefer Hochschultagung« von 1955 zurückging (vgl. Einlei-
tung zu diesem Band, Fußnote Nr. 187). In Vorbereitung des Buches wurde das Modell auch
in der Korrespondenz zwischen Jaspers und Rossmann im Vergleich mit Stipendienpro-
grammen kritisch diskutiert. 1971 wurde das Honnefer Modell vom »Bundesausbildungs-
förderungsgesetz« (BAföG) abgelöst.
Diese Bemerkung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Anspielung auf Oswald Spenglers
Werk Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte, das Jaspers
ausführlich und sehr kritisch rezipiert hat (2 Bde., 1918,1922; KJB: ebd., Bd. I: Wien, Leip-
zig 1918; Bd. II, München 1922; m. Marginalien).
Vgl. hierzu bes. K. Jaspers: »Von den Grenzen pädagogischen Planens«.
Die genannten Szenarien wirkten in der damaligen Zeit nicht unwahrscheinlich. So hatte
der seit den separatistischen Operationen Stalins im Iran 1945/46 zwischen den beiden Su-
permächten USA und Sowjetunion schwelende »Kalte Krieg« zu Beginn der i95oer-Jahre
ein atomares Wettrüsten eingeleitet, das aufgrund fortdauernder Konflikte am Ende des
 
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