B. Die Forschungsvorhaben
die er gegangen war und auf denen seine Schriften Zwischenstationen darstellten;
sich von den Schriften zu trennen bedeutete, die Wege offenzuhalten - „Stand-
punktbeweglichkeit“ nannte er das. Uns erschließen sich die Wege nur über die
Aufarbeitung der nachgelassenen Materialien. Sie ergänzen nicht, sondern verle-
bendigen erst ein Fragment gebliebenes CEuvre, indem sie den Prozess sichtbar
machen, dem es entspringt. Nur so kann sich ein authentisches Bild dessen erge-
ben, was Philosophie für Jaspers gewesen ist: „Wahrheit in der Zeit“ - Vollzug also
und nicht Begriff, Lebenshaltung und nicht System. Der permanente Austausch
zwischen Archivrecherche und Kommentierung bildet daher das Spezifikum der
Karl-Jaspers-Gesamtausgabe (KJG). Im Rahmen der Edition wird erstmals der
Jaspers’sche Nachlass konsequent gesichtet; 2015 konnte dafür, finanziert durch
die Karl Jaspers-Stiftung (Basel), eine eigene Stelle am Deutschen Literaturarchiv
in Marbach eingerichtet werden.
Die KJG gliedert sich in drei Abteilungen und ist auf 50 Bände angelegt. In
der ersten Abteilung (1,1-27) kommen alle von Jaspers zu Lebzeiten publizier-
ten Texte letzter Hand zum Abdruck; die zweite (11,1 -11) und dritte Abteilung
(111,1-12) umfassen einschlägige postume Veröffentlichungen sowie in Auswahl
weitere, bislang unpublizierte Nachlasstexte und Korrespondenzen.
Die Bände sind einheitlich konzipiert und enthalten neben dem Jaspers-Text-
korpus jeweils eine Einleitung sowie einen Stellenkommentar. Die Einleitung führt
in die edierten Texte ein, analysiert ihre Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte.
Der Kommentar belegt Zitate, erläutert die wichtigsten Textstellen, verweist auf
Parallelen und bietet zusätzliche Hintergrundinformationen (Namen- und Sach-
erklärungen). Einleitung und Kommentar berücksichtigen zudem relevante Se-
kundärliteratur, wobei der Stand der Forschung exemplarisch, nicht vollständig
abgebildet wird.
Organisation
Seit Januar 2015 ist die KJG als Kooperation zweier Forschungsstellen (Heidelberg
und Oldenburg) auch offiziell ein interakademisches Gemeinschaftsprojekt der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften
zu Göttingen.
Mitglieder der Interakademischen Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Heidelberger Akademie Otfried Höffe (Vorsitzen-
der), Gerd Theißen (stellv. Vorsitzender), Heinz Häfner, An ton Friedrich Koch,
Lothar Ledderose, die ordentlichen Mitglieder der Göttinger Akademie Joachim
Ringleben und Holmer Steinfath sowie Prof. Dr. Claudia Bickmann, Köln; Prof.
Dr. Annemarie Pieper, Basel; Prof. Dr. Edgar Wolfrum, Heidelberg
228
die er gegangen war und auf denen seine Schriften Zwischenstationen darstellten;
sich von den Schriften zu trennen bedeutete, die Wege offenzuhalten - „Stand-
punktbeweglichkeit“ nannte er das. Uns erschließen sich die Wege nur über die
Aufarbeitung der nachgelassenen Materialien. Sie ergänzen nicht, sondern verle-
bendigen erst ein Fragment gebliebenes CEuvre, indem sie den Prozess sichtbar
machen, dem es entspringt. Nur so kann sich ein authentisches Bild dessen erge-
ben, was Philosophie für Jaspers gewesen ist: „Wahrheit in der Zeit“ - Vollzug also
und nicht Begriff, Lebenshaltung und nicht System. Der permanente Austausch
zwischen Archivrecherche und Kommentierung bildet daher das Spezifikum der
Karl-Jaspers-Gesamtausgabe (KJG). Im Rahmen der Edition wird erstmals der
Jaspers’sche Nachlass konsequent gesichtet; 2015 konnte dafür, finanziert durch
die Karl Jaspers-Stiftung (Basel), eine eigene Stelle am Deutschen Literaturarchiv
in Marbach eingerichtet werden.
Die KJG gliedert sich in drei Abteilungen und ist auf 50 Bände angelegt. In
der ersten Abteilung (1,1-27) kommen alle von Jaspers zu Lebzeiten publizier-
ten Texte letzter Hand zum Abdruck; die zweite (11,1 -11) und dritte Abteilung
(111,1-12) umfassen einschlägige postume Veröffentlichungen sowie in Auswahl
weitere, bislang unpublizierte Nachlasstexte und Korrespondenzen.
Die Bände sind einheitlich konzipiert und enthalten neben dem Jaspers-Text-
korpus jeweils eine Einleitung sowie einen Stellenkommentar. Die Einleitung führt
in die edierten Texte ein, analysiert ihre Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte.
Der Kommentar belegt Zitate, erläutert die wichtigsten Textstellen, verweist auf
Parallelen und bietet zusätzliche Hintergrundinformationen (Namen- und Sach-
erklärungen). Einleitung und Kommentar berücksichtigen zudem relevante Se-
kundärliteratur, wobei der Stand der Forschung exemplarisch, nicht vollständig
abgebildet wird.
Organisation
Seit Januar 2015 ist die KJG als Kooperation zweier Forschungsstellen (Heidelberg
und Oldenburg) auch offiziell ein interakademisches Gemeinschaftsprojekt der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften
zu Göttingen.
Mitglieder der Interakademischen Kommission:
die ordentlichen Mitglieder der Heidelberger Akademie Otfried Höffe (Vorsitzen-
der), Gerd Theißen (stellv. Vorsitzender), Heinz Häfner, An ton Friedrich Koch,
Lothar Ledderose, die ordentlichen Mitglieder der Göttinger Akademie Joachim
Ringleben und Holmer Steinfath sowie Prof. Dr. Claudia Bickmann, Köln; Prof.
Dr. Annemarie Pieper, Basel; Prof. Dr. Edgar Wolfrum, Heidelberg
228