C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
verständlichen Begriffen erklären. Künstler, Schriftsteller und Dramatiker, die nie
zuvor Werke zum Thema Recht verfasst hatten, wurden nun damit beauftragt, die
Kampagnen umzusetzen und die benötigten Theaterstücke, literarischen Werke
und Materialen zu schaffen. Diese sollten nicht nur lehrreich sondern auch unter-
haltsam sein, um möglichst große Resonanz, in der ländlichen Bauernschaft eben-
so wie in der städtischen Arbeiterklasse, zu entfalten. Meine Forschungsarbeit be-
fasst sich am Beispiel der Planung und Durchführung dieser Eherechtskampagnen
in und um Beijing, Shanghai, Hangzhou und Shijiazhuang mit den Methoden, die
das junge kommunistische Regime einsetzte, um der Bevölkerung Rechtswissen
zu vermitteln. Genauere Kenntnisse der Produktion und Rezeption von Rechts-
propaganda ermöglichen Schlussfolgerungen darauf, wie das kommunistische
Regime versuchte, seine Herrschaft durch Rechtserziehung zu legitimieren. Ob-
wohl sich die Einführung kommunistischen Rechts als schwierig eiwies, wurden
Rechtspropaganda und Rechtserziehung zu wichtigen - obschon oft übersehenen
- Hilfsmitteln bei der Errichtung der Volksrepublik China in den frühen fünfziger
Jahren. Sie schufen die Grundlagen für eine Rückkehr zu Rechtspropaganda nach
Beendigung der Kulturrevolution in den achtziger Jahren. Diese Arbeit leistet ei-
nen Beitrag zum besseren Verständnis der Rolle des Rechts und des Rechtswissens
in der Zeitgeschichte der Volksrepublik China.
2. Karl-Freudenberg-Preis
Der Karl Freudenberg-Preis wurde 1986 aus Anlass des 100. Geburtstages von Karl
Freudenberg von der Weinheimer Firma Freudenberg zur Förderung des wissen-
schaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg gestiftet. Der Preis wird jährlich
verliehen und ist mit 6.000 € dotiert. Prämiert werden wissenschaftliche Arbeiten
aus dem Bereich der Naturwissenschaften - insbesondere Chemie und Biologie.
Dr. Anna E. Böhmer
(Jg. 1986) hat an der Universität Karlsruhe und der
Ecole Polytechnique in Paris Physik studiert und ein
deutsch-französisches Doppeldiplom erworben. Im Mai
2014 schloss sie ihre Promotion mit Auszeichnung an
der KIT-Fakultät für Physik ab und wurde mit dem
Dissertationspreis der Erika und Dr. Wolfgang Eichel-
berger Stiftung ausgezeichnet. Derzeit ist sie als Post-
doktorandin am Arnes Laboratory und der Iowa State
University in den USA beschäftigt.
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verständlichen Begriffen erklären. Künstler, Schriftsteller und Dramatiker, die nie
zuvor Werke zum Thema Recht verfasst hatten, wurden nun damit beauftragt, die
Kampagnen umzusetzen und die benötigten Theaterstücke, literarischen Werke
und Materialen zu schaffen. Diese sollten nicht nur lehrreich sondern auch unter-
haltsam sein, um möglichst große Resonanz, in der ländlichen Bauernschaft eben-
so wie in der städtischen Arbeiterklasse, zu entfalten. Meine Forschungsarbeit be-
fasst sich am Beispiel der Planung und Durchführung dieser Eherechtskampagnen
in und um Beijing, Shanghai, Hangzhou und Shijiazhuang mit den Methoden, die
das junge kommunistische Regime einsetzte, um der Bevölkerung Rechtswissen
zu vermitteln. Genauere Kenntnisse der Produktion und Rezeption von Rechts-
propaganda ermöglichen Schlussfolgerungen darauf, wie das kommunistische
Regime versuchte, seine Herrschaft durch Rechtserziehung zu legitimieren. Ob-
wohl sich die Einführung kommunistischen Rechts als schwierig eiwies, wurden
Rechtspropaganda und Rechtserziehung zu wichtigen - obschon oft übersehenen
- Hilfsmitteln bei der Errichtung der Volksrepublik China in den frühen fünfziger
Jahren. Sie schufen die Grundlagen für eine Rückkehr zu Rechtspropaganda nach
Beendigung der Kulturrevolution in den achtziger Jahren. Diese Arbeit leistet ei-
nen Beitrag zum besseren Verständnis der Rolle des Rechts und des Rechtswissens
in der Zeitgeschichte der Volksrepublik China.
2. Karl-Freudenberg-Preis
Der Karl Freudenberg-Preis wurde 1986 aus Anlass des 100. Geburtstages von Karl
Freudenberg von der Weinheimer Firma Freudenberg zur Förderung des wissen-
schaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg gestiftet. Der Preis wird jährlich
verliehen und ist mit 6.000 € dotiert. Prämiert werden wissenschaftliche Arbeiten
aus dem Bereich der Naturwissenschaften - insbesondere Chemie und Biologie.
Dr. Anna E. Böhmer
(Jg. 1986) hat an der Universität Karlsruhe und der
Ecole Polytechnique in Paris Physik studiert und ein
deutsch-französisches Doppeldiplom erworben. Im Mai
2014 schloss sie ihre Promotion mit Auszeichnung an
der KIT-Fakultät für Physik ab und wurde mit dem
Dissertationspreis der Erika und Dr. Wolfgang Eichel-
berger Stiftung ausgezeichnet. Derzeit ist sie als Post-
doktorandin am Arnes Laboratory und der Iowa State
University in den USA beschäftigt.
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