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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr 2015
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II. Wissenschaftliche Vorträge
DOI Artikel:
Wanner, Alexander: Auswärtige Sitzung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) am 12. Dezember 2015
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0082
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II. Wissenschaftliche Vorträge

Auch am KIT stehen die Disziplinen im fruchtbaren Dialog. Das KIT ist
naturwissenschaftlich-technisch geprägt, steht aber von der Grundlagenforschung
bis zur Anwendung auf einer breiten disziplinären Basis. Die Forschungsstrategie
setzt darauf, mit der Zusammenführung von Kompetenzen aus Natur-, Ingenieur-,
Wirtschafts-, Geistes- und Sozialwissenschaften neue Ansätze zur Bewältigung
gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen zu schaffen.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist nicht nur für die Forschung, sondern
auch für die Lehre am KIT prägend. Ein Beispiel für ein sehr erfolgreiches fächer-
übergreifendes Lehrkonzept ist der Bachelor- und Masterstudiengang Wirtschafts-
ingenieurwesen, einer unserer erfolgreichsten Studiengänge überhaupt, egal an
welchen Kennzahlen, Rankings oder anderen Kriterien sie das festmachen. Studie-
rende werden neben den Wirtschaftswissenschaften mit technischen Disziplinen
intensivst vertraut gemacht und die „Importanteile“ aus anderen KIT-Fakultäten
sind beachtlich. Ein weiterer Studiengang, den ich in diesem Zusammenhang er-
wähnen möchte, ist der 2012 eingerichtete interdisziplinäre Bachelor-Studiengang
„Wissenschaft - Medien - Kommunikation“. Dieser führt in Fragestellungen rund
um das Forschungsfeld „Wissenschaftskommunikation“ ein - in Kooperation mit
zahlreichen Partner aus Wissenschaft und Praxis. Seit 2015 gibt es dazu am KIT
auch den weiterführenden Masterstudiengang.
Ganz aktuell, nämlich vor zehn Tagen am 2. Dezember, durfte ich in Stutt-
gart an der Verleihung des Landeslehrpreises teilnehmen und mich gemeinsam
mit zwei Lehrenden des KIT freuen, die für ihr interdisziplinär ausgerichtetes
Lehrkonzept „Modellbildung und Ethik in der Biologie“ ausgezeichnet wurden.
Professor Mathias Gutmann, ein Philosoph, und Professor Peter Nick, ein Bio-
loge, entwickeln Erkenntnisse und Einsichten gemeinsam mit den Studierenden
im Dialog. In kurzen Vorlesungen und Gruppendiskussionen werden Impulse ge-
setzt und damit die Studierenden zum Nachdenken und Sprechen über inter- und
transdisziplinäre Fragestellungen motiviert. Dabei ist es den Professoren beson-
ders wichtig, dass die Studierenden beide Sprachen - die der Biologie und der
Philosophie - zu beherrschen lernen. Sie sehen, der interdisziplinäre Dialog wird
auch am KIT intensiv gepflegt und er nützt nicht nur unserer Forschung, sondern
gerade auch unserer Lehre.
Als Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten habe ich
mich natürlich über den Landeslehrpreis für zwei KIT-Wissenschaftler ganz be-
sonders gefreut. Der Landeslehrpreis wird ja im jährlichen Wechsel mit dem Lan-
desforschungspreisvergeben, und der Landesforschungspreis ging im Jahr davor
ebenfalls an das KIT Die Einheit von Forschung und Lehre und die forschungs-
orientierte Lehre sind durchgehende und wirklich ernst genommene Motive am
KIT. Umso wichtiger ist es, dass intern wie extern gesehen, anerkannt und wert-
geschätzt wird, dass ausgezeichnete Forschung und ausgezeichnete Lehre keinen
Gegensatz bilden müssen, sondern eine symbiotische Einheit bilden können.

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